Vollbremsung bei 350 km/h: Rossi über lange Bremszonen

In Mugello rasen die MotoGP-Piloten mit bis zu 350 km/h auf Kurve 1 zu: Valentino Rossi berichtet, wie es sich anfühlt, aus diesen Geschwindigkeiten abzubremsen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Stop-&-Go-Kurs in Le Mans steht mit Mugello eine deutlich flüssigere Strecke auf dem Programm. Bei den Fahrern steht der Kurs in der Toskana hoch im Kurs. Gespannt sein darf man, ob es einen neuen Topspeed-Rekord geben wird. Auf der 1,141 Kilometer langen Gerade kratzen die MotoGP-Piloten an der 350-km/h-Marke, bevor sie nach der Kuppe für San Donato hart bremsen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Nationalheld Valentino Rossi fiebert dem Heimspiel in Mugello entgegen Zoom

Für Valentino Rossi haben lange Bremszonen wie die in Mugello einen besonderen Reiz. "Es ist körperlich sehr anspruchsvoll. Doch man muss auch sehr konzentriert sein, wo man den Bremspunkt setzt. Man macht sehr schnell Fehler", bemerkt der Routinier. Das Anbremsen von San Donato ähnelt dem Anbremsen von Kurve 12 in Austin. Nach der 1,2 Kilometer langen Gegengerade wird hart für die langsame Linkskurve gebremst.

Rossi erinnert sich: "Es ist ziemlich aufregend. Wenn man in Austin an die Bremse geht, dann gibt es an dieser Stelle zwei oder drei Bodenwellen, auf denen das Motorrad unruhig wird. Man hat das Gefühl, auf einem Motorrad zu sitzen, das 300 km/h schnell ist und keinen Bodenkontakt hat. Man fragt sich Runde für Runde, ob man zum Stehen kommt."

"Doch es wird etwas angenehmer, wenn die Geschwindigkeit abgebaut wird", berichtet der Yamaha-Werkspilot, der kein besonders großer Fan des Layouts in Austin ist: "Es ist ziemlich extrem, nach einer 1,2 Kilometer langen Gerade eine so langsame Kurve folgt. Es passt besser zur Formel 1", erklärt der Italiener, der sich auf das Heimspiel in Mugello freut. Von 2002 bis 2008 gewann Rossi sieben Mal in Folge den Italien-Grand-Prix. In den beiden vergangenen Jahren wurde der Lokalheld jeweils Dritter.