Yamaha-Manager: Vinales' & Rossis Fahrstil grundverschieden

Wilco Zeelenberg erklärt, warum Maverick Vinales sich so sehr von Valentino Rossi unterscheidet und warum er mit der Arbeit von Jorge Lorenzo nichts anfangen kann

(Motorsport-Total.com) - Seit 2010 arbeitete Wilco Zeelenberg mit Jorge Lorenzo bei Yamaha zusammen. Im Winter kam der Wechsel von Lorenzo zu Ducati, damit wurde der Platz für Maverick Vinales frei. Der junge Spanier vertraut nun auf den Niederländer. Dieser fungiert als Teammanager und kennt daher die Unterschiede zwischen den Piloten genau. Bereits mehrmals in der laufenden Saison analysierte er die Unterschiede zwischen dem Ex-Champion und dem aktuell WM-Zweiten. Aber wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Vinales und Altmeister Valentino Rossi?

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales, Valentino Rossi

Nicht immer einer Meinung: Valentino Rossi und Maverick Vinales bei Yamaha Zoom

"Er fährt anders als Vale", hält Zeelenberg bei 'crash.net' fest. "Er ist stark und ändert die Richtung auf dem Bike mit vollem Körpereinsatz. Allerdings auf eine andere Art und Weise als Vale, der sehr groß und schlank ist." Nicht nur die Körpergröße sei ein Unterscheidungsmerkmal. "Aufgrund des Fahrstils beschweren sie sich über unterschiedliche Dinge am Bike", erklärt der 50-Jährige.

"Maverick ist stark und fit. Auch in den letzten fünf Rennrunden hat er immer noch Energie", ist der Ex-Rennfahrer begeistert. "Das gesamte Wochenende über sehe ich das. Er steht früh auf und hat viel Energie. Nicht nur durch das Training, sondern vielleicht durch seine DNS", vermutet er einen wachen Geist. Anhand der Rennergebnisse in dieser Saison lässt sich auch festhalten, wer im Yamaha-Team bisher der Schnellere war. 124 zu 119 Punkte lassen auf ein ausgeglichenes Teamduell schließen.

Während sich Vinales bereits über drei Saisonsiege freuen durfte, jubelte Rossi bislang nur in Assen. Vier zu vier steht es auch bei den Podestplatzierungen, im Qualifying war meist Vinales der Schnellere. Jorge Lorenzo kann von solchen Ergebnisse auf der Ducati nur träumen. Der Ex-Weltmeister kämpft mit der Desmosedici. Er musste seinen Fahrstil stark an das Bike anpassen. "Wenn ich ihn mit Jorge vergleiche, dann ist Jorge immer sehr ruhig und sanft gefahren auf der Front."


Fotos: Yamaha, MotoGP am Sachsenring


Vinales sei hingegen aggressiver auf dem Vorderreifen. "Er bringt ihn etwas besser zum Arbeiten. Er stoppt das Bike gut und kann daher später und tiefer in der Kurve bremsen. Er nutzt außerdem seine Körperhaltung mehr auf der Front", analysiert Zeelenberg. Die Grundabstimmung unterscheidet sich daher stark von jener, die Yamaha mit Lorenzo erarbeitet hat. "Mit Jorge hatten wir oftmals das Problem beim Bremsen. Er hat nicht so hart und spät gebremst. Nun können wir andere Dinge mit Maverick ausprobieren." Das führte bisher bereits zu großem Erfolg.