• 30.07.2008 11:14

  • von Pete Fink

Ist der Allmendinger-Knoten nun geplatzt?

Seit A.J. Allmendinger in Jimmy Elledge einen neuen Crewchief hat, ist der Red-Bull-Pilot nicht wiederzuerkennen - warum diese Leistungsexplosion?

(Motorsport-Total.com) - "Das hier ist weltweit die engste Motorsportserie und so lange man mich hier will, werde ich auch hier bleiben", erklärte A.J. Allmendinger Ende Mai im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com', als er gerade die Sprint Challenge von Charlotte gewonnen hatte.

Titel-Bild zur News: A.J. Allmendinger Jimmy Elledge

Zwischen A.J. Allmendinger und Jimmy Elledge stimmt offenbar die Chemie

Zu diesem Zeitpunkt kam der Kalifornier gerade erst von der Red-Bull-Ersatzbank zurück, nachdem ihn NASCAR-Routinier Mike Skinner einige Wochen lang vertreten hatte. Doch im Sprint-Cup kamen die Resultate auch dann noch nicht.#w1#

Das änderte sich erst grundlegend, als Red Bull am 9. Juli das Engagement von Jimmy Elledge bekannt gab, der Crewchief Ricky Viers am Allmendinger-Toyota ablöste. Elledge genießt in der NASCAR einen exzellenten Ruf und sein Rausschmiss als Crewchief von Juan Pablo Montoya bei Chip Ganassi Racing ist heute noch etwas unverständlich und mysteriös.

Angeblich ging dem ein heftiger verbaler Schlagabtausch mit Ganassi-Renndirektor Steve Hmiel voraus, der übrigens eine kleine pikante Randnotiz hat. Denn Hmiel arbeitete viele Jahre für Dale Earnhardt Inc., also dem Rennstall des NASCAR-Superstars Dale Earnhardt Jr., mit dessen Schwester Kelley Earnhardt-Elledge der Crewchief wiederum verheiratet ist. Man kennt sich also, und umso erstaunlicher war der angebliche Zwist der beiden.

Allmendinger/Elledge funktioniert

Jimmy Elledge Juan Pablo Montoya

Bei Juan Pablo Montoya gab Jimmy Elledge nur ein kurzes Gastspiel Zoom

Montoyas Pech war Allmendingers Glück: Bereits nach Platz 13 in Chicago strahlte der Kalifornier: "Ich bekam mehr Informationen, als ich mir je vorstellen konnte. Das macht die ganze Fahrerei unheimlich viel leichter, denn ich liebe es zu wissen, was gerade um mich herum geschieht. Es ist absolut klasse von seiner Erfahrung zu profitieren."

Hätte man Chicago noch als Zufallstreffer abqualifizieren können, so relativierte sich dieser Eindruck spätestens am Wochenende in Indianapolis, als Allmendinger unter der Führung von Elledge seinen Red-Bull-Toyota unter den bekannt schwierigen Bedingungen auf Platz zehn ins Ziel brachte.

Das ist nach fast zwei StockCar-Jahren die erste Top-10-Platzierung Allmendingers, der sich auch nach dieser Zeit selbst nach wie vor als "NASCAR-Rookie" bezeichnet. Pocono wird am kommenden Wochenende erst Sprint-Cup-Auftritt Nummer 30 für den 26-Jährigen.

"Sein Wissen beruhigt mich sehr", beschrieb Allmendinger sein neues NASCAR-Gefühl. "Ich möchte noch nicht den erfahrenen Jungen spielen müssen, der mehr weiß, als zum jetzigen Zeitpunkt von mir erwartet wird. Aber klar, auch ich will irgendwann zu dem Punkt kommen, an dem ich Entscheidungen treffen kann. Aber jetzt macht er die Strategie und das gibt mir Selbstvertrauen." Zumindest braucht er sich nun wohl keine Sorgen mehr zu machen, ob man ihn in der NASCAR noch haben will...