Nicky Hayden: Stefan Bradl fährt ähnliches Setup

Nicky Hayden spricht über seinen neuen Teamkollegen Stefan Bradl: Zusammenarbeit läuft bisher gut - Aber Siege sind für Honda derzeit nicht realistisch

(Motorsport-Total.com) - Die neue Honda Fireblade soll in naher Zukunft wieder eine große Rolle in der Superbike-Weltmeisterschaft spielen. Der letzte WM-Titel eines Honda-Fahrers ist bereits zehn Jahre her. 2007 wurde James Toseland Champion. Honda gewann je sechs Titel bei den Fahrern und Herstellern. In der Markenwertung muss man bis ins Jahr 2002 zurückblicken, als die VTR 1000 erfolgreich war. Das niederländische Ten-Kate-Team betreibt den Rennsport leidenschaftlich. Teamchef Ronald ten Kate zeigte sich bei der Präsentation in Salzburg zuversichtlich, dass die neue Fireblade schon besser ist als die letztjährige Version.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden, Stefan Bradl

Zum ersten Mal sind Nicky Hayden und Stefan Bradl Teamkollegen Zoom

Die Testfahrten in Spanien und Portugal zeigten aber, dass es noch Schwierigkeiten mit der Traktion und dem Elektroniksetup gibt. Die Fahrer sind nicht ganz so zuversichtlich wie ihr Teamchef. "Warten wir ab", dämpft Nicky Hayden die Erwartungen. "Wir hoffen, dass wir beim Test in Phillip Island den nächsten Schritt machen werden. Momentan kann ich nicht sagen, dass das Motorrad besser als im vergangenen Jahr ist. Ich würde meinen, dass es sehr ähnlich ist. Ich hoffe, Ron liegt richtig."

Mit Neuzugang Bradl und Ex-MotoGP-Weltmeister Hayden setzt Honda auf zwei erfahrene Piloten, die beide in Werksteams gearbeitet haben. Beide kommen gut miteinander aus und bei den ersten Tests zeigte sich auch, dass sie in eine ähnliche Richtung arbeiten. "Unser Fahrstil ist nicht gleich, aber nicht sehr unterschiedlich", meint Hayden und geht ins Detail: "Wir benutzen beide ein wenig die Hinterradbremse, ich mehr als er. Van der Mark machte das im Vorjahr überhaupt nicht. Er verließ sich stark auf die Elektronik und hatte für den Kurveneingang ein ganz anderes System bei der Motorbremse und Kupplung. Stefan und ich kontrollieren das mehr mit der Hinterradbremse."


Honda präsentiert die 2017er-Fireblade

Dass beide Fahrer in eine Richtung arbeiten, kann sich als Vorteil herausstellen: "Wir haben nur ein Motorrad und können in einem Training nicht mit zwei Motorrädern unterschiedliche Setups ausprobieren", nennt Hayden einen grundlegenden Unterschied zur MotoGP. "Das Team teilt deshalb die Informationen mehr, auch in Bezug auf die Reifen. Wir fahren am Samstagnachmittag. Also hat man am Freitagnachmittag nur ein Training zur gleichen Zeit. Deshalb ist es als Team wichtig, zusammenzuarbeiten."

Nicky Hayden

Nicky Hayden steht vor seiner zweiten Saison in der Superbike-WM Zoom

"Vor allem für ein kleineres Team wie uns ist es wichtig, wenn beide Fahrer einen ähnlichen Weg verfolgen. Das ist besser, denn sonst wäre es schwierig und teuer, beide Wege zu verfolgen. Stefan begann in Aragon mit dem Motorrad von van der Mark, entwickelte sich dann aber langsam in meine Richtung. Für das Team sind das gute Nachrichten", glaubt Hayden an eine gute Zusammenarbeit.

Offen ist, wer über die Saison gesehen der stärkere Honda-Fahrer sein wird. Der US-Amerikaner winkt aber ab. Für einen richtigen Zweikampf ist es noch zu früh: "Natürlich will man seinen Teamkollegen schlagen, aber wir waren beim letzten Test zwei Sekunden hinter der Konkurrenz. Es ist also wichtig, dass wir zusammenarbeiten, um nach vorne zu kommen. Wenn wir gegeneinander um den Sieg kämpfen, ist es eine andere Geschichte. Aber das ist momentan nicht unsere Realität." Zunächst gilt es, den Anschluss an Kawasaki und Ducati zu schaffen und sich auch gegen Yamaha und das neue Aprilia-Team zu behaupten.

Hayden holte in seiner Rookie-Saison einen Sieg und drei dritte Plätze. Michael van der Mark, der jetzt für Yamaha an den Start geht, holte im vergangenen Jahr sechs Podestplätze.