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Countdown to Daytona: A.J. Allmendinger und Red Bull
Am 17. Februar 2008 beginnt die neue NASCAR-Saison - 'Motorsport-Total.com' stellt die wichtigsten Fahrer und Teams für 2008 vor
(Motorsport-Total.com) - In genau 24 Tagen startet die NASCAR, die populärste Motorsportserie Nordamerikas, in ihre neue Saison - und gleich zum Auftakt gibt es in den USA allen Grund zu Feiern. Denn die NASCAR-Saison 2008 beginnt mit einem wahren Paukenschlag, dem "Great American Race", den Daytona 500 am 17. Februar 2008.

© Red Bull
Es geht wieder los - A.J. Allmendinger bereitet sich auf NASCAR-Saison zwei vor
Doch nicht nur das: Es ist eine Jubiläumsausgabe, denn das Daytona 500 anno 2008 findet an diesem Tag zum insgesamt 50. Mal statt - Grund genug, damit 'Motorsport-Total.com' bis zum 17. Februar 2008 an jedem Tag ein anderes Team der Saison 2008 vorstellen kann. Heute A.J. Allmendinger, der 2008 wieder im Red-Bull-Toyota mit der Startnummer 84 antreten wird.#w1#
A.J. Allmendinger wurde am 16.12.1981 in Los Gatos, Kalifornien geboren und Papa Greg bemerkte früh, dass A.J. eine Karriere als Rennfahrer bevorstehen könnte: Bereits im zarten Alter von zwei Jahren erweckte ein Dreiradrennen die Renninstinkte des Sohnemannes. "Viele der anwesenden Eltern haben ihre Kids angefeuert. Aber als die Startflagge fiel, war A.J. nicht mehr zu halten", erinnert sich der Vater. "Er verblies die anderen Kids und sein Pokal war größer als er selbst. Da wussten wir, dass er ein Racer werden wird."
Mit fünf Jahren sah man Klein-A.J. auf dem BMX-Rad Rennen fahren, mit acht Jahren saß er in den Quarter Midgets, sozusagen der amerikanischen Einsteigerklasse der Go-Karts. Über die Skip Barber National und dessen Proserie ging es weiter steil aufwärts. 2003 gewann der damals 21-Jährige die Formel Atlantic, den Unterbau der ChampCars, mit neun Pole Positionen und sieben Saisonsiegen.
Football-Fan mit deutschen Wurzeln

© NASCAR
Die Person A.J. Allmendinger ist eine richtige Frohnatur mit viel Mutterwitz Zoom
Aber natürlich war der Weg Allmendingers bei weitem nicht so einfach, denn die Eltern Greg und Karen mussten ihr Häuschen in den Vororten von San José dreimal belasten, um die Karriere des Sohnes zu unterstützen. Jeweils 30.000 US-Dollar betrug die Summe der einzelnen Hypotheken und der Red-Bull-Pilot bewundert dies heute noch.
Die Familie hat übrigens mitteleuropäische Wurzeln, vermutlich sogar aus Deutschland, aber genaueres ist nicht bekannt: "Von dem, was ich weiß, geht das mindestens auf meine Großeltern zurück", versuchte er einmal aufzuklären. "Meine Eltern und ich wurden bereits in Amerika geboren, das liegt alles eine sehr lange Zeit zurück. Und der Name ist hier schwer zu buchstabieren, die Leute verzweifeln immer, wenn ich das mache."
Man sagt ihm auch nach, dass sein Blut eine grün-goldene Farbe besitzt, denn der Kalifornier ist ein großer Anhänger der Green Bay Packers, deren Vereinsfarben eben grün und gold sind. "Wenn die Packers verlieren, dann ruiniert das meinen Tag. Wenn sie gewinnen, dann scheint die Sonne", so der American-Football-Fan.
Mit Red Bull verbinden ihn bereits seit dem Jahr 2002 enge Kontakte: "Es hat alles damit angefangen, dass Red Bull in den USA eine Fahrersuche für die Formel 1 unternahm, und da war ich dabei" erzählte Allmendinger. "Nach dem, was mir erzählt wurde, war ich auch ein ganz heißer Kandidat dafür. Ich habe sehr gute Leistungen abgeliefert. Es waren damals - glaube ich - 16 Piloten, und ich war mit Sicherheit jemand, den sie ganz genau beobachtet hatten."
ChampCars statt Formel 1

