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Vergessene Studien: Renault Fluence Concept (2004)
Bei diesem Konzept handelte es sich um ein Coupé mit V6-Motor, das 2004 vorgestellt wurde, um das Design zukünftiger Renault-Modelle vorwegzunehmen
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Es gab eine Zeit, in der SUVs zwar beliebt waren, aber nicht das gesamte Bild der Automobilwelt bestimmten. Eine Limousine war eine Limousine, ein Kombi war ein Kombi und ein Coupé war ein Coupé - ohne erhöhte Karosserie, übertriebene Formen oder das Bedürfnis, durch größere Außenmaße mehr Platz innen zu schaffen.

© Motor1.com Hersteller
Renault Fluence Concept Zoom
Autos wie das Renault Fluence Concept standen exemplarisch für diese Ära. Das klassische Sportcoupé wurde 2004 beim Louis Vuitton Classic Elegance-Wettbewerb vorgestellt, der erstmals in Waddesdon Manor bei Aylesbury stattfand, statt wie üblich im Hurlingham Club in London. Es handelte sich nicht um die Vorstufe eines Serienmodells, sondern um eine Studie, die zeigen sollte, wie Renaults der Zukunft aussehen könnten.
Diese Aufgabe löste das Designzentrum unter Leitung von Patrick le Quément mit einer gelungenen Mischung aus Spannung und Sanftheit in der Linienführung. Ein reines Coupé, das sich bewusst vom avantgardistischen Stil früherer Modelle wie dem glücklosen Van-Coupé Avantime (2001-2003) abgrenzte.
Auffällig war die lange Motorhaube, die zum Frontbereich hin abfiel und vollständig geschlossen war - ein Mittel, um dem Renault-Logo mehr Bedeutung zu geben. Heute bei Elektroautos üblich, war dieses Element 2004 noch eine Besonderheit. Zumal der Fluence nicht elektrisch war. Doch dazu später mehr.
Mit 4,6 Meter Länge war das Konzeptfahrzeug etwa so groß wie ein Laguna. Die Karosserie war glatt und schnörkellos gestaltet, ohne stilistische Brüche. Die Türgriffe waren in die Seiten integriert und damit unsichtbar. Besonders auffällig war das Heck: Schmale Leuchteinheiten zogen sich seitlich entlang, die große Heckscheibe endete in einer zentralen Wölbung. Dieses Zusammenspiel der Formen führte zu einem ungewöhnlichen, aber cleveren Öffnungssystem des Kofferraums.
Zum Beladen wurde das komplette Heck - über einen mittig am Dach befestigten Arm - nach oben geschwenkt. Das sorgte für einen Aha-Effekt und erleichterte das Be- und Entladen, auch wenn das Volumen mit 395 Litern begrenzt war.
Wer sich an Fahrzeuginnenräume vor 20 Jahren erinnert, weiß: Schon ein kleiner Bildschirm galt als Innovation. Der Fluence besaß einen solchen Monitor an der Oberseite des Armaturenbretts - keine riesigen Dimensionen, keine futuristischen Funktionen, dafür versenkbar, wenn nicht in Gebrauch. Der Rest des Interieurs war geprägt von klarer Linienführung und der typischen Ästhetik einer Studie. Vier Einzelsitze, zwei vorn, zwei hinten, schienen fast zu schweben.

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Das besondere Kofferraumöffnungssystem der Renault Fluence Concept Zoom
Besonders gelungen war die Instrumenteneinheit: ein einzelnes, rundes, hintergrundbeleuchtetes Element in einer Aluminiumfassung - dem gleichen Material, das für die Schaltwippen, Lenkradspeichen und andere Details verwendet wurde. Dazu kam reichlich Leder, das den Innenraum prägte.
Auch unter der Motorhaube blieb der Fluence dem Prinzip stilistischer Reduktion treu. Abdeckungen für Öl und Kühlflüssigkeit erinnerten in ihrer Formensprache an alte Apple-Werbespots. Die Technik blieb dezent im Hintergrund - bis zum Start.
Dann jedoch wurde der 3,5-Liter-V6 mit 280 PS hörbar, kombiniert mit Hinterradantrieb und Automatikgetriebe. Ein sportlicher, aber nicht überzogener Antrieb, ausgelegt auf entspanntes Fahren - unterstützt durch ein fein abgestimmtes Fahrwerk und Chassis.
Wie gesagt: Der Renault Fluence blieb ein Konzept. Doch sein Design beeinflusste spätere Serienmodelle der Marke deutlich. Eine Fluence Limousine wurde zwischen 2009 und 2017 in mehreren Ländern produziert, hatte mit der Studie allerdings wenig gemein. Einige Elemente des Konzepts fanden sich jedoch wieder. Auch die dritte Generation des Laguna (2007-2015) zeigte Anklänge an das Showcar - besonders bei den vorderen Leuchteinheiten und als Coupé.
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