Rossi trotzt den Startproblemen: "Großartiges Rennen"

Valentino Rossi hat ein schwieriges Wochenende mit dem zweiten Platz beendet: Der Italiener ist zufrieden mit dem Sonntag und hat das Bestmögliche herausgeholt

(Motorsport-Total.com) - "Wenn man aus der dritten Reihe startet und Zweiter wird, ist es immer ein großartiges Rennen", lacht Valentino Rossi nach dem MotoGP-Rennen von Frankreich. Der Italiener hatte sich das Leben in Le Mans mit Startplatz sieben unnötig kompliziert gemacht, doch am Sonntag fuhr er noch bravourös auf das Podest und holte immens wichtige Zähler: "Die 20 Punkte sind wichtig für die Meisterschaft, weil wir den Abstand zur Spitze verringern konnten", freut er sich.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Daumen hoch: Valentino Rossi kann mit dem zweiten Platz super leben Zoom

Dabei begann alles eigentlich ziemlich durchwachsen. Schon am Freitag startete der "Doktor" mit einem Rückstand in das Wochenende, weil er mit fehlender Stabilität kämpfte und dadurch nicht richtig in Tritt kam. Mit zwei Fehlern im Qualifying handelte er sich dann nur Startplatz sieben ein, und am Start konnte Rossi schließlich ebenfalls keinen Boden gutmachen. "Es war ein schwieriges Wochenende", pustet der Italiener durch.

Doch nachdem er im Verkehr etwas eingekeilt war, begann die Aufholjagd auf seiner Yamaha: "Ich konnte mich von der zweiten Gruppe lösen. Ich habe mich konzentriert, um gut zu fahren. Mein Bike war gut ausbalanciert und ich konnte auf Marquez und Dovizioso aufholen", erzählt er. Die beiden Honda- und Ducati-Piloten konnte er dann auch relativ entschlossen überholen, was ihm zu diesem Zeitpunkt Rang zwei brachte.


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Das rasche Überholen sollte sich noch als glückliche Entscheidung entpuppen, denn kurz darauf rutschten sowohl Marc Marquez wie auch Andrea Dovizioso zeitgleich ins Aus, während Rossi nichts davon mitbekam: "In der ersten Runde wurde mir nicht angezeigt, dass Marquez und Dovi gestürzt waren. Ich habe Marquez auf der Leinwand gesehen, aber nicht Dovi", erzählt Rossi, der danach ein "entspannteres Rennen" hatte, wie er sagt.

Denn ein Angriff auf die Spitze war zu diesem Zeitpunkt ohnehin nicht mehr möglich, weil Jorge Lorenzo dem Feld schon enteilt war. "Ich hatte bereits fünf komma irgendwas Sekunden Abstand zu Lorenzo. Ich habe es versucht, aber es war zu spät. Es zeigt, dass er eine sehr gute Pace hatte", räumt Rossi ein. Maverick Vinales lag ebenfalls mehr als vier Sekunden dahinter auf Rang drei, "also habe ich etwas langsamer gemacht".

Valentino Rossi

Der Italiener fuhr am Ende relativ ungefährdet auf das französische Podest Zoom

Doch langsamer ist in der MotoGP relativ, wie Rossi weiß: "Man kann nicht langsam fahren, denn das ist gefährlicher als schneller zu fahren. Man verliert die Konzentration, aber es waren noch zehn Runden zu fahren. Ich wollte eine gute Pace fahren, ohne zu viel zu riskieren." Doch relativ ungefährdet fuhr der Mann mit der Startnummer 46 seinen zweiten Platz und die 20 Punkte nach Hause.

Das Ergebnis ist eine gute Grundlage für das nächste Rennen in Mugello, wo Rossi sein Heimspiel haben wird. Natürlich freut sich der Italiener auf die Strecke und die Atmosphäre, weiß aber auch, dass dort noch größerer Druck auf ihm lastet. "Aber wir kommen in guter Form dorthin, unser Bike ist ziemlich konkurrenzfähig", sieht er es positiv. "Jetzt ist Entspannen angesagt, damit wir fokussiert nach Mugello reisen."