Van der Drift: Erster Sieg nach schwerem Unfall

Chris van der Drift holte sich am Wochenende den ersten Sieg nach seinem schweren Brands-Hatch-Unfall: Er gewann das Auto-GP-Rennen in Marrakesch

(Motorsport-Total.com) - Für Chris van der Drift endete am vergangenen Wochenende in Marrakesch eine 21-monatige Leidensperiode. Erstmals seit seinem schweren Unfall im Rahmen des Formula-Superleague-Wochenendes in Brands Hatch 2010 schloss der Neuseeländer ein Rennen als Sieger ab. Der 26-Jährige gewann in Marokko einen Lauf der Auto-GP-Serie und meldete sich damit endgültig zurück.

Titel-Bild zur News: Christopher van der Drift

Chris van der Drift befindet sich wieder auf der Sonnenseite des Lebens

Im Interview spricht van der Drift über die schwierige Phase nach seinem schweren Unfall vor knapp zwei Jahren, über seine Gedanken im Cockpit und über seine Dankbarkeit dem Manor-Team gegenüber, für das er nach unregelmäßigen Superleague- und World-Series-Starts 2011 in diesem Jahr eine volle Saison in der Auto-GP-Serie bestreitet.

Frage: "Chris, der Unfall in Brands Hatch 2010 zwang dich zu einer langen Genesungsphase. Inwiefern war diese Zeit für deine Karriere ein Rückschlag?"
Chris van der Drift: "Es war ein großer Rückschlag. Die gebrochenen Knochen, Beulen und Abschürfungen waren nur ein Teil davon. Die andere Seite war der verlorengegangene Schwung in meiner Karriere, da der Unfall zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt passierte. Ich hatte gerade entschieden, ohne einen Manager weiterzumachen, da kam mir der Unfall dazwischen. Ich musste also komplett auf mich allein gestellt von ganz vorn beginnen, was nicht einfach war. Für die komplette Saison 2011 fand ich kein Cockpit und zu fahren ohne zu wissen, ob du am nächsten Wochenende noch im Auto sitzt, ist nie einfach."

Frage: "Wie fühlt es sich an, nach so langer Zeit wieder ein Rennen zu gewinnen?"
van der Drift: "Es war kein einfaches Rennen, speziell zu Beginn. Mein Boxenstopp war strategiebedingt sehr spät vorgesehen, weshalb ich auf meine Reifen aufpassen musste. Aus diesem Grund war ich auf den ersten Runden sehr vorsichtig, vielleicht zu vorsichtig. Irgendwann wurde mir dann klar, dass ich nicht länger warten kann, wenn ich gewinnen will. Die weiche Reifenmischung erwies sich als sehr konstant. Ich attackierte so stark ich nur konnte und meine Rundenzeiten wurden besser und besser."

"Der Sieg war ein langersehnter Moment für mich. Ich wusste immer, dass ich den Speed dazu habe. Wenn du aber nicht regelmäßig fährst, rostest du dennoch etwas ein und erzielst nicht die Ergebnisse, zu denen du unter normalen Umständen fähig gewesen wärst. Aus diesem Grund bedeutet mir die Chance, für Manor in der Auto-GP-Serie zu fahren, sehr viel."

Frage: "Seit Beginn der Saison hast du bereits 25.000 Euro Preisgeld eingefahren. Das ist sicher auch eine Art, deinem Team zu danken, oder?"
van der Drift: "Manor MP Motorsport bringt mir großes Vertrauen entgegen. Ich begrüße es daher sehr, die Chance zu haben, etwas zurückzugeben. Die Arbeit im Team macht großen Spaß. Die Stimmung ist stets großartig. Mit meinem Teamkollegen Daniel (de Jong; Anm. d. Red.) verstehe ich mich auch sehr gut. Für sein junges Alter besitzt er großes Potenzial. Wir werden noch viel von ihm hören."

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