Honda: Teamchef traut Bradl und Hayden den WM-Titel zu

Ronald ten Kate schaut optimistisch in die Zukunft: Stefan Bradls Teamchef lobt die neue Honda und traut seinem Team bereits in der Saison 2017 den WM-Titel zu

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei durchwachsenen Vorsaisontests in Jerez und Portimao präsentierte Honda am Montagnachmittag das 2017er-Superbike, mit dem Stefan Bradl und Nicky Hayden in der bevorstehenden Saison angreifen möchten. Auffällig ist neben der neuen Fireblade die neue Partnerschaft mit Red Bull. "Es ist auch für ein Unternehmen wie Honda schwierig, globale Sponsoren zu finden", bemerkt Honda-Europa-Manager Marco Chini, der sich über die neue Kooperation freut.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl, Nicky Hayden

Ronald ten Kate, Nicky Hayden, Stefan Bradl und Marco Chini Zoom

Die Unterstützung von HRC hält sich auch nach der Präsentation der neuen Fireblade in Grenzen. "Die Entwicklung findet in Europa statt", kommentiert Teammanager Ronald ten Kate, der bereits in den vergangenen Jahren kaum Hilfe von den japanischen Honda-Ingenieuren erhielt. "Es gibt einen Entwicklungsplan, den wir zusammen mit Honda-Europa erstellt haben", hält der Holländer fest.

Bei den Tests in Spanien und Portugal haderte das Team mit der Abstimmung der Elektronik. Deshalb lagen Bradl und Hayden weit zurück. "Wir müssen sicherstellen, dass die Elektronik mit der Leistung des Motors zurechtkommt. Es ist kein Geheimnis, dass das Motorrad ziemlich spät bei uns eintraf. Es musste alles in sehr kurzer Zeit umgesetzt werden. Das war eine Herausforderung", begründet Ten Kate.

"Für einen Shakedown-Test lief es gut. Wir legten mit den Motoren ordentliche Laufleistungen zurück. Als wir zur Teambasis zurückkehrten, gingen wir mit den Maschinen auf den Prüfstand und waren sehr zufrieden mit der Leistung", berichtet der Teammanager, der von den Änderungen am Reihenvierzylindermotor begeistert ist.


Fotos: Honda präsentiert die 2017er-Fireblade


Ten Kate schwärmt vom neuen Fireblade-Motor

"Durch den neuen Zylinderkopf mit den größeren Ventilen hat der Motor bereits im Serienzustand deutlich mehr Leistung. Es wurde ein großer Schritt gemacht. Nun liegt es am Team, auch bei der Rennversion diesen großen Schritt zu machen", schildert Ten Kate. "Der Motor, den wir zum ersten Rennen bringen, wird besser sein als der Motor, mit dem wir in der vergangenen Saison nach acht Jahren Entwicklung fuhren. Beim Europaauftakt wird es eine Evolutionsstufe geben."

Die neue Fireblade teilt einige Komponenten mit der Vorgängerversion. Das erleichtert es dem Team, das Motorrad schneller auf die jeweiligen Strecken abzustimmen. "Ich denke, wir können einige Erfahrungswerte von der alten Fireblade übernehmen, denn das Chassis und die Geometrie wurden nicht radikal verändert. Das Chassis hat eine leicht veränderte Steifigkeit, doch die Geometrie ist sehr ähnlich. Die Position des Motors im Rahmen ist unverändert", erklärt Ten Kate, der mit Bradl und Hayden zwei ehemalige Weltmeister im Team hat.

Stefan Bradl, Nicky Hayden

Honda Fireblade 2017: Mehr Leistung durch größere Ventile Zoom

"Es ist immer eine Hilfe, erfahrene Piloten zu haben, vor allem wenn man ein neues Motorrad einsetzt", betont der Holländer, der erleichtert ist, dass Bradl und Hayden ähnliche Setups fahren. Im Laufe der Saison soll die Fireblade Schritt für Schritt verbessert werden. Vor allem in Sachen Motorleistung gibt es noch Potenzial.

Keine eingefrorene Motorentwicklung

Im Gegensatz zur MotoGP ist die Motorentwicklung nicht eingefroren. "Wir können im Laufe der Saison sieben Motoren verwenden. Diese Motoren werden versiegelt. Man kann so viele Entwicklungsschritte machen, wie man möchte. Wir werden nicht sieben Motoren auf einmal versiegeln lassen (lacht; Anm. d. Red.)", witzelt Ten Kate.

In der Saison 2017 rechnet der Honda-Teammanager erneut mit Kawasaki und Ducati: "Sie sind nicht extrem weit entfernt. Sie kommen nicht von einem anderen Planeten. Im vergangenen Jahr waren wir bereits sehr nah dran. Es steht außer Frage, dass es eine gute Entscheidung von Honda war, dieses Motorrad zu präsentieren. Und auch die Fahrer sind über jeden Zweifel erhaben", kommentiert er.

Stefan Bradl

Beim Europaauftakt in Aragon soll eine neue Motorausbaustufe debütieren Zoom

"Wir sollten in diesem Jahr Rennen gewinnen. Das ist unser Ziel", erklärt Ten Kate kämpferisch. "Wir haben die richtigen Zutaten, um Rennen zu gewinnen. Ich hoffe zudem, dass wir um den Titel kämpfen können, auch wenn die Saison voranschreitet", berichtet der Teamchef von Bradl und Hayden. "Sie wissen, wie man Meisterschaften gewinnen kann. Wir als Team wissen das ebenfalls. Hat Honda bereits eine Meisterschaft gewonnen?", scherzt er.