Ducati hat keine Angststrecken: "Unser Motorrad ist jetzt überall stark"

Die Ducati Desmosedici überzeugt auf jeder Strecke und bei allen Bedingungen: Lediglich bei wenig Grip ist ein anderer Hersteller im Vorteil

(Motorsport-Total.com) - Die Ducati Desmosedici hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung durchlaufen. Nach Luigi "Gigi" Dall'Ignas Wechsel von Aprilia zu Ducati wurde das MotoGP-Projekt in Bologna komplett neu strukturiert. Die GP15 aus der Saison 2015 - die erste Desmosedici, die unter Dall'Ignas Leitung entstand - war ein Meilenstein. Spätestens seit der Saison 2022 ist die Ducati das beste Motorrad im Feld.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Für die Ducati Desmosedici gibt es keine Angstrecken mehr Zoom

Von 2016 an konnte Ducati wieder Rennen in der MotoGP gewinnen und kämpfte 2017 mit Werkspilot Andrea Dovizioso um den WM-Titel. Sechs Grand-Prix-Siege feierte "Dovi" in der Saison 2017, genau so viele wie Weltmeister Marc Marquez (Honda). Doch Marquez war konstanter und stand auch an schwierigen Wochenenden auf dem Podium. Ducati hatte damals noch einige Angststrecken, wie zum Beispiel den Sachsenring und Phillip Island.

Davon ist jetzt nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: Auf dem Sachsenring feierte Ducati in diesem Jahr einen schwer zu wiederholenden Erfolg. Alle acht Ducatis schafften den Sprung in die Top 9. Lediglich KTM-Pilot Jack Miller verhinderte das aus Ducati-Sicht perfekte Rennergebnis.

Ducati kann jetzt auf jeder Strecke MotoGP-Rennen gewinnen

"Wir waren beinahe auf allen Strecken auf dem Podium und kämpfen überall um die Siege", freut sich Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti bei MotoGP.com. "Unser Motorrad ist jetzt überall stark. Der Sachsenring ist das beste Beispiel. Das war immer eine Angststrecke von uns. In diesem Jahr schafften wir mit allen acht Ducatis den Sprung in die Top 9."

"Wir können stolz sein auf das, was wir erreicht haben. Das ist auf die Arbeit der Ingenieure und natürlich auch auf Gigi zurückzuführen", lobt Paolo Ciabatti die Arbeit von Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna und dessen Team von Experten.

Andrea Dovizioso

Phillip Island 2017: Beide Werks-Ducatis kommen außerhalb der Top 10 ins Ziel Zoom

Doch nicht nur unterschiedliche Streckenlayouts bereiten Ducati keine Sorgen mehr. Auch unterschiedliche Fahrstile sind kein Problem. Im acht Fahrer starken Ducati-Kader gibt es eine große Spreizung. Doch unterm Strich sind alle Fahrer mit der Desmosedici konkurrenzfähig, was bei anderen Herstellern nicht ganz so ist.

Unterschiedliche Fahrstile sind für Ducati kein Problem

"Wichtig ist, festzuhalten, dass Fahrer mit unterschiedlichen Fahrstilen mit unserem Motorrad konkurrenzfähig sein können. Wir sind happy. In der Meisterschaft liegen wir aktuell auf den Positionen eins, zwei und drei. Das unterstreicht, dass wir momentan der Hersteller mit dem stärksten Motorrad sind", kommentiert Paolo Ciabatti stolz.

Marco Bezzecchi, Jorge Martin, Francesco Bagnaia

Die Top 3 der WM: Marco Bezzecchi, Jorge Martin und Francesco Bagnaia Zoom

Aktuell gibt es nur eine Situation, die von der Konkurrenz einen Tick besser gemeistert wird. Bei wenig Grip, wie in Barcelona, hat ein Konkurrent die Nase vorn. "Wenn die Haftung schlecht ist, dann ist Aprilia im Vorteil. Das konnten wir in Barcelona sehr gut sehen", analysiert Paolo Ciabatti.

Die Siege von Aprilia-Pilot Aleix Espargaro in Barcelona und zuvor in Silverstone sowie Alex Rins' Sieg in Austin waren die einzigen Nicht-Ducati-Siege in der laufenden Saison. Bei den anderen elf Grands Prix gingen die Siege an Ducati-Piloten. Der Herstellertitel in diesem Jahr ist für Ducati praktisch nur noch Formsache.