Yamaha rechnet mit harter Konkurrenz

Valentino Rossis Fabelrunde im Qualifying hat alle überrascht, dennoch rechnet das Fiat-Yamaha-Team nicht mit einem einfachen Rennen

(Motorsport-Total.com) - Stattliche 0,891 Sekunden nahm Valentino Rossi im heutigen Qualifying in China seinem nächsten Verfolger, John Hopkins auf der Rizla-Suzuki auf, und Colin Edwards rundete den totalen Yamaha-Triumph als Dritter ab. Dennoch rechnen Rossi/Edwards im morgigen Rennen nicht mit einem geschenkten Sieg.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi lieferte eine seiner berühmten Galavorstellungen ab

"Auch wenn wir beide in der ersten Reihe stehen, sind wir vielleicht nicht unbedingt die Favoriten für morgen", erklärte Rossi. "Das Rennen ist eine ganz andere Geschichte. Heute haben wir aber mal einen guten Job gemacht. Wir müssen noch ein paar Dinge am Setup verändern und dann wieder auf gutes Wetter, einen guten Start und ein gutes Rennen hoffen."#w1#

Topspeed bei Yamaha verbesserungswürdig

Als schärfster Gegner des Fiat-Yamaha-Duos gilt Casey Stoner, der nach einem für ihn schwierigen Qualifying mit dem Ersatzbike nur Vierter wurde und damit aus der zweiten Reihe angreifen muss. Allerdings verfügt die Ducati des WM-Leaders über den besten Topspeed, während die Yamahas auch in China eher in den Kurven ihre Zeit gutmachten.

Gegenüber dem Vorjahr präsentierte sich die Truppe heute jedenfalls enorm verbessert, was auch Teamchef Davide Brivio freute: "Es ist toll für das Team, beide Fahrer in der ersten Reihe zu haben, speziell nach den Problemen von 2006. Anscheinend kriegen wir das jetzt immer häufiger hin! Wenn alles gut läuft, stehen unsere Jungs immer vorne, was das tolle Potenzial unseres Pakets aufzeigt", strahlte er.

Daher will morgen auch Edwards unbedingt unter die ersten Drei: "Die Maschine fühlt sich sehr gut an und ein Podium ist definitiv ein realistisches Ziel, aber es wird ein sehr langes und hartes Rennen", gab er zu Protokoll. "Es ist hier wichtig, aus der ersten Reihe zu starten - hoffentlich kann ich diesen Vorteil auch ausschöpfen. Jedenfalls darf ich mich nicht wie in der Türkei in ein Gerangel verwickeln lassen."

Rossi selbst von seiner Runde überrascht

Doch unabhängig von den Aussichten für morgen sprach natürlich auch am Abend noch alles von Rossis sensationeller Runde, mit der er einen neuen Streckenrekord aufstellte. Es sei "ein unglaubliches Gefühl" gewesen, schwärmte auch der siebenfache Weltmeister selbst: "Meine M1 war am Limit und ich bekam eine hundertprozentig perfekte Runde hin. Als ich die Zeit am Monitor sah, war ich selbst überrascht, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell sein würde."

"Ich habe immer auf der allerletzten Rille gebremst, war in jeder Kurve irre schnell unterwegs. Ein paar Mal machte ich mir sogar Sorgen, dass ich zu spät auf der Bremse sein könnte, aber das Bike reagierte immer optimal und hatte fantastischen Grip. In dieser Runde konnte ich das Adrenalin richtig durch meinen Körper strömen spüren", meinte Rossi abschließend.