• 28.02.2010 06:26

  • von Britta Weddige

Rennen 2: Sensationeller Sieg von Checa

Altmeister Carlos Checa wurde für eine sensationelle Aufholjagd mit dem Sieg belohnt - Am Ende gegen Leon Haslam und Michel Fabrizio durchgesetzt

(Motorsport-Total.com) - Carlos Checa hat all jene Lügen gestraft, die da behaupten, er habe mit seinen 37 Jahren keinen Biss mehr. Der Spanier holte sich beim Saisonauftakt der Superbike-WM in Phillip Island nach einer heißen Schlussphase den Sieg und wurde damit für eine sensationelle Aufholjagd belohnt. Checa stand mit seiner Althea-Ducati zwar auf Startplatz vier, fiel aber am Start weit zurück.

Titel-Bild zur News: Carlos Checa

Sensationeller Sieg: Carlos Checa ließ im zweiten Rennen alle hinter sich

In 22 spannenden Runden arbeitete sich der Altmeister wieder nach vorn und machte in den letzten Kurven mit beherzten Manövern alles klar. Alstare-Suzuki-Pilto Leon Haslam, der das erste Rennen gewonnen hatte, lag zwar lange in Führung, musste sich aber mit Rang zwei begnügen. In der WM führt der Brite aber weiter. Dritter den zweiten Laufs wurde Ducati-Pilot Michel Fabrizio vor Sylvain Guintoli. Der französische Alstare-Pilot lag zwischenzeitlich auch vorn, fiel dann aber auf Rang vier zurück.#w1#

Noriyuki Haga (Ducati) schien nach seinem Sturz im Warmup, bei dem er von BMW Pilot Ruben Xaus von der Maschine gerissen wurde, immer noch angeschlagen zu sein. Der Japaner mischte zwar zunächst in der Führungsgruppe mit, konnte dann aber nicht mehr attackieren und wurde Fünfter.

Auf Platz sechs fuhr Jonathan Rea (Ten-Kate-Honda). BMW Pilot Troy Corser wurde nach starken Positionskämpfen im Verfolgerfeld Siebter vor Max Biaggi (Aprilia) und den beiden Yamaha-Piloten Cal Crutchlow und James Toseland. Max Neukirchner (Ten-Kate-Honda) lag auf aussichtsreichem Punktekurs, geriet sich dann aber mit Biaggi ins Gehege und fiel weit zurück. Der Sachse wurde am Ende 16. und verpasste damit die Punkteränge.

Der Start: Wiederholung von Lauf 1

Der Start lief haargenau so ab wie der des erstens Rennens: Fabrizio zog wieder an die Spitze, doch Haslam ging auf der gleichen Linie wie zuvor in der ersten Kurve links außen an dem Italiener wieder nach vorn in Führung. Und Haga katapultierte sich wieder auf den dritten Platz. Einen Toppstart erwischte auch Kawasaki-Pilot Chris Vermeulen. Nach seinem Sturz im ersten Rennen fuhr er nun von Startplatz 14 vor auf Rang fünf.

Leon Haslam

Leon Haslam lag nach der ersten Kurve wieder in Führung Zoom

Noch in der ersten Runde fuhr Ten-Kate-Pilot Rea auf Platz vier liegend geradeaus in die Wiese. Damit übernahm Vermeulen diesen vierten Rang. Sein Kawasaki-Kollege Tom Sykes rollte dagegen in der dritten Runde aus.

Unterdessen schlich sich Guintoli unbemerkt nach vorn. Nach drei Runden hatte er sich an den beiden Ducati-Werkspiloten vorbei gearbeitet und war Zweiter. Damit führten die zwei Alstare-Suzukis vor den beiden Ducatis. In Runde vier drückte sich Haga an Fabrizio vorbei auf Rang drei. Und auch an der Spitze tauschten die Teamkollegen die Positionen: In Runde sechs schaffte es Guintoli, Haslam zu überholen und in Führung zu gehen. Im Viererpack jagten die Suzuki- und Ducati-Piloten weiter um den Kurs. In Runde zehn gab es wieder einen Führungswechsel, Haslam setzte sich wieder an die Spitze. Unterdessen rückte von hinten Checa immer näher an das führende Quartett heran.

