• 03.09.2010 14:28

Hauser: "Noch viel Raum für Verbesserungen"

Beim Heimrennen auf dem Nürburgring fährt BMW das 50. Rennen seit dem Einstieg - Motorrad-Motorsportchef Berthold Hauser spricht im Interview über den Stand der Dinge

(Motorsport-Total.com/SID) - BMW hat im zweiten Jahr des Superbike-Engagaments zeitweise den Sprung an die Spitze geschafft. Routinier Troy Corser hat den ersten Podestplatz und die erste Pole-Position erreicht. Ein Sieg war aber noch nicht dabei. Motorrad-Motorsport-Direktor Berthold Hauser analysiert vor dem Heimrennen auf dem Nürburgring den Standort der bayrischen Marke.

Titel-Bild zur News: Troy Corser, Berthold Hauser, Davide Tardozzi

Berthold Hauser konnte sich über den Podestplatz von Troy Corser freuen

Frage: "Was bedeutet das Heimspiel auf dem Nürburgring für BMW?"
Hauser: "Heimrennen und das 50. Rennen unseres noch jungen Teams - es ist klar, dass sich unsere gesamte Mannschaft auf das Rennwochenende in der Eifel freut. Wir sind zuversichtlich und wissen, wozu wir in dieser Saison in der Lage sind. Wir haben uns fest vorgenommen, auch die entsprechenden Ergebnisse zu holen. Es wäre etwas Besonderes, auf heimischem Terrain erneut auf das Podium zu fahren."#w1#

Frage: "Wie bewerten Sie die bisherige Saison, insbesondere vor dem Hintergrund der gesteigerten Investitionen?"
Hauser: "Wir sind auf Kurs und haben unsere ambitionierten Ziele bereits erreicht. Wir haben bereits jetzt 174 Punkte und acht Top-Fünf-Platzierungen eingefahren. Troy Corser hat in Monza die historische erste Podiumsplatzierung für das Team BMW Motorrad Motorsport geholt, in Misano folgte die erste Pole-Position und das zweite Podium. Dennoch: Es gibt immer Raum für Verbesserungen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, bis wir bereit sind, um den WM-Titel mitzufahren. Die erreichten Ergebnisse sind durchaus im Einklang mit den geplanten Investitionen zu diesem Projekt."

Frage:"Ist der erste BMW-Sieg noch in dieser Saison möglich?"
Hauser: "Die Leistungsdichte in der Meisterschaft ist extrem hoch, und im Rennsport sind Resultate nicht planbar. Aber: Als Racer wollen wir natürlich immer nach vorne und gewinnen, wofür eben auch unsere Mitbewerber kämpfen. Wir sind nicht weit von der Spitze entfernt, und mit etwas Glück ist der erste Sieg schon in diesem Jahr möglich. Wenn uns das bei einem unserer Heimrennen am Nürburgring gelänge, wäre das natürlich besonders schön."

Frage: "Soll das Engagement in Zukunft weiter ausgebaut werden?"
Hauser: "Unsere derzeitige Struktur stellt sicher, dass das Team für die Zukunft gut aufgestellt ist. Die entwickelte Struktur wird ständig an die sich wandelnden Bedingungen angepasst, hat aber bereits eine gesunde Basis, auf der wir aufbauen können. Es geht darum, in jeder Situation effizient und zielorientiert zu arbeiten. Das betrifft generelle Abläufe, aber auch taktische Entscheidungen, die unmittelbaren Einfluss auf die Leistung haben."

Hauser: "Wie zufrieden sind Sie mit Ihren beiden Piloten und wie wird die Fahrer-Kombination 2011 aussehen?"
Hauser: "Sowohl Troy Corser als auch Ruben Xaus haben einen großen Anteil am Aufbau unseres Teams. Sie waren von Anfang an mit an Bord, und beide haben dank ihrer langjährigen Erfahrung in der Superbike-WM wertvolle Arbeit geleistet. Darauf gilt es nun aufzubauen. Wir werden zu gegebener Zeit bekannt geben, wie unsere Fahrerpaarung in der kommenden Saison aussieht."

"Wir sehen in der aktuellen Situation keinerlei Anlass, unser Engagement in der Superbike-Weltmeisterschaft in Frage zu stellen." Berthold Hauser

Frage: "Mit welchen Zielen werden Sie nach aktuellem Stand in die Saison 2011 gehen?"
Hauser: "Es liegen noch sechs Rennen in der aktuellen Saison vor uns. Auch wenn wir unser Soll bereits frühzeitig mit dem ersten Podestplatz in Monza erfüllt hatten, arbeiten wir hochkonzentriert daran, bereits in diesem Jahr weitere Erfolge feiern zu können. Um das zu erreichen, müssen wir unsere Hausaufgaben machen. 2011 soll dann der nächste Schritt folgen. Dann wollen wir unsere ersten Siege einfahren und uns fest unter den Top-Teams etablieren."

Frage: "Ist der MotoGP-Einstieg 2012 das Ziel von BMW, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Starterzahl bis 2012 auf 24 Piloten aufgestockt werden soll?"
Hauser: "Diese Frage stellt sich derzeit nicht. Wir sehen in der aktuellen Situation keinerlei Anlass, unser Engagement in der Superbike-Weltmeisterschaft in Frage zu stellen. Unser Superbike-Engagement ist ein integraler Bestandteil der Strategie von BMW Motorrad. Mit der BMW S 1000 RR sind wir in ein völlig neues Segment eingestiegen. Wir wollen beweisen, dass sich das Motorrad im sportlichen Wettbewerb mit den wichtigsten Herstellern im Marktsegment messen kann. BMW startet in der Superbike-Weltmeisterschaft, um seriennahen Motorsport auf höchstem Niveau bei angemessenen budgetären Mitteln zu betreiben. Das ist die Idee der Superbike-Weltmeisterschaft, die es zu erhalten gilt. Wir wollen dazu unseren Beitrag leisten."