Yamaha-Teammanager: Was Marquez besser kann als der Rest

Teammanager Wilco Zeelenberg spricht über die besonderen Fähigkeiten des Weltmeisters und vergleicht den Spanier mit den anderen Piloten

(Motorsport-Total.com) - Honda-Werkspilot Marc Marquez brach nach seinem Aufstieg in die MotoGP sämtliche Rekorde. Der Spanier war der jüngste Sieger eines MotoGP-Rennens und wurde später zum jüngsten Weltmeister der Geschichte. Von den bisher bestrittenen 38 Rennen gewann Marquez jedes zweite Rennen. Und auch in der dritten Saison deutet nach den ersten Tests alles auf eine erneute Dominanz des 22-Jährigen hin.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Spektakulär: Der Fahrstil von Marc Marquez begeistert die Fans Zoom

Doch was macht Marquez so besonders? "Es ist sein natürliches Talent. Er hat ein besonderes Gefühl und kann das Motorrad über dem Limit noch kontrollieren. Das kann er deutlich besser als die anderen Fahrer", analysiert Yamaha-Teammanager Wilco Zeelenberg im Gespräch mit 'Crash.net'. Zu Beginn polarisierte Marquez mit seiner Risikobereitschaft. In der Moto2 gab es einige Kontroversen. Doch auch in der MotoGP schreckte Marquez nicht vor großen Namen zurück.

Ist der Spanier risikobereiter als seine Gegner? "Ja, aber es sind auch seine natürlichen und physischen Fähigkeiten. Er ist wie ein Turner", bemerkt Zeelenberg. "Selbst wenn er unter dem Motorrad liegt, kann er es wieder auf die Maschine schaffen. Er kann die Kontrolle über die Maschine bewahren, ohne dabei Zeit zu verlieren."

"Ich konnte beobachten, wie viele Fehler er machte, doch er konnte diese Fehler immer ausbügeln. Das ist der Unterschied zu den anderen Honda-Piloten. Ihm ist bewusst, dass er viele kritische Situationen retten kann. Andere Fahrer würden dabei stürzen", erklärt der Yamaha-Teammanager. "Er hat keine Angst. Ich würde auch nicht behaupten, dass die anderen Fahrer Angst haben, doch er beherrscht das Motorrad einfach besser."


Fotos: Marc Marquez, MotoGP-Test in Sepang


"Deshalb nimmt er höhere Risiken in Kauf. Das kann man auf der Strecke beobachten", so Zeelenberg. Fakt ist, Marquez hat deutlich mehr Vertrauen zum Motorrad als alle anderen Piloten und geht deshalb gern über das Limit. "Ja, doch es gibt einen Grund, warum er mehr Selbstvertrauen hat. Wenn etwas schief läuft, dann weiß er, 'ich kann es noch retten'", begründet Zeelenberg.