Erster WSBK-Champion mit BMW: So holt Razgatlioglu bereits in Estoril den Titel
Toprak Razgatlioglu kann bei der Superbike-WM in Estoril die Geschichte der Serie umschreiben - BMW-Rennleiter Sven Blusch schwärmt von den Qualitäten des Türken
(Motorsport-Total.com) - Bereits beim vorletzten WSBK-Wochenende der Saison 2024 im portugiesischen Estoril kann Toprak Razgatlioglu vorzeitig Weltmeister werden. Obwohl Razgatlioglu die Rennen in Magny-Cours und Cremona verletzungsbedingt verpasste (wie er den Horrorsturz in Frankreich erlebt hat), kommt er mit 39 Punkten Vorsprung auf Ducati-Pilot Nicolo Bulega nach Estoril.

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Toprak Razgatlioglu befindet sich auf Kurs zu seinem zweiten WM-Erfolg Zoom
Mit 15 Laufsiegen war Razgatlioglu ohne Zweifel der Fahrer, der die WSBK-Saison 2024 geprägt hat. Mit 13 aufeinanderfolgenden Siegen von April bis September schrieb er die Statistik der Superbike-WM bereits um. Am Wochenende kann der Türke als erster BMW-Weltmeister in die Geschichte der Serie eingehen.
Um bereits am Sonntag den Titelgewinn zu feiern, muss Razgatlioglu in Estoril 23 Punkte auf Bulega gutmachen und darf gleichzeitig nicht mehr als 19 Zähler auf Titelverteidiger Alvaro Bautista (Ducati) verlieren. Danilo Petrucci (Barni-Ducati) ist als WM-Vierter bereits raus aus dem WM-Kampf.

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WM-Dreikampf: Razgatlioglu, Bautista und Bulega haben noch Chancen Zoom
Auf Grund der vielen Siege in der laufenden Saison muss Razgatlioglu lediglich mit 62 Punkten Vorsprung nach Jerez gehen, um den Titel vor dem finalen Wochenende sicher zu haben.
Marco Melandri kratzte mit BMW bereits vor zwölf Jahren am WM-Gewinn
Noch nie in der Geschichte der Superbike-WM konnte BMW die Meisterschaft gewinnen. In der Saison 2012 war man mit Marco Melandri nah dran. Damals kam Melandri als WM-Führender zum BMW-Heimspiel an den Nürburgring.

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Marco Melandri kam als WM-Leader zum BMW-Heimspiel und erhielt eine Schocknachricht Zoom
Der Italiener erfuhr am Samstag vom Aus des Projekts und konnte daraufhin in keinem der beiden Rennen Punkte sammeln. Melandri rutschte in der WM bis auf P3 ab. In einem späteren Interview mit Motorspot-Total.com machte Melandri den damaligen BMW-Motorrad-CEO Stephan Schaller für den verlorenen Titel verantwortlich (zur Story).
BMW steht mittlerweile voll hinter dem Thema Motorsport
Doch das BMW-Projekt von damals ist mit dem heutigen nicht zu vergleichen. BMW-Motorrad-CEO Markus Flasch sowie Rennleiter Sven Blusch stehen voll und ganz hinter dem WSBK-Projekt und möchten langfristig sicherstellen, dass Motorsport zu einem Eckpfeiler der Marke wird (welche Pläne Blusch langfristig verfolgt).

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BMW-Rennleiter Sven Blusch mit Technikdirektor Chris Gonschor stehen voll hinter dem Projekt Zoom
Mit der Verpflichtung von Toprak Razgatlioglu hat BMW ein glückliches Händchen bewiesen und parallel im Hintergrund die Voraussetzungen geschaffen, um das Projekt in der Superbike-WM zum Erfolg zu führen. Razgatlioglu genießt BMW-intern sehr große Sympathien, nicht nur auf Grund seiner Leistungen auf den Rennstrecken.
Nicht nur schnell: Wie Toprak Razgatlioglu bei BMW für Begeisterung sorgt
"Ich bin sehr begeistert von ihm. Und damit meine ich nicht nur seine Fähigkeiten auf dem Motorrad sondern auch seine Persönlichkeit", kommentiert BMW-Rennleiter Sven Blusch im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Total.com.

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Toprak Razgatlioglu präsentiert sich als starker Teamplayer Zoom
"Er ist einer dieser besonderen Charaktere, die einen Raum einnehmen können, wenn sie hineintreten", schwärmt Blusch von Razgatlioglu. "Er hat ein sehr gutes Verhältnis mit seinem Team, mit allen Mitarbeitern. Zudem trägt er das Herz am rechten Fleck."
Mit Razgatlioglu hat BMW ein authentisches Talent im Team. "Ich habe bei ihm beobachtet, dass er dieses Thema lebt wie kein anderes", erkennt Blusch. "Das wird auch deutlich, wenn man sein Instagram-Profil anschaut."
"Es vergeht kein Tag, an dem er nicht in einem Kart oder auf einem Motorrad sitzt. Nicht jeder Fahrer kann das in diesem Ausmaß tun. Doch bei ihm ist es sehr beeindruckend. Mir fällt im Automobilbereich kein Fahrer ein, der so heraussticht", erkennt der BMW-Rennleiter.
"Wir könnten nicht glücklicher sein", stellt Blusch klar. "Durch seine positive Verrücktheit ist es für uns super spannend. Wir arbeiten intensiv daran, das Thema Motorsport für unsere Kommunikation noch intensiver zu nutzen. Es bietet momentan so viel Potenzial."


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