WSBK-Test Phillip Island (Dienstag): Bautista stark, Aegerter überrascht!

Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista schließt den finalen Vorsaisontest mit der Bestzeit ab - Dominique Aegerter beendet die finale Session auf Platz zwei!

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werkspilot Alvaro Bautista hat sich beim finalen Vorsaisontest der Superbike-WM auf Phillip Island (Australien) die Bestzeit gesichert. Der Superbike-Weltmeister fuhr am Dienstag bereits in der ersten der zwei Sessions die Tages-Bestzeit. Mit seiner 1:30.272er-Runde war Bautista gut eine halbe Sekunde schneller als am Montag (zum Testbericht vom Montag).

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista ist auf seiner 2023er-Ducati der große Favorit Zoom

Für den Saisonauftakt am bevorstehenden Wochenende sind Bautista und Ducati bestens vorbereitet. Bei allen drei Vorsaisontests präsentierte sich Bautista in Topform und war schnell. Der Titel in diesem Jahr dürfte nur über den Champion der vergangenen Saison gehen.

Ducati-Teamkollege Michael Rinaldi hinterließ ebenfalls einen sehr starken Eindruck. Schlussendlich landete Rinaldi auf der dritten Position. In Kurve 10 kam der Italiener zu Sturz, konnte nach einem harmlosen Rutscher aber weiterfahren.

Bei seiner schnellsten Runde war Rinaldi gut zwei Zehntelsekunden langsamer als Bautista. Gespannt sein darf man, wie sich das Teamduell über eine Renndistanz entwickelt.

Yamaha: Dominique Aegerter zweitschnellster Yamaha-Pilot!

Aktuell scheint Yamaha zumindest auf Phillip Island erster Verfolger von Ducati zu sein. Toprak Razgatlioglu konnte sich am Dienstag nicht mit schnellen Rundenzeiten in Szene setzen und lenkte seinen Fokus auf das Renntempo. Razgatlioglu war einer von zwei Fahrern, die am Dienstag langsamer waren als am Montag.

Dominique Aegerter

Dominique Aegerter lag in Schlagdistanz zur WSBK-Spitze Zoom

Teamkollege Andrea Locatelli hingegen steigerte sich erneut und landete auf der zweiten Position. Der Italiener verpasste Bautistas Bestzeit um weniger als eine Zehntelsekunde. Und auch die beiden GRT-Yamaha-Piloten präsentierten sich in Topform.


Fotos: WSBK 2023: Vorsaisontest auf Phillip Island


In der zweiten Session sorgte Supersport-Weltmeister Dominique Aegerter für eine Überraschung. Mit einer 1:30.739er-Runde schob sich der Schweizer auf die zweite Position. In der kombinierten Wertung des zweiten Tages bedeutete das immerhin Platz fünf. Teamkollege Remy Gardner behauptete sich als Neunter ebenfalls souverän in den Top 10.

Kawasaki: Alles hängt von Jonathan Rea ab

Aus Sicht von Kawasaki hielt der zweite Testtag Licht und Schatten bereit. Jonathan Rea war erneut mit Abstand bester Kawasaki-Pilot. Der Rekord-Weltmeister landete in der kombinierten Wertung auf Platz vier und lag 0,444 Sekunden zurück. Doch Rea ging erneut zu Boden. Wie am Vortag erwischte es den Briten in Kurve 4.

Jonathan Rea

Ungewöhnlich: Jonathan Rea stürzte beim Test zwei Mal in der gleichen Kurve Zoom

Absolut enttäuschend war das, was Teamkollege Alex Lowes an den beiden Testtagen zeigte. Obwohl Phillip Island zu den Paradestrecken des Briten zählt, schaffte es Lowes an keinem der beiden Tage in die Top 10. Am finalen Tag landete der Kawasaki-Werkspilot auf Platz 15.

Alex Lowes

Alex Lowes war bei keinem der Vorsaisontests richtig schnell Zoom

Und auch WSBK-Rückkehrer Tom Sykes (Puccetti-Kawasaki) tut sich weiterhin schwer. Der Weltmeister der WSBK-Saison 2013 schloss den finalen Testtag auf der 19. Position ab und hatte knapp zwei Sekunden Rückstand. Sykes ließ lediglich Oliver König (Orelac-Kawasaki) sowie die beiden MIE-Honda-Piloten hinter sich.

BMW: Keiner der vier Fahrer schafft es in die Top 10

Sorgen bereitet auch die Performance der neuen BMW M1000RR. Keiner der vier BMW-Piloten schaffte am Dienstag den Sprung in die Top 10. Michael van der Mark war als Zwölfter bester BMW-Vertreter. Der Niederländer lag aber bereits 1,103 Sekunden zurück.

