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Countdown to Daytona: BAM Racing
Am 17. Februar 2008 beginnt die neue NASCAR-Saison - 'Motorsport-Total.com' stellt die wichtigsten Fahrer und Teams für 2008 vor
(Motorsport-Total.com) - In genau 26 Tagen startet die NASCAR, die populärste Motorsportserie Nordamerikas, in ihre neue Saison - und gleich zum Auftakt gibt es in den USA allen Grund zu Feiern. Denn die NASCAR-Saison 2008 beginnt mit einem wahren Paukenschlag, dem "Great American Race", den Daytona 500 am 17. Februar 2008.

© Speed Service
Für das Team von BAM Racing fuhr mit Klaus Graf auch ein Deutscher
Doch nicht nur das: Es ist eine Jubiläumsausgabe, denn das Daytona 500 anno 2008 findet an diesem Tag zum insgesamt 50. Mal statt - Grund genug, damit 'Motorsport-Total.com' bis zum 17. Februar 2008 an jedem Tag ein anderes Team der Saison 2008 vorstellen kann. Heute BAM Racing, das 2008 wieder mit der Startnummer 49 antreten wird und aus deutscher Sicht natürlich von besonderem Interesse ist.#w1#
Der Name BAM Racing setzt sich aus den Initialen der Teambesitzerin Beth Ann Morgenthau zusammen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Tony, einem Investmentbanker aus Coral Gables, Südflorida, gründete sie das Team im Jahr 2001. Die Morgenthaus waren schon in jungen Jahren extrem motorsportbegeistert und so finanzierte sich BAM zeitweilig auch ohne Sponsoren aus der recht wohlhabenden Familie selbst.
Seit Anfang 2002 setzte BAM Racing - mit wechselndem Erfolg- auf die Marke Dodge. Großes Aufsehen erregte man in diesem Jahr durch den Einsatz von Shawna Robinson, der erst zweiten Frau überhaupt, die sich für das Daytona 500 qualifizieren konnte. Im Laufe der Saison konnte die Rennamazone jedoch keinerlei positive Akzente setzen, und wurde zunächst durch Ron Hornaday, und später durch Derrike Cope ersetzt.
Wie ein Deutscher in die NASCAR kam

© Speed Racing
Klaus Graf (li.) und Christian Kuhn starteten 2004 ihr NASCAR-Abenteuer Zoom
2003 stieß der damals bereits 47 Jahre alte vierfache Winston-Cup-Rennsieger Ken Schrader zum Team und bestritt ein eher durchwachsenes Jahr. 2004 wurde mit Schwan's, einer Lebensmittelfirma aus dem Tiefkühlbereich, ein großer Sponsor gefunden. Schrader blieb ein weiteres Jahr beim Team und mit Hilfe deutscher Sponsoren konnte zeitweise ein zweites Auto mit Klaus Graf am Steuer finanziert werden.
Christian Kuhn war damals der Mastermind hinter der gesamten Aktion, der seit 2003 aktiv versucht hatte, ein NASCAR-Team mit deutscher Beteiligung aufzubauen. Graf war bereits seit 1999 als Panoz-Werksfahrer in den USA beschäftigt und kam so mit Robert Yates und dessen Motorenschmiede in Kontakt.
Im Januar 2004 konnte der Schwarzwälder bei Tests auf dem Virginia Raceway den inoffiziellen Rundenrekord von Boris Said egalisieren und so war das Eis gebrochen. Es folgte genau der Weg, den später Piloten wie Juan Pablo Montoya und Jacques Villeneuve ebenfalls gehen mussten, denn vor Graf war es nicht üblich, dass ein Quereinsteiger ohne viel Erfahrung auf dem Oval in die NASCAR kommen wollte.
So kam es zu einem ARCA-Ovaleinsatz in Nashville, bei dem Graf Dritter wurde und da der Nextel-Cup gerade ein rennfreies Wochenende hatte, saß die gesamte Oberschicht vor dem Fernseher. Es folgte ein Superspeedwayauftritt in Talladega und am 27. Juni 2004 trug sich Deutschland schließlich in die NASCAR-Landkarte ein
Turbulente Zeiten bei BAM Racing

