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"Wir liefern das beste Paket" - Ducati zur Kritik, acht MotoGP-Bikes zu haben
Ducati reagiert auf die kritischen Stimmen der Konkurrenz und begründet, warum sich so viele Teams für die Desmosedici entschieden haben
(Motorsport-Total.com) - Seit der MotoGP-Saison 2022 verfügt Ducati mit acht Fahrern im Feld über sehr viel Macht. Nicht nur bei der Entwicklung hilft es, möglichst viele Daten zu haben. Auch die Abstimmungsarbeit an den Rennwochenenden wird beschleunigt. Zudem hat Ducati beim Kampf um den Herstellertitel einen klaren Vorteil, wenn man zum Beispiel im Vergleich zu Yamaha die vierfache Anzahl an potenziellen Punktesammlern im Feld hat.

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Paolo Ciabatti reagiert entschlossen auf die Kritik der Konkurrenz Zoom
Die konkurrierenden Hersteller sind mit der ungleichen Verteilung nicht zufrieden. Doch Ducati reagiert unterm Strich nur auf die Anfragen der MotoGP-Kundenteams. "Es ist ein freier Markt, bei dem Angebot und Nachfrage entscheiden", verteidigt sich Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti bei MotoGP.com.
"Es gab bereits Phasen, in denen wir acht Bikes im Feld hatten, als Pramac, Aspar und Avintia unser Material verwendeten. Damals waren unsere Motorräder aber noch nicht so konkurrenzfähig wie sie jetzt sind. Damals haben wir GP14 und GP15 an die Kundenteams verleast", erinnert sich Ciabatti an die Situation in der MotoGP vor sieben Jahren.
Ducati behandelt seine Kundenteams besser als die Konkurrenz
Die kritischen Stimmen waren noch nicht so laut, als die Desmosedici hinter der Yamaha M1 und der Honda RC213V zurücklag. Doch mittlerweile können selbst die Ducati-Kundenteams um Siege kämpfen (für Ducati gibt es praktisch keine Angststrecken mehr).
"Als Independent-Team fragt man sich, wie man ein Rennen gewinnen kann. Ducati ist aktuell die Antwort", kommentiert Ciabatti mit großem Selbstbewusstsein und verweist auf die Erfolge der Satellitenfahrer aus den verschiedenen Teams.

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Pramac und VR46 konnten mit Jorge Martin und Marco Bezzecchi einige Siege feiern Zoom
"Marco Bezzecchi konnte Rennen gewinnen, Pramac auch. Wobei Pramac die Werksmaschine einsetzt, von uns werksunterstützt wird und Fahrer hat, die bei uns unter Vertrag stehen. Gresini konnte mit Alex Marquez ein Sprintrennen gewinnen. Ich sehe nicht, dass sich andere Hersteller im Moment in dieser Position befinden", analysiert Ciabatti die Kräfteverhältnisse in der MotoGP.
Sehr gute technische Unterstützung der Kundenteams
Neben der Performance der Desmosedici punktet Ducati aus Kundensicht auch noch in anderen wichtigen Kategorien. So sieht man bei den Kundenteams immer Ducati-Ingenieure, die sich um den Informationsaustausch kümmern und ihr Wissen einbringen.
Kein Vergleich zur Situation bei Yamaha, als Tech 3 oder Petronas vergleichsweise stiefmütterlich behandelt wurden. Demzufolge ist es keine allzu große Überraschung, dass Yamaha seit der laufenden Saison nur noch das Werksteam mit Material ausrüstet.

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Negativbeispiel: Yamaha lieferte dem Tech-3-Team altes Material und kaum Support Zoom
"Ein Independent-Team schaut, was am besten ist, welche Lösung am günstigsten ist und welches technische Paket erhältlich ist. Die anderen Hersteller werden nicht happy sein, doch wir liefern das beste Paket, was die Kosten, die Performance und die technische Unterstützung angeht", begründet Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti die Entscheidungen der Kundenteams.
Konstanter Austausch unter den Teams ein großer Vorteil
Die Informationen der acht Fahrer sind Ducati-intern für alle Teams abrufbar, beispielsweise um schnell Antworten auf Fragen bei der Abstimmung zu erhalten. "Wir teilen die Daten unter den acht Fahrern. Das hilft uns auch, das Motorrad weiter zu entwickeln", erklärt Ciabatti.

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Francesco Bagnaia muss damit klarkommen, dass sein WM-Rivale die Daten sichten kann Zoom
Das Ducati-Modell setzt voraus, dass die Fahrer und deren Crews mitspielen. "Man muss den Fahrern begreiflich machen, dass sie in manchen Situationen etwas von ihrem Vorteil an die anderen Ducati-Piloten abgehen. Doch dafür können sie auch von den anderen Fahrern etwas lernen. Das akzeptieren und verstehen sie alle", bemerkt Ciabatti.
Dass Ducati acht Bikes im Feld hat, ist laut Ciabatti kein Dauerzustand. "Es wird vielleicht irgendwann einen anderen Hersteller geben, der ein besseres Paket liefert oder finanziell attraktiver ist", grübelt der Italiener und wiederholt: "Die Teams können sich frei entscheiden."


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