Michael van der Mark

Michael van der Mark war als Zwölfter bester BMW-Pilot Zoom

BMW-Neuzugang Garrett Gerloff (Bonovo) war nur marginal langsamer als Michael van der Mark und behauptete sich auf der 13. Position. Damit war der US-Amerikaner erneut einen Tick schneller als Werkspilot Scott Redding, der bisher eine enttäuschende Vorsaison erlebte.

Als drittbester BMW-Pilot fand sich Redding nur auf der 14. Position wieder und dürfte sich damit bewusst sein, dass es auch in diesem Jahr schwierig wird, an die Erfolge aus seiner Ducati-Zeit anzuknüpfen. Loris Baz (Bonovo) beendete den Test auf der 16. Position.

Philipp Öttl in den Top 7, Danilo Petrucci und Axel Bassani am Boden

Ducati-Pilot Philipp Öttl konnte die starke Form vom Montag bestätigen. Der Deutsche behauptete sich auf Platz sieben der kombinierten Wertung des zweiten Tages und kam bis auf 0,566 Sekunden an die Zeit von Markenkollege Bautista heran.

Philipp Öttl

Philipp Öttl war erneut schneller als Danilo Petrucci und Axel Bassani Zoom

Weniger erfreulich verlief der Tag für die beiden anderen hoch gehandelten Ducati-Kundenfahrer. Danilo Petrucci (Barni) beendete den Tag mit über einer Sekunde Rückstand auf der elften Position und hat vor dem ersten Rennwochenende noch viele offene Baustellen.

Und auch Axel Bassani (Motocorsa) lag über eine Sekunde zurück. Der Italiener ging zeitgleich mit Landsmann Petrucci in Kurve 4 zu Boden. Daraufhin mussten die beiden Ducati-Piloten im Medical Center untersucht werden.

Honda: Heftiger Abflug von Xavi Vierge, Defekt bei Iker Lecuona

Beim Test in Australien deutete sich an, dass Honda weiterhin nur vierte Kraft ist und einen Rücktand auf die großen drei führenden Hersteller - Ducati, Yamaha und Kawasaki - hat. Iker Lecuona schaffte als Achter den Sprung in die Top 10, sorgt sich aber um sein Renntempo. Ein technischer Defekt sorgte dafür, dass Lecuona seine Fireblade abstellen musste.

Iker Lecuona

Gelingt Honda auch im vierten Jahr mit der Triple-R kein Sieg? Zoom

Teamkollege Xavi Vierge erwischte es noch schlimmer. Der Spanier stürzte in Kurve 8 und zerstörte sein Motorrad dabei. Mit mehr als 1,6 Sekunden Rückstand landete Vierge nur auf der 17. Position.

Und auch Superbike-Rookie Lorenzo Baldassarri (GMT94-Yamaha) bescherte seinem Team viel Schrott. Der ehemalige Grand-Prix-Pilot stürzte in Kurve 6. Die Yamaha R1 des Rookies ging in Flammen auf und wurde stark beschädigt.

Die WSBK-Saison 2023 startet am Freitag in die neue Saison. Das erste Freie Training wird um 1:30 Uhr (MEZ) gestartet. Das erste Rennen startet am Samstag um 6:00 Uhr (MEZ).

Die Rundenzeiten aus Phillip Island (Dienstag):
1. Alvaro Bautista (Ducati) - 1:30.272 Minuten
2. Andrea Locatelli (Yamaha) +0,072
3. Michael Rinaldi (Ducati) +0,229
4. Jonathan Rea (Kawasaki) +0,444
5. Dominique Aegerter (GRT-Yamaha) +0,467
6. Toprak Razgatlioglu (Yamaha) +0,485
7. Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) +0,566
8. Iker Lecuona (Honda) +0,658
9. Remy Gardner (GRT-Yamaha) +0,801
10. Axel Bassani (Motocorsa-Ducati) +1,051
11. Danilo Petrucci (Barni-Ducati) +1,079
12. Michael van der Mark (BMW) +1,103
13. Garrett Gerloff (Bonovo-BMW) +1,118
14. Scott Redding (BMW) +1,213
15. Alex Lowes (Kawasaki) +1,277
16. Loris Baz (Bonovo-BMW) +1,340
17. Xavi Vierge (Honda) +1,671
18. Lorenzo Baldassarri (GMT94-Yamaha) +1,718
19. Tom Sykes (Puccetti-Kawasaki) +1,803
20. Oliver König (Orelac-Kawasaki) +2,557
21. Hafizh Syahrin (MIE-Honda) +2,757
22. Eric Granado (MIE-Honda) +3,354

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