Macao: Vernay gewinnt das Qualifikationsrennen
Jean-Karl Vernay hat das Qualifikationsrennen von Macao für sich entschieden - Marcus Ericsson und Edoardo Mortara nach zehn Runden auf den Plätzen
(Motorsport-Total.com) - Die Spannung war groß, als sich das Formel-3-Starterfeld zum Qualifikationsrennen von Macao in Bewegung setzte - ein großer Kampf blieb allerdings aus: Gleich zweimal musste die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke schicken und letztendlich wurde das zehn Runden messende Rennen auch unter Gelb beendet. Jean-Karl Vernay (Signature) profitierte von einem frühen Angriff und siegte.

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Jean-Karl Vernay siegte im Qualirennen und steht am Sonntag auf der Pole-Position
Der französische Rennfahrer kam beim Start deutlich besser von der Linie als Polesitter Marcus Ericsson (TOM'S), der zunächst hinter seinen Konkurrenten zurückfiel. Auf der langen Geraden vor der schnellen Mandarin-Kurve setzte sich Ericsson allerdings wieder neben Vernay und holte sich Rang eins rechtzeitig vor der Lisboa-Kurve zurück - aber nur auf Zeit, wie später deutlich wurde.#w1#
Das Duell der beiden Spitzenreiter wurde jedoch schon nach einer Runde auf Eis gelegt, denn Jake Rosenzweig (Fortec) hatte seinen Rennwagen in der Mandarin-Kurve in die Mauer gesetzt. Ein Rad des US-Amerikaners machte sich selbstständig und gefährdete den Rennbetrieb, sodass erst einmal eine Gelbphase eingeschoben wurde, um die vielen Trümmerteile rasch und sicher zu beseitigen.
Nach zwei Runden wurde das Feld wieder auf die Reise geschickt und so schossen Ericsson, Vernay, Edoardo Mortara (Signature), Valtteri Bottas (ART), Daniel Ricciardo (Carlin) und Laurens Vanthoor (Signature) im Formationsflug um den 6,117 Kilometer langen Guia Circuit. In der Lisboa-Kurve dann der nächste Zwischenfall: Stefano Coletti (Prema) drehte sich ohne Fremdeinwirkung und fiel zurück.
Ericsson verliert die Führung an Vernay
Pech auch für Mitfavorit Jules Bianchi (ART): Der Franzose hatte sich in der Startphase mit einem Konkurrenten angelegt, stieg über dessen Hinterrad auf, rutschte in die Banden und demolierte sich seinen Frontflügel. Beim anschließenden Boxenstopp starb auch noch der Motor ab - Bianchi knatterte dem Feld abschließend hoffnungslos hinterher. Anders Landsmann Vernay, der mächtig Druck machte.
Den Neustart des Rennens kontrollierte Ericsson noch geschickt, konnte sich einen Umlauf später aber nicht gegen den immer stärker werdenden Vernay zur Wehr setzen. Der Signature-Fahrer ging vor der Lisboa-Kurve auf unwiderstehliche Art und Weise am Schweden vorbei und übernahm die Führung in Macao. Damit war die Entscheidung gefallen - Vernay raste von nun an vorneweg.
Spannend wurde es schließlich noch einmal auf den Plätzen, den Mortara wollte sich mit seinem dritten Rang nicht zufrieden geben. Nun geriet Ericsson erneut unter Druck, hielt den Angriffen seines italienischen Kontrahenten aber stand und verteidigte Platz zwei. Ein weiterer Unfall rettete den Polesitter vor weiteren Attacken und verdammte Mortara zur Untätigkeit - oder doch nicht?
Mortara will mehr, bleibt aber Dritter
Wayne Boyd (Hitech) hatte seinen Rennwagen auf der langen Geraden vor der Mandarin-Kurve in die Mauer gesetzt und schlitterte quer über die Fahrbahn. Nur mit viel Glück konnten die nachfolgenden Fahrer einen heftigen Unfall verhindern, indem sie dem havarierten Fahrzeug geschickt auswichen. Zunächst ließ die Rennleitung nur Gelbe Flaggen zeigen, wovon Mortara profitieren wollte.
Der Italiener ging vor der Unfallstelle an Ericsson vorbei, ließ sich sicherheitshalber aber wieder hinter seinen Rivalen zurückfallen - auf Anweisung seines Teams, wie er in der Pressekonferenz erläuterte. Den Stewards wurde das Treiben auf der langen Gerade dann aber wohl doch zu bunt, weshalb das Safety-Car erneut zum Einsatz kam. So ging das Qualifikationsrennen unter Gelben Flaggen zu Ende.
Vernay siegte letztendlich vor Ericsson und Mortara. Bottas, Vanthoor und Ricciardo belegten nach zehn Runden die Verfolgerpositionen, die weiteren Top-10-Plätze gingen an Sam Bird (ART), Takuto Iguchi (TOM'S), Roberto Merhi (Manor) und Mika Mäki (Hitech). Noch ist damit freilich nichts entschieden, denn erst am Sonntag geht es um das Prestige - im Grand Prix über 15 Runden.
Das Ergebnis des Qualifikationsrennens:
01. Jean-Karl Vernay (Signature) - 31:52.192 Minuten (10 Runden)
02. Marcus Ericsson (TOM'S) + 0,271 Sekunden
03. Edoardo Mortara (Signature) + 1,094
04. Valtteri Bottas (ART) + 1,587
05. Laurens Vanthoor (Signature) + 2,178
06. Daniel Ricciardo (Carlin) + 4,598
07. Sam Bird (ART) + 6,093
08. Takuto Iguchi (TOM'S) + 6,665
09. Roberto Merhi (Manor) + 8,072
10. Mika Mäki (Hitech) + 9,250
11. Renger van der Zande (Double R) + 9,720
12. Yuji Kunimoto (NOW) + 10,493
13. Alexander Sims (Double R) + 10,769
14. Victor Garcia (Fortec) + 11,149
15. Max Chilton (Carlin) + 11,627
16. Kei Cozzolino (Toda) + 13,395
17. Stef Dusseldorp (Kolles & Heinz) + 14,531
18. Koki Saga (Le Beausset) + 19,317
19. Carlos Huertas (Manor) + 20,060
20. Daniel Zampieri (Prema) + 20,292
21. Jules Bianchi (ART) + 20,624
22. Stefano Coletti (Prema) + 21,332
23. Alexandre Imperatori (KCMG by Kolles & Heinz) + 21,974
24. Brendon Hartley (Carlin) + 22,262
25. Daniel McKenzie (Fortec) + 23,145
26. Michael Ho (Manor) + 24,222
Ausfälle:
Wayne Boyd (Hitech) - 6 Runden
Henry Arundel (Carlin) - 5
Jake Rosenzweig (Fortec) - 0
Schnellste Rennrunde:
Jean-Karl Vernay (Signature) in 2:10.906 Minuten (Runde 7)