Dahinter gab es wieder mehrere Zwischenfälle: Max Biaggi und Max Neukirchner gerieten im Gerangel aneinander, wodurch der Sachse ans Ende des Feldes zurückfiel. In Runde sieben landete B&G-Pilot Jakub Smrz im Kies.

Wieder schwerer Sturz von Vermeulen

Zwei Umläufe später hatte Vermeulen erneut einen heftigen Crash. Der Lokalmatador schoss geradeaus durchs Kiesbett und schlug mit seiner Kawasaki hart im Reifenstapel ein. Damit endete für Vermeulen ein schwieriges Heimwochenende, an dem er gleich dreimal schwer stürzte. In der gleichen Runde rollte Leon Camier (Aprilia) in die Wiese.

In Runde elf startete Fabrizio einen ersten Versuch, das Suzuki-Führungsduo anzugreifen. Er war schon fast an Guintoli vorbei, schaffte es dann aber doch nicht ganz. Das Quintett Haslam, Guintoli, Fabrizio, Haga und Checa setzte sich immer weiter vom restlichen Feld ab. Neun Runden vor Schluss begann Altstar Checa zu attackieren: Der Spanier drückte sich an Haga vorbei und übernahm Platz vier.

Die heiße Schlussphase

Das Wechselspiel im Führungsquartett ging weiter: Sieben Runden vor Schluss ging Guintoli wieder an die Spitze, Fabrizio übernahm Platz zwei vor Haslam, Checa und Haga. Doch wer das Rennen am Ende gewinnen würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand sagen. Zwei Runden später übernahm Haslam von Fabrizio wieder den zweiten Platz, lieferte sich dann wieder einen sehenswerten Fight mit Guintoli und setzte sich an die Spitze. Haga verlor als Fünfter jedoch immer mehr den Anschluss an seine Vorderleute.

Michel Fabrizio

Ducati-Pilot Michel Fabrizio kam schließlich als Dritter ins Ziel Zoom

Vier Runden vor Schluss griff Checa wieder an, diesmal schnappte er sich Fabrizio und übernahm Platz drei hinter den beiden Alstare-Suzukis. Drei Runden vor Schluss legte sich Checa Guintoli zurecht, drückte sich vorbei und übernahm Platz zwei. In der vorletzten Runde musste Guintoli auch Fabrizio wieder passieren lassen.

Mit Haslam in Führung vor Checa, Fabrizio, Guintoli und Haga fuhr das Feld in die letzte Runde. Checa startete einen ersten Versuch, Haslam von der Spitze zu verdrängen, scheiterte aber zunächst. Wenige Kurven vor Schluss aber griff der Spanier wieder an, ging an Haslam vorbei und gab noch einmal Gas. So kam er mit 0,3 Sekunden Vorsprung auf Haslam ins Ziel.

Das Rennen zu gewinnen, sei ursprünglich gar nicht sein Plan gewesen, sagte Checa danach lachend: "Ich wollte eigentlich nur einen guten Start hinlegen. Und das hat ja schon mal nicht geklappt. Dann habe ich versucht, so schnell wie möglich so viele Leute zu überholen. Meine Reifen haben gut funktioniert. Ich habe meine Chance genutzt und es war ein perfektes Rennen für mich!"

"Ich habe meine Chance genutzt und es war ein perfektes Rennen für mich!" Carlos Checa

WM-Leader Haslam war auch mit seinem zweiten Platz glücklich: "Ich wusste, dass da ein paar Jungs dicht an mir dran sind, ich wusste aber nicht, dass es Carlos ist. Ich habe dann hinten ein bisschen die Traktion verloren. Doch es war toll, ich habe mit Sylvain gekämpft, Michel war dann auch mit dabei. Und das Überholmanöver von Carlos war sensationell. Für mich waren die Rennen absolut klasse, ich bin wirklich happy." Und Fabrizio kommentierte: "Es war ein richtig hartes Rennen. Carlos war sehr schnell, aber für mich lief es nicht so schlecht."

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