Chaz Davies von Kawasakis Reaktion überrascht

Zwei neue Superbike-Modelle innerhalb von zwei Jahren: Schießt Kawasaki in der Superbike-WM mit Kanonen auf Spatzen, um den WM-Titel zu verteidigen?

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Ducati-Pilot Chaz Davies 2016 der dominante Mann der zweiten Saisonhälfte war, reagierte Kawasaki im Winter 2016/17 und ließ mit der ZX-10RR ein neues Modell homologieren. Bereits für die Saison 2016 schickten die Japaner mit der überarbeiteten ZX-10R eine Evolution des erfolgreichen Superbikes an den Start. Dass Kawasaki nun zwei Jahre in Folge die Homologationsbasis ändern ließ, überrascht sicher nicht nur Ducati-Pilot Chaz Davies.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea, Chaz Davies

Kawasaki konzentriert sich voll und ganz auf die Superbike-WM Zoom

"Sie haben für 2017 ein neues Motorrad homologiert", bestätigt Davies im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der Brite konnte bei den bisherigen 3 Events nur einen von sechs Läufen für sich entscheiden. Während Weltmeister Jonathan Rea sehr souverän wirkte, stieß Davies in Thailand und Aragon an seine Grenzen und stürzte in zwei Rennen. Besonders der Sturz in Aragon war bitter, denn Davies verschenkte sichere 20 Punkte.

"Ducati hat sehr gut gearbeitet, um mein Motorrad weiter zu verbessern. Im Moment haben wir ein sehr komplettes Motorrad. Kawasaki reagierte auf unsere Form der finalen Rennen. Deshalb haben sie erneut ein neues Motorrad homologieren lassen. Es ist das zweite Motorrad in zwei Jahren", wundert sich Davies und sagt Kawasaki den Kampf an: "Wir müssen erneut mit weiteren Entwicklungen darauf reagieren. Die Panigale wurde deutlich verbessert und wir haben noch mehr in der Pipeline."

"Wir hatten in Aragon einen Test. Er verlief sehr gut. Ich war sehr zufrieden mit dem Motorrad. Wir hatten ein paar Teile, die wir beim Test probierten, die deutlich besser funktionierten. Es steckt noch Leben in diesem Motorrad. Wir benötigen Zeit", berichtet der WM-Zweite, der in Aragon einen sehr schweren Sturz unbeschadet überstand.


Fotos: Präsentation der Ducati Panigale für die Saison 2017


Ducati atmet auf: Horrorsturz ohne Folgen

Im ersten Rennen verlor Davies beim finalen Kampf mit Rea die Kontrolle über seine Panigale und rutschte ins Kiesbett. "Mir geht es gut. Zum Glück hatte ich mich nicht verletzt. Ich hing ewig unter dem Motorrad fest. Ich konnte mich nicht befreien. Als sich das Motorrad überschlug, dachte ich, dass es auf meinem Bein landet, doch ich hatte großes Glück", blickt der Ducati-Pilot zurück.

"Man muss auch festhalten, dass ich zum Zeitpunkt des Sturzes sehr schnell war", hält Davies fest, der die Unfallstelle unbeschadet verlassen konnte und im zweiten Rennen den ersten Saisonsieg feierte. Doch wäre Davies' Bein ins Hinterrad der Ducati gelangt, hätte der Brite wochenlang pausieren müssen. "Es hätte richtig schlimm ausgehen können. Ich hätte mir so viele Bereiche meines Körpers verletzen können. Zum Glück geht es mir gut", atmet er auf.

Chaz Davies

Chaz Davies musste in Thailand und Aragon über das Limit gehen Zoom

Rea reiste mit 145 von 150 möglichen Punkten nach Assen, wo am Wochenende das vierte Rennwochenende der Saison bestritten wird. Davies hat bereits 50 Zähler Rückstand. "Ich bin nicht besonders zufrieden. Ich hätte gern mehr Rennen gewonnen. Die größte Enttäuschung war das erste Rennen in Aragon. Bis dahin holten wir ziemlich regelmäßig gute Punkte, doch in Aragon verloren wir wichtige Punkte. Das enttäuscht mich. Wir sind nah dran, müssen uns aber ein bisschen steigern", fordert der Ducati-Pilot

Die große Frage ist, ob es Ducati und Davies gelingt, Rea vom Thron zu stoßen. "Ich konnte ihn beim vergangenen Rennen schlagen. Wenn man ihn in der Meisterschaft schlagen möchte, muss man konstant sein, aber auch Rennen gewinnen. Johnny fühlt sich momentan sehr wohl und offensichtlich vertraut er seinem Motorrad momentan sehr", analysiert Davies und nennt das Erfolgsrezept: "Wir müssen konstant Rennen gewinnen. Das ist die schwierigste Sache überhaupt, gleichzeitig konstant zu sein und Rennen zu gewinnen. Aber ich bin bereit!"