Sykes: Regländerungen und Teamkollege Rea sorgen für Frust

Die Entwicklung der Superbikes und der nun nötige Fahrstil stoßen bei Tom Sykes auf wenig Begeisterung: Für 2017 muss der Ex-Champion seinen Stil anpassen

(Motorsport-Total.com) - Kawasaki-Pilot Tom Sykes ist verärgert, denn die Entwicklung der Superbike-WM erzeugt beim Briten auf wenig Begeisterung. In den vergangenen Jahren wurde das Reglement immer seriennäher, um die Kosten zu senken und die Superbikes näher an ihre Straßenableger zu bringen. Dadurch wurde der Charakter der Kawasaki ZX-10R deutlich verändert. Sykes konnte seinen extremen Fahrstil nicht mehr so gut nutzen und stand in den beiden vergangenen Jahren im Schatten von Jonathan Rea.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

Tom Sykes wünscht sich exotischere Motorräder und mehr Freiheiten Zoom

Hat sich mit der Präsentation der 2017er-Kawasaki die Situation verbessert? "Es gab positive Änderungen und einige, mit denen ich weniger zufrieden bin, wenn es darum geht, die richtige Balance zu finden", kommentiert Sykes im Gespräch mit 'Crash.net'. Die 2017er-Maschine hat laut Sykes mehr Leistung, doch der Charakter der Kawasaki gefällt dem Weltmeister von 2013 nicht.

"Es gab Änderungen der Motorinnereien, bei denen ich nicht sagen möchte, in welche Richtung es ging. Es war offensichtlich nicht die Richtung, die ich favorisiere", bemerkt er und analysiert: "Ich würde das Motorrad jetzt als benutzerfreundliches Motorrad einstufen. Es ist ein Kompromiss aus einem Straßenmotorrad und einer Rennmaschine. In der Vergangenheit war es eher eine Rennmaschine."

"Durch die Regeländerungen wurde das Motorrad serienmäßiger und einfacher. In der Vergangenheit hatte ich für jeden Kurs ein Getriebe, doch jetzt müssen wir mit einer Übersetzung eine komplette Saison lang fahren", beschwert sich Sykes, der sich mit der 2017er-Variante seiner Kawasaki noch weniger anfreunden kann als mit der Vorjahresmaschine.

Tom Sykes

Der Charakter der 2017er-Kawasaki gefällt Tom Sykes überhaupt nicht Zoom

"Leider ist es aus irgendeinem Grund ein Schritt nach hinten im Vergleich zur Vorjahresmaschine. Doch das ist etwas, an dem ich arbeiten muss. Ich muss meinen Stil daran anpassen, was eine große Enttäuschung ist, denn ich finde, mein Stil war ziemlich einzigartig und ziemlich rennsportorientiert und dem in der MotoGP ähnlich. Davon muss ich mich trennen und mich anpassen", bedauert Sykes.

Doch was muss der Kawasaki-Pilot ändern? "Ich konnte immer sehr schnell in die Kurven fahren und schnell herausbeschleunigen. Ich fuhr nie lange in Schräglage, doch die Dinge ändern sich. Ich muss mich anpassen", erklärt Sykes, der sich nicht wundert, warum Teamkollege Jonathan Rea so gut mit der Kawasaki zurechtkommt: "Jonathan fährt im Moment sehr gut, weil der Charakter der Maschine perfekt zu seinem Stil passt. Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich viele Dinge ändern."


Fotos: Superbike-WM-Testauftakt


"Ich habe nicht den Eindruck, dass ich meinen Stil und meine Technik ans Limit bringen kann. Das frustriert mich am meisten. Ich muss es akzeptieren und mich damit abfinden", ärgert sich Sykes, der 2017 erneut mit Rea und Ducati-Werkspilot Chaz Davies rechnet. Und wer wird in der neuen Saison noch vorne mitmischen?

Tom Sykes, Jonathan Rea

Laut Sykes passt der Charakter der Kawasaki perfekt zu Reas Fahrstil Zoom

"Ich denke, dass Marco (Melandri) dank seiner Erfahrung, seiner Maschine und den Gegebenheiten stark sein wird. Eugene (Laverty) kehrt in die Meisterschaft zurück. Ich kämpfte 2013 gegen ihn", erinnert sich Sykes und betont: "Im Moment möchte ich mich aber nur auf meine Probleme konzentrieren."