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  • 22.09.2019 11:53

  • von Adrian Padeanu, Übersetzung: Roland Hildebrandt

Audi Quattro Spyder (1991): Der Opa des R8 sah hinreißend aus

Vergessene Studien: 15 Jahre vor dem R8 der ersten Generation zeigte Audi der Welt einen zweisitzigen Mittelmotor-Superwagen. Leider ging er nicht in Serie

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Bereits 15 Jahre vor dem R8 hatte Audi einen Mittelmotor-Sportwagen praktisch serienreif: den Quattro Spyder. Gemeinsam mit anderen Studien des Konzerns sind das komplette Fahrzeug und ein Versuchsträger (siehe Bild unten) jetzt im Ingolstädter Werksmuseum zu sehen. 

Name: Audi Quattro Spyder

Premiere: IAA Frankfurt, September 1991

Daten: 4,22 Meter (Länge), 1,77 Meter (Breite), 1,17 Meter (Höhe). 2,8-Liter-V6 mit 128 kW/174 PS Leistung und 245 Newtonmeter maximalem Drehmoment, manuelles Fünfgang-Getriebe, 1.100 Kilogramm Leergewicht.

Hintergrund:

Der Quattro Spyder ist nicht nur eines der schönsten Autos, das jemals das Vier-Ringe-Logo trug, sondern war auch ein frühes Zeichen für die Absicht von Audi, einen Mittelmotor-Superwagen zu bauen.

Nur einen Monat vor dem verrückten Avus eingeführt, war der Quattro Spyder für die Produktion wesentlich besser geeignet als das W12-Kraftpaket. Audi erwähnt jedoch, dass das Projekt eingestellt werden musste, weil der "vorgesehene Preis von 100.000 D-Mark nicht erreicht werden konnte".

Mit anderen Worten, das Auto wäre zu teuer gewesen, und die Ingolstädter Marke glaubte, dass es keinen Markt gegeben hätte, der groß genug gewesen wäre, um den gesamten Aufwand zu rechtfertigen. Prospekte und anderes Werbematerial waren aber 1992 bereits fix und fertig, als Audi einen Rückzieher machte.

Es war eine überraschende Entscheidung, wenn man bedenkt, dass das Feedback nach der Premiere des Autos auf der IAA äußerst positiv war. Kurz nach der Premiere tauchten Gerüchte über Pläne auf, das Auto in eine Kleinserie zu bringen. Darüber hinaus buchten die Händler laut Audi "Tausende von Vorbestellungen". Letztendlich blieb der Quattro Spyder ein Phantom und endete als Konzept, das ein zeitloses Design und perfekte Proportionen aufweist.

Insgesamt wurde nur ein Prototyp in "Fidji-Orange" gebaut, der für Fotoaufnahmen mit der ebenfalls 1991 vorgestellten Studie Audi Avus dunkelgrün (Gomera-Metallic) umlackiert wurde. Danach wurde er wieder auf Orange umgespritzt, sodass es bei einem existierenden Quattro Spyder blieb.

Er hatte viele Eigenschaften des R8, die wir alle kennen: Mittelmotor-Layout, Aluminiumkarosserie, zweisitziger Innenraum. Die Leistung kam vom 2,8-Liter-V6-Motor des Audi 100 (C3), der 174 PS und 245 Newtonmeter Drehmoment an ein permanentes Allradsystem lieferte.

Die Leistung wurde über ein speziell auf das Konzept abgestimmtes Fünfgang-Schaltgetriebe auf die Straße geleitet. Zugegeben: Für "nur" 174 PS wären 100.000 Mark schon recht heftig gewesen. Zum Vergleich: Der Porsche 911 (993) kam etwas später mit fast 100 PS mehr auf den Markt.

Dank der Vollaluminiumkarosserie gelang es den Audi-Ingenieuren, das Gewicht auf bemerkenswert niedrige 1.100 Kilogramm zu reduzieren. Wenn Sie sich über die Verwendung des Wortes "Spyder" im Fahrzeugnamen wundern: Das Konzept war mit abnehmbaren Targa-Paneelen ausgestattet, um offenes Fahren zu ermöglichen.

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