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Mortara: "Meine Emotionen spielen verrückt"
Macao-Sieger Edoardo Mortara über seinen Sieg beim Formel-3-Klassiker in China, sein Duell mit Jean-Karl Vernay und die Aussichten für 2010
(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr startete Edoardo Mortara (Signature) hoffnungsvoll in den Grand Prix von Macao, um letztendlich als Zweiter abgewinkt zu werden und bitter enttäuscht zu sein. Auch in diesem Jahr sah es lange danach aus, als würde sich die Geschichte wiederholen - kurz vor Schluss drehte der Italiener den Spieß aber um, ging an Jean-Karl Vernay vorbei, schnappte sich die Führung und dann auch den Sieg in Macao. In der Pressekonferenz spricht Mortara über seinen Rennerfolg.

© xpb.cc
Signature-Fahrer Edoardo Mortara freute sich diebisch über seinen Rennsieg
Frage: Edoardo, nach einer Saison in der GP2 bist du mit dem Ziel nach Macao zurückgekehrt, um dieses Rennen zu gewinnen. Wie fühlt es sich nun an, den ersten Platz erreicht zu haben?"
Edoardo Mortara: "Einfach fantastisch. Im Augenblick gehen mir so viele Dinge durch den Kopf, dass ich gar nicht weiß, womit ich beginnen soll. Vielleicht sollte ich zunächst sagen, dass ich Gabriele Tarquini gratulieren möchte, denn er hat heute die Tourenwagen-WM für sich entschieden."#w1#
"Wir haben heute wohl den Tag der Italiener - er hat in der WTCC gewonnen und ich in der Formel 3. Ich bin glücklich. Ich weiß gar nicht, was ich noch alles sagen soll, denn meine Emotionen spielen im Augenblick etwas verrückt. Ich hatte 2009 eine überaus schwierige Saison mit richtig vielen Hoch- und Tiefpunkten. Ich kam hierher zurück, weil Volkswagen mich bat, das Rennen zu bestreiten."
"Ich bin überzeugt davon, dass es einige Leute gab, die Zweifel hatten, dass ich es noch immer beherrschen würde. Heute konnte ich zeigen, dass ich noch immer konkurrenzfähig bin. Es ist einfach unglaublich, nach einer so schwierigen Saison noch einmal zu siegen. Es bedeutet, dass du niemals aufgibst. Das macht mich stolz - speziell nach einer solch schwierigen Saison."
Frage: "Nach dem Restart ging Jean-Karl an dir vorbei und ihr zwei habt daraufhin einen tollen Zweikampf ausgetragen. Kannst du uns von diesem spannenden Duell und vom Ende des Rennens erzählen?"
Mortara: "Mein Teamkollege Jean-Karl ist in meinen Augen ein unglaubliches Rennen gefahren. Ich sage das nicht, weil ich gewonnen habe. Er ist zum ersten Mal in Macao, doch ich hatte wirklich große Schwierigkeiten dabei, ihn zu überholen."
"Er war ihn jeder Runde, in jeder Kurve zu einhundert Prozent da. Letztendlich ist ihm allerdings ein Fehler unterlaufen, was es mir wiederum erlaubt hat, die Lücke zu schließen. Dadurch kam ich auf der langen Gerade näher an ihn heran. Sein einziger Fehler an diesem Wochenende hat ihn letztendlich den Sieg gekostet. Ich habe wirklich alles gegeben und konnte ihn schließlich überholen."
"Wir hatten das gleiche Auto und waren auf dem gleichen Niveau unterwegs. Jean-Karl ist ein sehr talentierter Fahrer. Ich war bereits zum dritten Mal in Macao am Start, er hingegen erstmals. Er ist jetzt genauso enttäuscht, wie ich es vor einem Jahr war. Ich bin wohl der Erste, der ihn versteht. Wenn er allerdings wieder hierher zurückkehrt, dann wird er auch gewinnen. Da bin ich mir sicher."
Frage: "Mit dem Sieg im Grand Prix von Macao reist du dich ein in die Siegerliste, die auch Namen wie Ayrton Senna und Michael Schumacher beinhaltet. Was denkst du, wird dieses Rennen nun für deine weitere Karriere bedeuten?"
Mortara: "Wie ich vorhin schon sagte: Die meisten werden wohl gedacht haben, dass ich bereits an einem toten Punkte angekommen wäre. Ein Sieg in Macao wird meine Karriere gewiss wiederbeleben. Noch ist aber nichts entschieden."
"Heutzutage ist es in erster Linie eine Frage des Geldes. Ich muss um mein Budget kämpfen und muss erst sehen, was im kommenden Jahr geschieht. Wenn ich die Möglichkeit habe, professionellen Rennsport zu betreiben, dann werde ich meine Chance suchen. Mein Management und ich werden uns bemühen, die beste Option für mich aufzutun."

