BMW M1000RR: Diesen Joker hat das Werksteam in der WSBK-Saison 2025

WSBK-Elektronik im Fokus: Die neue BMW M1000RR verfügt über einen zusätzlichen Sensor, der dem Team in der Superbike-WM mehr Möglichkeiten bietet

(Motorsport-Total.com) - In der Superbike-WM 2025 gibt es gleich zwei neue Motorräder im Feld. Bimota präsentierte im Herbst 2024 die neue KB998, mit der Alex Lowes und Axel Bassani um Podestplätze und Siege kämpfen werden. Zudem schickt auch BMW ein neues Modell an den Start.

Titel-Bild zur News: BMW M1000RR

Die BMW M1000RR erhielt für das Modelljahr 2025 ein Update Zoom

Die ebenfalls im Herbst 2024 vorgestellte dritte Version der M1000RR verfügt im Vergleich zum 2023 und 2024 eingesetzten Modell über Detailverbesserungen beim Motor, dem Chassis, der Aerodynamik und der Elektronik.

Änderungen am Motor haben in der Regel auch einen großen Einfluss auf das WSBK-Bike, denn das Renntriebwerk basiert auf dem Serienmotor. Und auch die Updates beim Chassis und der Aerodynamik fließen direkt ins WSBK-Bike ein. Normalerweise weniger wichtig sind Änderungen an der Elektronik, da ohnehin ein anderes Elektronikpaket als in der Serie verwendet wird.

BMW M1000RR

Die neue BMW M1000RR verfügt über einige Updates Zoom

"Das Elektronikpaket ist frei, wir können frei entwickeln. Doch die Regeln definieren die Maximalanzahl an Sensoren" präzisiert BMW-Technikdirektor Chris Gonschor im Exklusiv-Gespräch mit Motorsport-Total.com.

Zusätzlicher Sensor: BMW erhält mehr Freiheiten

Die verfügbare Anzahl an Sensoren am Serienbike hat auch Auswirkungen auf das WSBK-Bike. "Ein Sensor mehr beim Serienmodell hat zur Folge, dass man auch beim Rennmotorrad einen Sensor mehr verwenden kann", erklärt Gonschor und ergänzt: "Es muss nicht einmal der gleiche Sensor sein. Man kann den gleichen Sensor nutzen, diesen aber auch durch einen anderen Sensor nutzen."

Chris Gonschor

Chris Gonschor erklärt, was es mit dem zusätzlichen Sensor auf sich hat Zoom

Bei der 2025er-Version der BMW M1000RR ist ein zusätzlicher Sensor verbaut. "Die neue M1000RR verfügt jetzt auch über einen Lenkwinkelsensor. Demzufolge haben wir diesen Sensor auch beim Rennmotorrad zu Verfügung. Diese Funktionalität hatten wir im vergangenen Jahr nicht", schildert Gonschor.


WSBK 2025: BMW präsentiert Toprak Razgatlioglus neue M1000RR

Doch was macht ein Lenkwinkelsensor und wie kann er dem Rennteam helfen? "Der Lenkwinkelsensor dient beim Serienmotorrad vorrangig für die Funktion Slide Control. Das ist eine tolle Funktion. Diese könnten wir jetzt auch beim Rennmotorrad deutlich leichter darstellen als man es mit den vorhanden Sensoren tun konnte", beschreibt Gonschor.

Nutzt BMW das neue Feature oder setzt man den Sensor woanders ein?

Es ist aber wie bereits angedeutet nicht verpflichtend, dass BMW den Lenkwinkelsensor für seinen ursprünglichen Verwendungszweck nutzt. "Wir könnten die Sensoren auch anders verteilen, wenn wir andere Anforderungen haben. Jeder zusätzliche Sensor im Motorrad hilft uns", erklärt Gonschor.

Toprak Razgatlioglu

Toprak Razgatlioglu kam nur auf gut 60 Testrunden Zoom

Zu testen, wie man den zusätzlichen Sensor am Rennmotorrad bestmöglich nutzt, war eine der Aufgaben für die Wintertests in Spanien und Portugal. Schlechtes Wetter limitierte den Fahrbetrieb auf trockener Piste. Zudem konnte BMW-Speerspitze Toprak Razgatlioglu auf Grund seiner Fingerverletzung nur einen der vier Tage zum Fahren nutzen (wie der Türke seine Bremstechnik angepasst hat).


Fotos: WSBK 2025: Vorsaisontest in Portimao


Trotz der wenigen Testrunden ist BMW optimistisch und fühlt sich für den Saisonauftakt in Australien gut vorbereitet (zu den Stimmen von BMW-Rennleiter Sven Blusch und Technikdirektor Chris Gonschor).

Toprak Razgatlioglu; Markus Reiterberger

Markus Reiterberger drehte auch mit Toprak Razgatlioglus Motorrad einige Runden Zoom

Eine große Hilfe bei den Vorbereitungen für Phillip Island waren die beiden BMW-Testpiloten Markus Reiterberger und Sylvain Guintoli, die sowohl im Nassen als auch im Trockenen viele Runden abspulten und damit reichlich Daten für die BMW-Ingenieure sammelten.