Gigi Dall'Igna: Wechsel von Ducati zu Honda wäre "nicht logisch" gewesen

Ducati-Corse-Chef Gigi Dall'Igna kommentiert die Honda-Gerüchte und den bevorstehenden Wechsel von MotoGP-Superstar Marc Marquez ins Gresini-Team

(Motorsport-Total.com) - Der sportliche Aufstieg von Ducati in der MotoGP und in der Superbike-WM ist zu einem großen Teil auf die Arbeit von Luigi "Gigi" Dall'Igna zurückzuführen. Seit der Saison 2014 leitet Dall'Igna die Ducati-Rennabteilung und legte mit einer umfassenden Umstrukturierung den Grundstein für die aktuellen Erfolge. Im Vorjahr gewann Ducati erstmals die MotoGP und die WSBK im gleichen Jahr. Kein Wunder, dass die Dienste des 57-Jährigen sehr gefragt sind.

Titel-Bild zur News: Gigi Dall'Igna

Gigi Dall'Igna hat sich gegen eine neue Herausforderung entschieden Zoom

Honda könnte einen kreativen Kopf wie Dall'Igna aktuell gut gebrauchen. Weder in der MotoGP noch in der Superbike-WM läuft es für die Japaner nach Plan. Jüngst wurde bekannt, dass man ab 2024 auf die Dienste von Marc Marquez verzichten muss.

Hätte sich Dall'Igna vorstellen können, Ducati zu verlassen und sich bei HRC einer neuen Herausforderung zu stellen? "Wie man sich vorstellen kann, gab es einige Überlegungen", gesteht Dall'Igna im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport. "Ich fühle mich bei Ducati wohl. Ich habe richtig hart gearbeitet, um aus Ducati ein Vorbild für andere zu machen. Jetzt zu gehen, wäre nicht logisch."

"Andererseits könnte man aber auch argumentieren, dass ich meine Arbeit hier erledigt und die Herausforderung gemeistert habe. Honda wäre eine ähnlich interessante und große Herausforderung", bemerkt der Ducati-Corse-Chef, der auch in Zukunft die Rennsportabteilung in Bologna leiten wird.

Ab der kommenden Saison sitzt mit Marc Marquez ein großer Champion auf einer der acht Ducati Desmosedicis. "Ich habe mich mit Marc über viele Dinge unterhalten. Aber ich möchte klarstellen, dass es nicht meine Idee war. Das Team hat entschieden, den Fahrer zu verpflichten", erklärt Dall'Igna.

Laut aktuellem Stand wird sich Marquez von seiner HRC-Crew trennen. Das heißt, die Zusammenarbeit mit Crewchief Santi Hernandez geht zu Ende. Ducati hätte jedoch kein großes Problem damit, wenn externe Ingenieure bei Gresini unterkommen.

Marc Marquez

Marc Marquez sitzt in der MotoGP 2024 auf einer Ducati Desmosedici Zoom

Die Verpflichtung von Marc Marquez verschärft den ohnehin schon hohen Druck im Lager von Ducati zusätzlich. "Wir müssen gut darin sein, starke Fahrer mit starken Egos zu kontrollieren. Neben Marc gibt es schon eine hohe Konzentration an Champions", ist sich Dall'Igna der Herausforderung bewusst.

Dass die MotoGP zu einem langweiligen Ducati-Cup verkommt, befürchtet der Italiener nicht: "Das Duell zwischen Pecco und Martin ist ziemlich spannend. Wir werden auch weiterhin starke Zweikämpfe sehen. Es wird keine langweilige Meisterschaft."