• 28.02.2010 12:37

  • von Britta Weddige

Haslam: "Es fühlt sich einfach großartig an!"

Leon Haslam feierte in Phillip Island seinen ersten Superbike-WM-Sieg und wurde danach noch Zweiter - Auch Sylvain Guintoli mit deutlichem Vorwärtsdrang

(Motorsport-Total.com) - Es war der Tag von Leon Haslam: Der britische Alstare-Neuzugang feierte beim Saisonstart in Phillip Island seinen ersten Sieg in der Superbike-WM. Von der Pole-Position aus gestartet, wehrte er sich in einem packenden ersten Rennen erfolgreich gegen die Angriffe von Ducati-Pilot Michel Fabrizio und gewann im Fotofinish mit vier Tausendstelsekunden Vorsprung.

Titel-Bild zur News: Leon Haslam

Grenzenloser Jubel: Leon Haslam nach seinem Sieg im packenden ersten Rennen

Im zweiten Rennen gehörte er wieder zu den Siegeskandidaten und ging nach heißen Positionskämpfen als Führender in die letzte Runde. Doch kurz vor dem Ziel wurde er noch von Altmeister Carlos Checa auf der Althea-Ducati überholt. Haslam war auch über Platz zwei glücklich. Er reist nun als WM-Führender aus Australien ab.#w1#

Sein Teamkollege Sylvain Guintoli rundete das gute Wochenende für Alstare-Suzuki ab. Nach Platz sechs im ersten Rennen drehte der Franzose in Lauf zwei richtig auf. Er fightete mit Kollege Haslam um die Spitze und lag zwischenzeitlich in Führung. Am Schluss fiel er zwar noch zurück auf Rang vier, durfte sich aber über die schnellste Rennrunde freuen.

"Ich bin so glücklich über meinen ersten Sieg in der Superbike-WM. Es fühlt sich einfach großartig an! Das erste Rennen war wirklich harte Arbeit und man konnte keine Sekunde durchatmen", so Haslam. "Ich spürte den Atem von Michel und Nori Haga im Nacken, aber ich habe mich einfach auf meine Linien und Bremspunkte konzentriert und versucht, sie hinter mir zu halten."

"Ich habe gemerkt, dass Michel eingangs der letzten Kurve an meinem Hinterrad klebte und wusste, dass er versuchen würde, im Windschatten an mir vorbeizugehen", schildert Haslam das spektakuläre Finish. "Aber ich bin einfach in Richtung Zielflagge gerast. Am Ende wusste ich nicht, ob ich gewonnen hatte oder nicht. Aber als mir klar wurde, dass ich der Sieger war, war ich so unglaublich glücklich. Es war ein fantastisches Gefühl. Ich wusste das ganze Wochenende, dass ein Sieg möglich ist. Aber zwischen Theorie und Praxis ist ein großer Unterschied."

Im zweiten Rennen hatte Haslam zwar Probleme mit der Traktion, hielt einen Sieg aber dennoch für möglich: "Ich hatte einen tollen Fight mit Sylvain. Und als ich endlich an ihm vorbei war, dachte ich, dass er ein Puffer zwischen mir und den anderen ist. Dann war plötzlich Carlos da. Drei Kurven vor dem Ziel ist er an mir vorbeigeschlüpft. Ich habe versucht, zurückzuschlagen, aber er konnte sich wehren und gewinnen. Aber es ist toll, dass ich in meinen ersten Rennen mit dem Team Erster und Zweiter wurde und jetzt die WM anführe."

Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli lag im zweiten Rennen längere Zeit an der Spitze Zoom

Auch Teamkollege Guintoli hatte an diesem Sonntag viel Spaß: "Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zum letzten Mal in einem WM-Rennen geführt habe. Deshalb war es ein tolles Gefühl, im zweiten Rennen so lang an der Spitze zu liegen. Und ich weiß jetzt, dass ich das wieder will. Als ich an der Spitze lag, habe ich mich sehr gut gefühlt und ich wusste, dass ich eine gute Pace fahren kann. Alles lief nach Plan, bis ich einen kleinen Fehler gemacht habe, durch den Leon und Carlos vorbei kamen."

Guintoli weiß auch, was er falsch gemacht hat: "Carlos und ich haben uns in Kurve acht berührt, mein Ellbogen hatte Kontakt mit seinem Vorderrad. Danach habe ich ein bisschen zu sehr versucht, gleich wieder den Anschluss zu bekommen. Vielleicht hätte ich ein bisschen geduldiger sein müssen. Dort habe ich an Boden verloren." Auch im ersten Rennen wäre für den Franzosen ein besseres Ergebnis drin gewesen. Aber nach einem schlechten Start war er zu weit zurückgefallen.