© Klaus Graf
Der DHL-Dodge Intrepid von Klaus Graf - hier in Martinsville 2004 Zoom
Graf qualifizierte seinen Dodge Intrepid mit der Startnummer 59 - es war ja das zweite BAM-Auto neben Schraders bekannter Nummer 49 - für das Dodge/Save Mart 350 auf dem Infineon Raceway, und beendete das Rennen in der Führungsrunde auf Rang 17.
Doch die zwischenzeitliche Expansion hatte bald wieder ein Ende: Schwan's finanzierte BAM 2005 nur noch in einigen ausgewählten Rennen und kehrte 2006 nicht mehr als Sponsor zurück. Ab 2006 wechselten bei BAM dann Fahrer, Sponsoren und Crews in regelmäßigen Abständen. Mike Bliss gab dem Team Ende 2006 wenigstens einige beachtenswerte Auftritte.
Nach einigen Turbulenzen übernahm schließlich John Andretti Mitte 2007 das Steuer des Dodge und beendete das Jahr für BAM, das sich für insgesamt 18 der 36 Cup-Läufe qualifizieren konnte. Nicht dabei waren die beiden Straßenkurse in Sonoma und Watkins Glen, auf denen Klaus Graf erfolglos versuchte, die "49" in die Startaufstellung zu bringen.
Das Juni-Rennen in Sonoma bedeutete insofern einen kleinen Wendepunkt, als dass in der Folge mit Dean Johnson und David Hyder zwei erfahrene Techniker ins Team zurückgeholt wurden, die wenigstens dafür sorgten, dass der BAM-Dodge binnen einiger Rennen wieder ein ernsthafter Kandidat für eine Qualifikation wurde. In Watkins Glen verhinderte lediglich einsetzender Regen ein zweites Cup-Rennen von Graf.
Ken Schrader muss es wieder richten

© NASCAR
Ken Schrader, hier mit Beth Ann Morgenthau, fährt wieder für BAM-Racing Zoom
2008 wird BAM in Daytona wieder mit Ken Schrader am Steuer zurückkehren. Dabei setzt BAM nach vielen Jahren der komplizierten Sponsorsuche auf eine nicht gänzlich neue Strategie, dem so genannten Diamond-Sponsorship-Konzept, welches Kleinsponsoren bereits ab 5.000 US-Dollar die Gelegenheit gibt, für die ganze Saison als Sponsor einzusteigen.
Obwohl Schrader bisher nur für das Daytona 500 bestätigt ist, sieht derzeit wenig nach einer Rückkehr von John Andretti aus. Dazu dürfte der Ford Fusion der Wood Brothers zu Saisonbeginn von Bill Elliott besetzt sein, der über sein Championship Provisional unter Umständen den Wood-Ford in die Startaufstellung bringen könnte.
Schrader fährt bereits seit 1984 im Cup. 717mal trat er zu einem NASCAR-Rennen der ersten Liga an und er gewann zwischen 1988 und 1992 viermal, als er damals in Diensten von Rick Hendrick stand. Ende Mai wird er 53 Jahre alt und es wird an ihm und seiner Routine liegen, den BAM-Dodge durch die anstehenden schwierigen Zeiten zu führen.
Denn der BAM-Dodge steht aktuell nicht in den Top 35 der Ownerwertung und hat daher die mühsame Aufgabe, sich in jedem Rennen durch die Qualifikationsmühle der NASCAR durcharbeiten zu müssen. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Vorhaben gegen die starke Konkurrenz der beiden Red Bulls, Jacques Villeneuve oder Penske-Star Kurt Busch dauerhaft gelingen kann.
Startnummer: 49
Team: BAM Racing; Charlotte, North Carolina
Internetadresse: www.bamracing.com
Fahrer 2008: Ken Schrader
Fahrzeug: Dodge
Crewchief 2008: Dean Johnson