© NASCAR
Zwischen A.J. Allmendinger und Red Bull bestanden bereits seit 2002 Kontakte Zoom
Doch dann kam eben ein konkretes Angebot von Carl Russo und dessen RuSport-Team aus der Atlantic Serie und Allmendinger schlug zu: "Ich fühlte, dass ich in den USA bessere Chancen haben würde, denn mein Name war hier schon viel bekannter, und die ChampCars waren zu diesem Zeitpunkt für mich ein sehr, sehr realistisches Ziel."
Die ChampCar-Chance kam in 2004 und Allmendinger wurde sofort zum "Rookie of the Year". Aber auch die Formel 1 war zu diesem Zeitpunkt für ihn immer noch ein Thema. "Viele ChampCar-Piloten haben es von da aus in die Formel 1 geschafft. Für mich war es damals keineswegs so, dass ich dadurch die Tür zur Formel 1 zugemacht hatte. Ich wusste, dass - wenn ich meinen Job bei den ChampCars machen würde - sich eine gute Gelegenheit ergeben könnte. Dann hätte ich immer noch die Chance auf die Formel 1 gehabt. Und so wollte ich es angehen."
Im Juni 2006 trennten sich dann die Wege von Allmendinger und RuSport, doch es dauerte gerade einmal eine Woche, bis A.J. einen Vertrag bei Forsythe unterschrieb. Was folgte, ist weitestgehend bekannt: Die nächsten drei ChampCar-Rennen gewann er in Folge und war plötzlich sogar ein Herausforderer von Sébastien Bourdais im Kampf um den ChampCar-Titel. Zwei weitere Siege folgten und mit 285 Punkten wurde er 2006 Gesamtdritter hinter Bourdais und Wilson.
Doch warum ist er ausgerechnet nach diesem großen Erfolg in die NASCAR gewechselt? "Das war genau die richtige Gelegenheit. Ich hatte wieder die Chance, mit Red Bull quasi als Werksfahrer zusammenzuarbeiten, anstatt sich als Einzelkämpfer durchschlagen zu müssen. Du fühlst dich jetzt einfach als Teil der Organisation anstatt nur am Rand herumzuhängen."
Red Bull hatte sein NASCAR-Projekt gestartet, noch bevor Allmendinger bei Forsythe unterschrieben hatte. "Ich war gerade von RuSport weggegangen und habe herumtelefoniert. Als Gewinner der Atlantic-Serie hatte ich auch enge Kontakte und Verbindungen zu Toyota, insofern war es zu diesem Zeitpunkt einfach die richtige Gelegenheit."
Seit 2006 in der NASCAR aktiv

© NASCAR
Auch A.J. Allmendinger begann seine NASCAR-Karriere bei den Trucks Zoom
Denn Allmendinger wurde in seinen ChampCar-Jahren eines klar: "Es ist kein Geheimnis, dass es da den Split zwischen ihnen und der IRL gibt, und die Formelserien in den USA haben richtig Schwierigkeiten. Jedes Jahr musst du doch Angst haben, ob es die ChampCar-Serie überhaupt noch gibt. Das ist natürlich unglaublich schwierig. Nicht nur, weil du dir einen Job suchen musst, sondern weil es die Frage ist, ob die ChampCars noch existieren werden. Und so dachte ich mir, dass dies die beste Gelegenheit ist, denn eigentlich alle Jungs versuchen gerade den NASCAR-Wechsel zu vollziehen."
Im September 2006 unternahm Allmendinger sein NASCAR-Debüt in der Craftsman Truck Series für Bill Davis Racing auf dem New Hampshire International Speedway. Auch in Talladega und Atlanta war er mit von der Partie und am 24. Oktober 2006 gab Red Bull bekannt, dass der nun in Huntersville, North Carolina lebende Kalifornier 2007 den Red-Bull-Toyota mit der Startnummer 84 im NASCAR-Nextel-Cup fahren werde.
Dem gelernten Formelpiloten war klar, dass dieses ein gewagter Wechsel sein würde, denn Allmendinger wusste von den massigen Stock Cars so gut, wie überhaupt nichts. Er tat es trotzdem, denn so ist seine Mentalität: Halb kalkulierend, halb verrückt. Seine harzige Rookie-Saison sah ihn in Charlotte auf dem 15. Platz und im Qualifying steht als bestes Resultat Rang fünf in Texas zu Buche.
Die NASCAR schlug 2007 mit einiger Härte zu - nicht nur für Allmendinger, auch Team Red Bull musste viel Lehrgeld zahlen. Doch den Spaß am Rennfahren verlor die Frohnatur aus Kalifornien nicht: "Jungs, nur damit ihr es wisst, es macht tierisch Laune, so viele Autos zu überholen. Und es ist umso cooler, sie alle oben herum zu überholen. Du fühlst dich dabei so männlich", lautete ein Funkspruch, den er im Oktoberrennen von Charlotte in Richtung Red-Bull-Box los lies.
Und was hat er nach einem Jahr in der NASCAR für Tipps auf Lager, die er in Richtung Jacques Villeneuve, Dario Franchitti, Sam Hornish Jr. oder Patrick Carpentier geben könnte? "Ich werde ihnen gar nichts erzählen. Sie sollen genauso leiden, wie ich", sagt er und lacht. Ein typischer Allmendinger eben...
Startnummer: 84
Team: Team Red Bull USA; Mooresville, North Carolina
Internetadresse: www.teamredbull.com
Fahrer 2008: A.J. Allmendinger
Fahrzeug: Toyota Camry
Crewchief 2008: Rick Viers

