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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Alex Lowes
Der Brite hat innerhalb von acht Tagen 64 Punkte auf seinen Teamkollegen verloren und zählt laut Redakteur Sebastian Fränzschky nicht mehr zu den WM-Anwärtern
Liebe Motorradfreunde,

© Motorsport Images
Alex Lowes rutschte innerhalb von einer Woche in der WM um drei Positionen ab Zoom
hinter uns liegt ein intensives Rennsport-Wochenende. Durchatmen. Es war zu befürchten, dass es die Superbike-WM nicht leicht haben wird, wenn die MotoGP parallel so ein Feuerwerk zündet, wie es in Brünn der Fall war. Aber auch auf der Berg- und Talbahn in Portimao gab es feinsten Zweiradsport zu stehen.
Mit Jonathan Rea haben wir einen neuen Führenden in der Gesamtwertung. Scott Redding wurde nach nur einem Wochenende an der Spitze abgelöst. Aber in dieser Kolumne soll es nicht um den Gewinner des Wochenendes gehen sondern um denjenigen, der im übertriebenen Sinne schlecht geschlafen hat.

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Alex Lowes schaffte es in Jerez und Portimao nicht auf das Podium Zoom
Genau genommen sollte ich mich selbst nominieren, denn in dieser tropischen Nacht konnte ich in meiner Dachgeschosswohnung kaum ein Auge zudrücken. Dafür hatte ich Zeit, um mir ausgiebig Gedanken zu machen, welcher Fahrer mich in Portimao am meisten enttäuscht hat.
Zugegeben, dieses Mal fällt es mir wirklich nicht leicht. Es gibt eine Reihe potenzieller Kandidaten, die dann aber aus dem einen oder anderen Grund doch nicht so richtig in Frage kommen. Deshalb fällt meine Wahl auf Alex Lowes, der in Portugal kein wirklich schlechtes Wochenende erlebt hat, aber dennoch nicht zufrieden sein kann.
Vor neun Tagen noch war Alex Lowes der WM-Leader
Wir erinnern uns: Alex Lowes führte die Meisterschaft nach dem Saisonauftakt in Australien an. Monatelang. Ich war schwer begeistert, wie sich Lowes auf Phillip Island gegen Teamkollege und WSBK-Rekord-Champion Jonathan Rea durchgesetzt hat. Sieg in Lauf zwei nach einem Duell mit dem Champion. Respekt!

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Alex Lowes gewann bereits beim ersten WSBK-Event mit Kawasaki Zoom
Durch diese kampfstarke und souveräne Vorstellung musste man Lowes zu den WM-Kandidaten zählen. Doch nach Portimao sehe ich im ehemaligen BSB-Champion keinen WM-Anwärtern mehr. Zu groß war der Unterschied zu dem, was Rea auf der Kawasaki-Paradestrecke gezeigt hat.
Lowes' Formkurve zeigt nach unten. Bereits in Jerez erlebte der Kawasaki-Werkspilot ein schwieriges Wochenende, konnte seine schwachen Leistungen aber begründen. Denn genau genommen war es erst das zweite Renn-Wochenende mit der Kawasaki ZX-10RR und bei derartiger Hitze fehlten ihm die Erfahrungen. In Lauf zwei kam er vor Rea ins Ziel. Das war definitiv eine Genugtuung und ein positiver Abschluss. Unterm Strich ging Jerez also in Ordnung, auch wenn die Ausbeute überschaubar war.
Jonathan Rea erteilt seinem Teamkollegen eine Lehrstunde
Doch in Portimao lagen zwischen der Nummer 1 und der Nummer 22 Welten. Während Rea das Wochenende regelrecht dominierte, schaffte es Lowes in keinem der drei Rennen auf das Podium. Noch schlimmer: In Lauf zwei stürzte der Mann aus der Grafschaft Lincolnshire und verlor dadurch wichtige Punkte und den Anschluss in der WM.
An nur zwei Renn-Wochenenden wurde aus einem 19-Punkte-Vorsprung auf Rea ein 45-Punkte-Rückstand. Wir zählen zusammen: Lowes verlor innerhalb von nur acht Tagen 64 Zähler auf seinen Teamkollegen.

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Kawasaki-Werkspilot Alex Lowes verlässt Portimao als WM-Vierter Zoom
Rea demonstrierte in der vergangenen Saison eindrucksvoll, wie wichtig es ist, konstant gute Ergebnisse zu erzielen, wenn man in der Meisterschaft ein Wörtchen mitreden möchte. Und genau das ist der Unterschied zwischen Rea und Lowes.
Alex Lowes fehlt die Konstanz eines Weltmeisters
An einem guten Tag liegen zwischen den beiden Kawasaki-Piloten keine Welten. Aber an den schlechten Tagen zeigt sich, warum Rea fünf Titel in Serie holen konnte und warum Lowes' Ausbeute deutlich überschaubarer ist.
Ich befürchte, dass wir Alex Lowes nicht so schnell wieder an der Spitze der Meisterschaft sehen werden. Aber im WM-Kampf könnte Lowes für Kawasaki dennoch wichtig sein, denn an seinen guten Tagen kann sich der 29-Jährige zwischen Rea und dessen WM-Gegner schieben und somit einen nicht zu unterschätzenden Beitrag leisten.
Sportliche Grüße,
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