"Wieder in den Top 5": Jack Miller glänzt in Austin, Yamaha schöpft Hoffnung
Jack Miller zeigt in den USA ein fehlerfreies Rennen und ist erster Ducati-Verfolger - Fabio Quartararo nach Sturz in der Besichtigungsrunde in Schwierigkeiten
(Motorsport-Total.com) - Yamaha konnte beim Grand Prix von Amerika auf dem Circuit of The Americas zwei Highlights zeigen. Im Sprint eroberte Fabio Quartararo Rang sechs und war damit erster Ducati-Verfolger. Im Grand Prix holte Jack Miller für Yamaha die Kohlen aus dem Feuer und fuhr als Fünfter ins Ziel.

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Jack Miller eroberte sein erstes Top5-Ergebnis mit Yamaha Zoom
"Das Motorrad hat gut funktioniert", freut sich der Pramac-Fahrer. "Ich bin ordentlich gestartet, und das war schon die halbe Miete. Vor allem die erste Runde war ziemlich chaotisch - mit all den nassen Stellen."
"Wenn man dann mitten im Pulk ist, sieht man nicht wirklich, was vor einem passiert. Man folgt mehr oder weniger blind. Aber ja, ich bin gut weggekommen und konnte dann meinen Rhythmus finden. Mein Rhythmus lag bei Rundenzeiten von etwa 2:03 Minuten."
"Ich glaube, meine beste Runde fuhr ich etwa sechs Runden vor Rennende. Ich habe wirklich versucht, den weichen Reifen bis zum Schluss zu schonen, damit noch genug Grip übrig bleibt. Und das hat funktioniert. Das Motorrad lief gut, ich bin zufrieden."
"Es fühlt sich gut an, wieder in den Top 5 zu sein und unter solch schwierigen Bedingungen ein solides Rennen ohne wirkliche Fehler gefahren zu sein", nickt Miller zufrieden. "Es war ein guter Tag - man muss die kleinen Erfolge mitnehmen, wenn sie kommen."
Turbulenter Sonntag für Fabio Quartararo
Als WM-Zehnter ist der Australier nach drei Rennwochenenden auch der beste Yamaha-Fahrer. Quartararo erlebte einen turbulenten Sonntag. Mit Slicks stürzte er auf dem Weg zur Startaufstellung in der Besichtigungsrunde auf nasser Strecke.
"Ich verstehe nicht, wie ich gestürzt bin. Der Asphalt sah relativ trocken aus. Ich habe nicht einmal gepusht und die Kontrolle über das Vorderrad verloren. Es war ein merkwürdiger Sturz - besonders, weil es der erste in diesem Jahr war, überhaupt der erste seit langer Zeit."
"Aber ja, ich konnte nicht verstehen, was da passiert ist", rätselt Quartararo. Das hatte entscheidende Auswirkungen, denn er musste mit dem zweiten Motorrad fahren, das technisch komplett anders aufgebaut war.
"Leider musste ich also mit einem Bike fahren, das ein anderes Chassis und eine andere Umlenkung hatte. Es gab ein Problem mit der Elektronik. Ab der vierten Runde leuchtete die Benzinwarnung auf, und ich musste viele Mappings wechseln. Die Performance war nicht da."
Bei Yamaha erkennt man wieder Potenzial
Der Ex-Weltmeister sah die Zielflagge schließlich als Zehnter. Seine Leistung im Sprint und das gute Rennen von Miller machen Quartararo dennoch Mut. Denn nach zwei Rennwochenenden ohne Rennpace war das Potenzial der M1 in Austin wieder vorhanden.
"Ja, das Potenzial war vorhanden", bestätigt Quartararo. "Und wie gesagt - das größte Problem war für mich die Elektronik. Das hat mich am meisten gestört. Zudem hatte ich ja ein komplett anderes Bike - anderes Chassis, andere Umlenkung, anderes Set-up."

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Trotz der Probleme erkennt Fabio Quartararo wieder Potenzial Zoom
"Ich bin damit direkt ins Rennen gegangen, ohne es vorher ausprobiert zu haben. Aber der Sturz in der Besichtigungsrunde war mein Fehler. Es war einfach ein komplettes Durcheinander. Aber wir nehmen das Positive aus dem Sprint mit - da konnte ich kämpfen."
Quartararo ist in der WM-Wertung auf Platz 14 zu finden. Teamkollege Alex Rins kam direkt hinter ihm als Elfter ins Ziel - mit rund sechs Sekunden Rückstand. Der Grund dafür war eine Situation in der ersten Runde. Rins fiel nämlich auf Platz 19 zurück.
"Der Start war gut. In der ersten Runde kam es zu einer Berührung, wodurch ich bis auf den letzten Platz zurückfiel. Schritt für Schritt konnte ich mich wieder nach vorn kämpfen und am Ende Platz elf erreichen", berichtet Rins.
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Hat er Fortschritte mit seinem Gefühl für die M1 gemacht? "Wir konnten das Motorrad und das Set-up besser verstehen. Im Vergleich zum Samstag haben wir das Set-up deutlich verändert. Im Warm-up haben wir einen ersten Schritt gemacht, der positiv war."
"Dann haben wir für das Rennen einen weiteren Schritt unternommen", so Rins. Augusto Fernandez, der den verletzten Miguel Oliveira im Pramac-Team vertrat, kam als 13. ins Ziel. In der Markenwertung bleibt Yamaha weiterhin Letzter.
In zwei Wochen findet das nächste Rennen auf dem Lusail-Circuit in Katar statt. Kann Yamaha dort wieder ein Highlight gelingen? "Katar ist wieder eine ganz andere Strecke", blickt Miller voraus. "Aber ich denke, sie liegt Yamaha mehr als beispielsweise Argentinien."


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