Valentino Rossi: Braucht Yamaha einen Entwicklungsfahrer?

Cal Crutchlow tut es für Honda und Danilo Petrucci für Ducati: Sie leisten wichtige Entwicklungsarbeit - Hätte das auch Yamaha nötig? Valentino Rossi nimmt Stellung

(Motorsport-Total.com) - Für das Werksteam von Yamaha verlief der Große Preis von Deutschland nicht optimal. Im Regen hatten sowohl Valentino Rossi als auch Maverick Vinales große Probleme. Und auch im Rennen am Sonntag, das auf trockener Strecke gefahren werden konnte, spielten sie bei der Vergabe der Podestplätze keine Rolle. Zu schlecht war ihre Ausgangslage in der Startaufstellung und zu schnell war die Pace der Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi gibt zu: "Ja, ein Entwicklungsfahrer wäre eine Hilfe" Zoom

Auch jene von Yamaha-Privatier und MotoGP-Rookie Jonas Folger, der bei seinem Heim-Grand-Prix einen sensationellen zweiten Platz einfuhr. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass eine Tech-3-Yamaha den Werkskollegen den Schneid abkaufte, und das auf dem Vorjahresmodell. "Ich denke, dass die Tech-3-Fahrer in der Saison ihr gutes Gefühl mit dem 2016er-Bike demonstriert haben", sagt Rossi zum Erfolg des Satellitenteams.

"Auch weil sie gute und starke Fahrer sind. In Le Mans ist Zarco und am Sachsenring ist Folger fantastisch gefahren. Sie sind in der Lage, schnell zu sein und den Hinterreifen zu schonen. Ich denke, da macht auch der Fahrer den Unterschied", erklärt der Italiener weiter. Er bemängelte nach dem Sachsenring-Lauf unter anderem den Reifenverschleiß seiner M1 am Hinterrad. Dieser sei bei der Konkurrenz etwa von Honda deutlich geringer.

Zwar verzeichnete Rossi dank des neuen Chassis Fortschritte. Zufrieden sei er aber noch nicht. Danach gefragt, ob es helfen würde, wenn der Fahrer eines Satellitenteams Testarbeit für die Werkspiloten leisten würde, antwortet der 38-Jährige: "Mit Sicherheit ja. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, dass man schnell sein muss - so schnell wie in einem Rennen. Und es gibt nicht sehr viele Menschen, die diese Rundenzeiten fahren können."


MotoGP am Sachsenring

Piloten wie Cal Crutchlow (LCR-Honda) und Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) leisten in der MotoGP wichtige Entwicklungsarbeit für die Hersteller. Yamaha kann auf eine solche Unterstützung innerhalb eines Kundenteams nicht zurückgreifen. "Wir haben (Katsuyuki) Nakasuga, der schnell ist. Denn hat er viele Male in der (japanischen) Superbike-Meisterschaft und in Suzuka gewonnen. Nichtsdestotrotz ist er nicht wie wir", weiß Rossi.

Danilo Petrucci

Danilo Petrucci feierte mit Pramac-Ducati zuletzt sogar zwei Podestplätze Zoom

Nakasuga siegte in den vergangenen zwei Jahren mit Yamaha bei den 8 Stunden von Suzuka. Hin und wieder absolvierte er in der MotoGP einige Starts, meist als Ersatzpilot für verletzte Fahrer. Permanente Erfahrung in der Königsklasse hat er jedoch nicht. Rossi und Vinales leisten die Entwicklungsarbeit selbst: "Wir sind das Werksteam. Wir sind die Werksfahrer. Alle Hersteller versuchen, sich zu verbessern. Ansonsten wären wir am Ende."

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