• 28.02.2010 13:17

  • von Britta Weddige

Fabrizio: "Ich dachte, es hätte gereicht!"

Michel Fabrizio feierte im ersten Australien-Rennen etwas vorschnell: Platz zwei und drei - Angeschlagener Noriyuki Haga einmal auf den Podium

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-WM erlebte heute einen Saisonauftakt mit zwei spektakulären Rennen. Und in beiden Läufen gehörten die Ducati-Piloten zu den Hauptdarstellern. In Rennen eins schrammte Michel Fabrizio nur um einen Wimpernschlag am Sieg vorbei. Auf der Ziellinie versuchte er aus dem Windschatten heraus an, Alstare-Suzuki-Pilot Leon Haslam vorbeizuziehen und feierte schon den vermeintlichen Sieg, als sich im Zielfoto zeigte, dass Haslam vier Tausendstelsekunden Vorsprung hatte.

Titel-Bild zur News: Michel Fabrizio, Leon Haslam, Noriyuki Haga

Links statt in der Mitte: Michel Fabrizio unterlag Leon Haslam ganz knapp

"Im ersten Rennen hatte ich mit Leon ein tolles Duell. In den letzten vier Runden habe ich versucht, herauszufinden, wo ich ein Manöver gegen ihn starten kann", schildert Fabrizio die packende Schlussphase. "Aber das war nicht so einfach, also habe ich bis zur Ziellinie gepusht. Und um ehrlich zu sein: Ich dachte, dass es gereicht hätte!"#w1#

"Leon und ich sind nebeneinander über die Ziellinie gefahren. Auf der Videowand habe ich gesehen, wie meine Frau in der Box gefeiert hat - aber das Rennen wurde im Fotofinish entschieden und ich musste mich dieses Mal mit 20 Punkten begnügen", so Fabrizio.

Nach Platz zwei im ersten Rennen griff der Italiener im zweiten Rennen wieder an. Wieder setzte er sich beim Start kurz an die Spitze, wurde aber wieder von Haslam überholt. Fabrizio kämpfte wieder mit um den Sieg, musste sich dann aber mit dem dritten Platz begnügen. "Es war ein sehr schwieriges Rennen. Ich fuhr in der Führungsgruppe mit, aber es wurde mir klar, dass ein Sieg schwierig werden würde. Und in den letzten vier Runden wurde das Kämpfen richtig schwer. Aber ich bin zufrieden. Es war ein guter Start in die Saison", schließt Fabrizio, der in der WM auf Platz zwei hinter Haslam liegt.

Zielfoto Haslam Fabrizio

Das Zielfoto entschied: Leon Haslam siegte vor Michel Fabrizio Zoom

Teamkollege Haga musste heute noch mehr kämpfen. Im Warmup am Morgen wurde er vor Kurve eins bei 250 km/h von BMW Fahrer Ruben Xaus vom Bike gerammt. Die Ärzte gaben Haga für die Rennen grünes Licht. Allerdings hatte sich der Japaner Rückenprellungen zugezogen - und einen Schlag auf den Arm bekommen hatte, der so anschwoll, dass Haga vor dem Rennen eine Spritze mit Schmerzmitteln bekam.

Der Japaner ließ sich davon aber zunächst nicht aufhalten. Von Startplatz zehn aus katapultierte er sich nach vorn auf Platz drei und blieb dort. Aus dem Kampf von Haslam und Fabrizio hielt er sich jedoch heraus, um seinen Arm zu schonen. Im zweiten Rennen gelang Haga der gleiche Raketenstart, doch in der Schlussphase des Rennens konnte er nicht mehr kämpfen und kam als Fünfter ins Ziel.

Noriyuki Haga

Noriyuki Haga biss die Zähne zusammen und kämpfte sich aufs Podium Zoom

Für Haga war das Ergebnis des ersten Rennens angesichts seiner Verletzungen "richtig gut": "Ich war zuvesichtlich, dass ich von Platz zehn aus einen guten Start hinlegen könnte. Das ist mir dann auch gelungen. Ich habe versucht, an Michel und Leon dranzubleiben, aber wegen meines Arms habe ich ein paar kleine Fehler gemacht. Trotzdem habe ich das Rennen wirklich genossen. Mit den gewonnenen Punkten war es ein guter Start in die Saison."

Im zweiten Rennen machte ihm sein Arm mehr zu schaffen: "Das Bremsen wurde schwieriger und ich war sehr erschöpft. Aber im Hinblick auf die Gesamtwertung und vor dem Hintergrund des Unfalls am Morgen ist es nicht allzu schlecht gelaufen. Ich wurde Dritter und Fünfter und wir nehmen viele Punkte mit."