Yamaha peilt das Podium an

Während Eugene Laverty durch seinen Supersportsieg 2010 mit guten Erinnerungen an den Nürburgring kommt, ist der Kurs für Marco Melandri Neuland

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Yamaha-Werkspiloten konnten beim Kampf um den Vizetitel in Silverstone Boden gutmachen. Während Carlos Checa immer weiter entflieht, fehlen Marco Melandri nur noch 19 Punkte auf Landsmann Max Biaggi. In der Konstrukteurwertung liegt Yamaha mittlerweile gleichauf mit Aprilia. Da Checa im Prinzip Alleinkämpfer für Ducati ist, ist der Titel bei den Herstellern mit 35 Punkten Rückstand noch in Reichweite.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Yamaha-Pilot Marco Melandri war bisher noch nie am Nürburgring

Das Rennen am Nürburgring ist eines von noch vier ausstehenden Events im Kalender. "Der Nürburgring ist eine weitere Strecke, die neu für mich ist", schildert Melandri. "Ich bin gespannt, dort zu fahren. Zudem bin ich froh, dass es nach den Sommerferien endlich wieder losgeht. Ich bin entschlossen, mein Bestes zu geben und bis zum Saisonende hart zu kämpfen. Mir gefällt die Strecke von den Bildern, die ich im TV gesehen habe. Sie ist recht technisch und ich bin mir sicher, dass es sehr viel Spaß machen wird."

Ob das berüchtigte Eifelwetter wieder zuschlagen wird, ist noch nicht klar. Der Wetterbericht wechselt und sagt möglichen Regen voraus. "Die Wetterprognose für Sonntag sieht nicht allzu gut aus, aber das ändert sich von Tag zu Tag. Ich hoffe, dass es sich noch etwas verbessert", so der WM-Dritte.

Melandris Crewchief Silvano Galbusera erwartet ein anspruchsvolles Wochenende am Ring und hofft ebenfalls auf Trockenheit: "Der Nürburgring ist vermutlich die schwierigste Strecke im diesjährigen Kalender. Es wird sehr herausfordernd werden. In den ersten Trainingseinheiten werden wir versuchen, mit der Strecke vertraut zu werden, damit wir eine Richtung für das Setup finden. Hoffentlich finden wir auch eine gute Lösung für die Reifen, damit wir unser Potenzial aufzeigen können. Es wäre schön, wenn das Wetter gut wird und es keinen Regen gibt."

Eugene Laverty

Eugene Lavertys Leistungen überzeugten zuletzt und verbreiten Optimismus Zoom

Teamkollege Eugene Laverty befindet sich nach dem Doppelpodium beim Heimrennen in Silverstone im Aufwind: "Ich habe recht lange nicht auf dem Motorrad gesessen und kann es kaum abwarten, endlich wieder meine R1 zu fahren. Der Nürburgring ist eine Strecke, die ich sehr mag. Ich habe sehr gute Erinnerungen, da ich im vergangenen Jahr in der Supersport-Klasse gewinnen konnte. In Silverstone konnte ich zwei Mal aufs Podium fahren und genau das ist auch am Nürburgring mein Ziel."

In der Fahrerwertung liegt der Nordire 64 Zähler hinter seinem Teamkollegen. Dennoch möchte er sich noch nicht geschlagen geben: "Es ist noch nicht ausgeschlossen, dass ich diese Saison in den Top 3 beenden kann. Das ist mein Ziel, auch wenn es nicht einfach wird, meinen Teamkollegen einzuholen", so der zweifache Supersport-Vizeweltmeister.

Um das zu ermöglichen, stand die Arbeit bei Yamaha nicht still. Frankie Carchedi, Lavertys Crew Chief, gibt einen Einblick: "Nach einem weiteren soliden Wochenende in Silverstone haben wir über die Sommerpause hart weitergearbeitet, um das Bike für Eugene zu verbessern. Wir beginnen mit einer ähnlichen Spezifikation wie in Silverstone und einem neuen verbesserten hinteren Bremssystem. Mit dem zweiten Motorrad probieren wir eine andere Geometrie, damit das Umlegen verbessert wird."

"Der Nürburgring ist bei den Fahrern sehr beliebt. Es geht hoch und runter. Der Kurs ist technisch anspruchsvoll und erfordert ein gutes Gefühl für die Front. Er ist für die Bremsen genauso hart wie Monza. Durch die vielen Richtungswechsel ist es wichtig, ein gutes Handling zu haben, damit die Geschwindigkeit in den Kurven hoch bleibt", so Carchedi.

"Der Nürburgring ist ein sehr wichtiges Rennen für das Yamaha-Team", ist sich Team-Manager Andrea Dosoli sicher. "Ich bin zuversichtlich, dass ich Motivation ach dem werksseitigen Rückzug von Yamaha aus der Superbike-WM für das Team und die Fahrer noch höher ist, um noch härter für die Ergebnisse zu kämpfen."

"Wir haben ein paar technische Veränderungen am Motor, dem Rahmen und der Elektronik vorgenommen, um beiden Fahrern eine noch konkurrenzfähigere Maschine bereitzustellen", erklärt Dosoli und fügt an: "Da Eugene im vergangenen Jahr hier in der Supersport-Klasse gewinnen konnte, erwarten wir von ihm, dass er seine exzellente Performance von Silverstone bestätigt. Marco ist das erste Mal am Nürburgring. Wir konnten bereits sehen, dass er schnell neue Strecken lernt, weshalb wir nicht besorgt sind. Wir sind zuversichtlich, dass er am Sonntag ums Podium kämpfen kann."