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WSBK Jerez (Lauf 1): Bulega gewinnt, Razgatlioglu holt mit BMW den WM-Titel!
BMW jubelt über den ersten WSBK-Titel der Firmengeschichte: Toprak Razgatlioglu reicht am Samstag ein zweiter Platz, um den WM-Titel 2024 sicherzustellen!
(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werkspilot Nicolo Bulega hat bei der Superbike-WM in Jerez (Spanien) das erste Hauptrennen gewonnen (zum Rennergebnis). Mit seinem souveränen Sieg konnte Bulega die vorzeitige Titelentscheidung aber nicht weiter hinauszögern.
© BMW Motorrad
Toprak Razgatlioglu stellte in Jerez seinen zweiten WSBK-Titel sicher Zoom
BMW-Werkspilot Toprak Razgatlioglu kam am Samstag als Zweiter ins Ziel und stellte damit vorzeitig den WM-Titel sicher. Razgatlioglu schrieb die Geschichte der seriennahen Meisterschaft um, indem er als erster BMW-Fahrer die Meisterschaft gewann.
Vor dem finalen Renntag der Saison 2024 liegt Razgatlioglu mit 41 Punkten vorn. Bei 37 noch möglichen Punkten ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen. Mit bisher 17 Laufsiegen war Razgatlioglu der überragende Fahrer der WSBK-Saison 2024.
Obwohl der 28-jährige Türke verletzungsbedingt sechs Rennen auslassen musste, konnte er sich schlussendlich klar durchsetzen und bereits in seiner ersten Saison für BMW seinen zweiten WM-Titel sichern.
Ducati, BMW und Kawasaki in der ersten Startreihe
Bulega startete von der Pole ins Samstags-Rennen. In der Superpole am Samstagvormittag (zum Superpole-Bericht) hatte Bulega den fünf Jahre alten Polerekord von Jonathan Rea regelrecht pulverisiert und lag mehr als 0,6 Sekunden vor Razgatlioglu, der von P2 ins Rennen ging. Kawasaki-Pilot Alex Lowes komplettierte die erste Startreihe. Vorjahressieger Alvaro Bautista ging nach einer verkorksten Superpole nur von P15 ins Rennen.
Bei der Reifenwahl gab es keine Überraschungen. Der Großteil der Fahrer entschied sich für die Entwicklungsvariante der SCX-Mischung. Fünf Fahrer setzten auf den klassischen SCX-Reifen. Darunter war auch Polesetter Bulega. Mit Ausnahme von Andrea Iannone (GoEleven-Ducati) verwendeten alle Fahrer den SC1-Vorderreifen. Iannone bevorzugte die härtere SC2-Mischung.
Viele Stürze zu Rennbeginn: Auch Alvaro Bautista geht zu Boden
Den Sprint zur ersten Kurve entschied Bulega für sich. Razgatlioglu reihte sich auf der zweiten Position ein. Yamaha-Pilot Andrea Locatelli stürmte aus der zweiten Reihe auf die dritte Position. Danilo Petrucci (Barni-Ducati) verlor in Kurve 2 viele Positionen, nachdem er von Alex Lowes angerempelt wurde.
Wenig später kam Petrucci zu Sturz. Und auch Tarran Mackenzie (MIE-Honda) und Wildcard-Starter Tommy Bridewell (Honda UK) kamen in Runde eins zu Sturz. Die beiden Briten kollidierten in Kurve 6. Bridewell war aus dem Rennen, Mackenzie fuhr mit großem Rückstand auf der letzten Position.
Zu Beginn der zweiten Runde rutschte Alvaro Bautista in Kurve 6 ins Kiesbett. Im Vorjahr hatte Bautista alle drei Jerez-Rennen gewonnen, doch von der Form von 2023 war der Spanier an diesem Wochenende bisher weit entfernt. Er setzte das Rennen auf der 24. Position fort, lag aber mehr als 26 Sekunden zurück.
Nicolo Bulega und Toprak Razgatlioglu setzen sich ab
An der Spitze gab Bulega das Tempo vor und fuhr zu Beginn des Rennens einige Zehntelsekunden vor Razgatlioglu. Dahinter wurde hart um den finalen Platz auf dem Podium gekämpft. Locatelli wurde von Honda-Pilot Iker Lecuona unter Druck gesetzt. Aber auch Alex Lowes befand sich in Schlagdistanz.
