Motorenlimit ist zusätzliche Belastung für die Mechaniker
In der kommenden Saison können die Teams nicht mehr aus dem Vollen schöpfen: Mechaniker haben dadurch an den Rennwochenenden noch mehr Arbeit
(Motorsport-Total.com) - Durch die Dorna-Übernahme der Superbike-WM wird sich in Zukunft einiges in der Serie ändern. Die Dorna ist bestrebt, die Kosten und die Performance der Motorräder zu limitieren. Ein Motorenlimit wie in der MotoGP soll ein erster Schritt in diese Richtung sein. Bisher konnten die Teams in jeder Session einen neuen Motor in den Rahmen schrauben. Doch in der kommenden Saison dürfen pro Fahrer nur noch acht Triebwerke eingesetzt werden.

© Pata Honda
An den Rennwochenenden geht es in der Pata-Honda-Box oft stressig zu Zoom
Für die Mechaniker bedeutet das zusätzlichen Stress. "Wenn wir ein Problem mit einem wichtigen Bauteil des Motors wie zum Beispiel der Kurbelwelle haben, dann wechseln wir den kompletten Motor. Das dauert dann etwa eine halbe Stunde", erklärt Ten-Kate-Mechaniker Wilko Kleine den Kollegen von 'Crash.net'. "In diesem Jahr ist es ziemlich einfach, weil wir kein Motorenlimit haben. Wir können einfach den kompletten Motor wechseln und dürfen so viele Motoren verwenden, wie wir wollen."
"Wenn wir eine begrenzte Anzahl an Motoren hätten, wäre es schwieriger. Wir müssten uns dann das Problem ansehen und schauen, ob wir es beheben können", vergleicht der Mechaniker. Die Belastung der Schrauber wurde bereits durch die Einführung der Ein-Motorrad-Regel erhöht. Um die Kosten zu senken, wurden im Vorjahr die Ersatzmaschinen verboten. Dass die Regel nur bedingt Sinn macht, erkannten auch die Verantwortlichen. Ab 2014 dürfen wieder zwei Motorräder verwendet werden.
Dass die Ein-Motorrad-Regel unsinnig war, bestätigt Ten-Kate-Mechaniker Kleine: "Wir haben die Motorräder in Teilen dabei. Es dauert lediglich länger, sie zusammenzubauen. Wir müssen uns oft beeilen, um die Motorräder wieder zusammenzubauen. Ich bezweifle, dass die Regel die Kosten senkt. Dafür ist es riskanter, weil man beim Bauen in Eile ist", warnt der Honda-Mechaniker.
"Wir sind alle nur Menschen und können Fehler machen. Es gibt so viele Schrauben an einem Motorrad. Wenn eine Schraube fehlt, kann es im Rennumfeld gefährlich werden", gibt Kleine zu bedenken. Dass alle Teams genug Ersatzteile dabei haben, um eine Ersatzmaschine aufzubauen, bezweifelt Kleine nicht: "Man hat alle wichtigen Komponenten wie den Rahmen, die Schwinge und den Kabelbaum dabei. Man muss nur die Schwinge mit dem Rahmen verbinden und den Kabelbaum installieren. Dann fehlt nur noch der Motor. Vor der Ein-Motorrad-Regel hatte man genug Zeit, weil man wusste, dass das Ersatzmotorrad bereit steht. Es war deutlich einfacher."

