Stefan Bradl peilt in der Saison 2017 die Top 6 an

Die Honda Fireblade ist noch nicht auf WM-Niveau: Superbike-Rookie Stefan Bradl sorgt sich besonders um die Rennen in Australien und Thailand

(Motorsport-Total.com) - Nach den Testfahrten in Jerez und Portimao ist klar, dass Honda einen gewissen Rückstand auf die Konkurrenz von Kawasaki und Ducati hat. Die 2017er-Fireblade verfügt im Vergleich zur Vorjahresmaschine über einen stärkeren Motor, doch die Abstimmung der Elektronik harmoniert noch nicht besonders gut und beschert den Ingenieuren der Ten-Kate-Crew schlaflose Nächte.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl mit seinem neuen Arbeitsgerät für die Superbike-WM-Saison 2017 Zoom

Stefan Bradl genießt es dennoch, wieder zur Honda-Familie zu gehören. "Ich bin mit Honda aufgewachsen. Es ist eine Rückkehr in die alte Heimat. Mein erstes Mopped war eine Honda", erinnert sich Bradl, der die drei ersten Jahre seiner MotoGP-Karriere für das LCR-Honda-Team fuhr.

Mit Blick auf die bevorstehende Superbike-Saison macht sich Bradl einige Sorgen. Bei der Entwicklung der neuen Fireblade hinkt das Team hinterher. "Wir haben keine Zeit mehr. Die Motorräder werden am Mittwoch verfrachtet und nach Australien geschickt. Wir haben zwei Tage, die wir hoffentlich gut nutzen werden", bemerkt der Superbike-Rookie.

"Die neue Motorspezifikation ist besser. Wir haben mehr Leistung. Doch das Zusammenspiel mit der Elektronik hat noch nicht besonders gut harmoniert. Deshalb bekamen wir Probleme. Uns war aber bewusst, dass es Probleme geben wird, denn die Zeit war sehr knapp", berichtet Bradl. "Honda hing bei der Entwicklung der Fireblade etwas zurück. Das wussten wir aber. Die Motorräder kamen am 6. oder 7. Januar bei Ten Kate an. Wir hatten zwei Wochen Vorbereitungszeit."

Stefan Bradl, Nicky Hayden

Bei den Tests kämpfte Honda mit der Elektronik der neuen Fireblade Zoom

"Ich bin zufrieden, muss es aber länger beobachten, wie es läuft", hält der Zahlinger fest, der bei den Rennwochenenden in Australien und Thailand keine Wunder erwartet: "Ich hoffe, dass wir die beiden ersten Rennwochenenden gut über die Bühne bringen werden. Das Ziel ist es, unter die Top 8 oder Top 6 zu fahren. In Aragon erhalten wir das Update 17.1, mit dem unser Motorrad dann besser sein soll."

Und mit welchen Updates kann Bradl beim Europaauftakt rechnen? "Es kommen Schritt für Schritt Teile für den Motor. Cosworth ist noch am Anfang mit dem Tuning", erklärt der Honda-Pilot. "Schritt für Schritt werden wir auch für das Chassis und die Elektronik neue Teile bekommen."


Fotos: Honda präsentiert die 2017er-Fireblade


Für die Ziele für die Saison 2017 steckt sich Bradl keine zu hohen Ziele: "Ich glaube, wir können bereits jetzt sagen, dass wir nicht um den Titel fahren werden", bemerkt er vor dem Saisonauftakt und fügt hinzu: "Ich würde meinen, Platz fünf oder sechs in der Meisterschaft wäre realistisch. Das würde ich jetzt unterschreiben."