Nach vier Runden zog Razgatlioglu das Tempo an und kam von Sektor zu Sektor näher an die führende Ducati heran. Der Türke steigerte den Druck auf Bulega. Mit der schnellsten Rennrunde lieferte Bulega eine Reaktion auf Razgatlioglus konstant starke Rundenzeiten. Der Vorsprung wuchs erneut an.
Nach einem Drittel der Renndistanz steuerte Michael Rinaldi die Box an. Zuvor kämpfte der Motocorsa-Ducati-Pilot mit BMW-Werkspilot Michael van der Mark um den sechsten Platz.
Toprak Razgatlioglu muss Nicolo Bulega ziehen lassen
Zur Halbzeit des Rennens hatte sich Bulegas Vorsprung weiter vergrößert. Razgatlioglu konnte nicht folgen und lag nach 10 von 20 Runden 2,3 Sekunden zurück. Weitere fünf Sekunden dahinter duellierten sich Locatelli und Lowes um den dritten Platz. Lecuona verlor etwas den Anschluss und fuhr auf der fünften Position vor Van der Mark.
Razgatlioglu verzichtete in der zweiten Rennhälfte auf Risiko und nahm Tempo heraus. Bulegas Vorsprung vergrößerte sich von Runde zu Runde. Spannender war das Duell um den finalen Platz auf dem Podium: Locatelli fuhr wenige Zehntel vor Alex Lowes. Die Positionen dahinter hatten sich sortiert.
Bautista fuhr in den finalen Runden die schnellsten Zeiten aller Fahrer. Fünf Runden vor Rennende lag der Spanier auf P19 und hatte noch Chancen, in die Top 15 vorzustoßen. Ohne den Sturz wäre für Bautista ein Podium möglich gewesen. Die Hoffnungen auf Punkte platzten drei Runden vor Rennende. Ein zweiter Sturz warf die Startnummer 1 auf P23 zurück.
WM-Entscheidung am Samstag: Toprak Razgatlioglu beschert BMW den Titel!
Der Sieg von Bulega wurde in den finalen Runden nicht gefährdet. Der WSBK-Rookie kam mit einem komfortablen Vorsprung ins Ziel und stellte seinen fünften Saisonsieg sicher. Im Fokus stand aber Razgatlioglu, der mit dem zweiten Platz den WM-Titel sicherstellte und sich nach der Zieldurchfahrt feiern ließ.
Bei BMW sah man viele Freudentränen. "Wir haben alles für ihn unternommen und er alles für uns. Ich kann es kaum glauben", kommentiert BMW-Sportdirektor Marc Bongers, der sichtlich gerührt war.
Alle fünf Hersteller in den Top 5 vertreten
Locatelli entschied das Duell gegen Lowes für sich und bescherte Yamaha ein Podium. Platz fünf ging an Lecuona, der ein weiteres gutes Ergebnis für Honda sicherstellte. Damit waren alle fünf Hersteller in den Top 5 vertreten.
© Motorsport Images
Andrea Locatelli bescherte Yamaha ein Podium Zoom
Michael van der Mark beendete das Samstags-Rennen auf der sechsten Position. Xavi Vierge (Honda) beendete den ersten Lauf auf P7 vor Axel Bassani (Kawasaki). Dominique Aegerter (GRT-Yamaha) fuhr erstmals nach seiner Verletzung in die Top 10 und wurde als Neunter gewertet. Garrett Gerloff (Bonovo-BMW) wurde Zehnter.
Ex-Champion Jonathan Rea scheitert an den Top 10
Jonathan Rea (Yamaha) fuhr ein unauffälliges Rennen und wurde Elfter. Andrea Iannone (GoEleven-Ducati) beendete das Rennen 0,005 Sekunden hinter Rea auf P12. Die finalen Punkte gingen an Sam Lowes (Marc-VDS-Ducati), Scott Redding (Bonovo-BMW) und Tetsuta Nagashima (Honda).
© Yamaha
Rekord-Weltmeister Jonathan Rea wurde Elfter Zoom
Philipp Öttl (GMT94-Yamaha) kam auf P18 außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Der Deutsche hatte über 40 Sekunden Rückstand.
Am Sonntag folgen das Superpole-Rennen und das zweite Hauptrennen.
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