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Melandri: "Von Beginn an stark"

Der WM-Mitfavorit erinnert sich an die Anfänge vor einem Jahr und schätzt seine Rivalen der anstehenden Saison ein: Sykes stärkster Konkurrent

(Motorsport-Total.com) - Marco Melandri und BMW gehen 2013 in das zweite Jahr ihrer Zusammenarbeit. Nach einer starken Saison 2012 sind die Erwartungen für die anstehende Saison hoch. Im Vergleich zum Vorjahr ist man von Beginn an ein Mitfavorit auf den WM-Titel. Die BMW S1000RR ist 2012 zu einem ernstzunehmenden Gegner für die Platzhirsche herangewachsen.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Mit den neuen Reifen lässt sich die BMW laut Melandri einfacher fahren Zoom

"Als ich zum ersten Mal die BMW testete, erkannte ich, dass das Motorrad viel Potenzial hat. Doch es fehlte an einer richtigen Motorrad-Mentalität", erinnert sich Melandri an seine ersten Arbeitstage für BMW. "Wir haben versucht, mit dem Team zusammenzuarbeiten und ihnen zu vermitteln, dass Motorräder anders als Autos sind. Als sie den Unterschied erkannten, haben wir sehr gut zusammengearbeitet. Wir konnten viele Rennen gewinnen. Nun streben wir den Titel an."

"Beim ersten Test war es wie ein Puzzle in einer Kiste. Die Teile waren gut, mussten aber erst sortiert werden. Wir mussten zuerst an der Elektronik arbeiten. Die stammte aus der Formel 1 und war komplett anders. Das Chassis war für meinen Fahrstil nicht optimal balanciert. Es war zu viel Gewicht auf dem Hinterrad und das Vorderrad war zu leicht. Wir haben an einem besseren Setup gearbeitet. Als ich ein besseres Gefühl hatte, haben wir die weiteren Prioritäten bestimmt", schildert er 'Motorsport-Total.com'.

Die Zielsetzung für 2013 ist klar. "Wir möchten das Ergebnis aus dem Vorjahr verbessern. Wir haben die Saison mit vielen Rückschlägen begonnen und waren zu Beginn nicht konkurrenzfähig. In diesem Jahr sind wir von Beginn an stark", schätzt der Italiener ein. Helfen soll ein etwas sanfterer Leistungseinsatz. "Wir wissen, dass wir sehr viel Leistung haben. Doch manchmal haben wir sie dort, wo wir sie nicht gebrauchen können. Unser Motorrad ist an einigen Stellen zu aggressiv. Es ist nicht einfach, das Problem zu beheben. In München wird hart gearbeitet. Wir wissen, was wir tun müssen."

Marco Melandri

Marco Melandri arbeitete 2012 hart, um die BMW S1000RR zu verbessern Zoom

Die Umstellung auf die 17-Zoll-Räder kommt der BMW laut Teamkollege Chaz Davies entgegen. auch Melandri stellt dem neuen Reifenformat der Superbike-WM ein gutes Zeugnis aus: "Es war ein guter Schritt. Unser Motorrad lässt sich einfacher fahren als im vergangenen Jahr. Wir hatten damals Chattering-Probleme, doch mit dem neuen Format haben wir dieses Problem gelöst. Es war ein guter Schritt. Zudem scheint der Reifen über ein Rennen gesehen konstanter zu sein."

"Einige sagen, der Vorderreifen ist besser. Doch ich halte auch den Hinterreifen für eine Verbesserung. Es ist ausgeglichen", analysiert der BMW-Werkspilot. "Das Motorrad lässt sich besser umlegen, auch weil der Hinterreifen mehr Haftung generiert." Die 2012 erarbeiteten Setups sind laut Melandri aber nun größtenteils unbrauchbar. "Wir haben die Gewichtsverteilung ein bisschen verändert", verrät er und lässt offen, was man an der S1000RR noch ändern musste.


Fotos: Präsentation des BMW-Superbike-Teams


Nach dem Karriereende von Max Biaggi sind Tom Sykes und Melandri die großen Favoriten auf den Titel. "Viele Fahrer werden schnell sein. Jede Geschichte fängt einmal an und endet irgendwann. Wenn eine Geschichte endet, beginnt eine neue", bemerkt Melandri und bestätigt damit, dass ihm Biaggi nicht fehlen wird. "Sykes und Kawasaki sind die stärksten Konkurrenten. Doch ich möchte Aprilia und Honda nicht abhaken. Bei Ducati bin ich mir nicht sicher."