• 25.06.2015 18:06

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Valentino Rossi zufrieden: Neues Chassis ein Fortschritt

Valentino Rossi ist mit dem ersten Trainingstag in Assen sehr zufrieden, denn das neue Yamaha-Chassis ist ein Fortschritt - Sorge bereiten ihm die Honda-Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi startete mit der Bestzeit in das Rennwochenende im legendären Assen. Zum ersten Mal seit Indianapolis im Vorjahr war der Publikumsliebling in einem ersten Freien Training Schnellster. Im Nachmittagstraining evaluierte der WM-Führende auch den härtesten Hinterreifen mit der roten Markierung und arbeitete an der Abstimmung. Dabei konnte Rossi konstant konkurrenzfähige Rundenzeiten fahren.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi sieht beim neuen Yamaha-Chassis klare Fortschritte Zoom

In der Schlussphase wechselte der Italiener wieder auf den Medium-Reifen und ging auf Zeitenjagd. Diesmal konnte Rossi auch deutlich zulegen. Das Qualifying war in dieser Saison der größte Schwachpunkt des 36-Jährigen. Am Ende landete Rossi auf dem dritten Platz, zwei Zehntelsekunden hinter der Bestzeit von Dani Pedrosa. Die Konkurrenz von Honda war auf eine schnelle Runde besser, konnte aber nicht so eine konstant hohe Pace wie Rossi fahren.

Deshalb fällt sein Fazit positiv aus: "Es war ein guter Donnerstag. Ich bin zufrieden, weil wir in den beiden Trainings gut gearbeitet haben. Unsere erste Priorität war es, das passende Chassis auszuwählen." Yamaha testete in der Vorwoche in Aragon ein neues Chassis und brachte es nach Assen mit. Rossis Eindruck ist zufriedenstellend: "Das neue Chassis fühlt sich gut an. Meine Pace und meine Rundenzeiten waren vor allem am Vormittag sehr gut."

Motorrad ist nun einfacher zu fahren

Am Freitag werden beide Motorräder mit dem neuen Chassis ausgestattet sein. "Das Motorrad ist einfacher zu fahren", sieht Rossi den Vorteil. "Es fühlt sich leichter und agiler an. Außerdem scheint der Reifen besseren Grip zu bieten, vor allem nach 20 Runden. Das gefällt mir. Es war auch wichtig, das Chassis auf einer anderen Strecke bei anderen Bedingungen auszuprobieren."

"Wir haben es bisher nur in Aragon getestet. Es ist also sehr positiv, dass es auch in Assen funktioniert. Negativ ist nur die Bremsphase, dort ist das Motorrad nicht so stabil. Ich bin mir aber noch nicht ganz sicher. Generell ist es eine weitere, kleine Verbesserung." Details machen den Unterschied aus, denn Yamaha ist im Rennen nur um wenige Zehntel pro Runde besser als Honda.

Auch mit seinem Trainingsergebnis ist Rossi zufrieden: "Der dritte Platz ist sehr gut, denn die ersten fünf bis sieben Fahrern liegen eng beisammen. Es war ein guter Start ins Wochenende, aber wir haben immer noch viel zu tun. Es ist wichtig, dass man in Assen jedes trockene Training optimal nutzt. Hoffentlich bleibt das Wetter gut, aber man weiß es nie", denkt Rossi an die wechselhafte Wettervorhersage für die Niederlande. "Wir müssen abwarten, wie es morgen ist."

Honda belegte am Donnerstag die ersten beiden Plätze. Das bereitet Rossi Sorgen: "Es ist unmöglich, dass Honda so schlecht weitermacht wie bisher. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie die Lücke schließen. Marquez fährt mit dem alten Chassis, aber er und Pedrosa sind sehr schnell. Der dritte Platz und der geringe Zeitrückstand sind sehr gut."

Offen ist die Reifenwahl, wobei wahrscheinlich ist, dass die Werksfahrer die Mischung medium bevorzugen werden. Rossi lässt sich diese Option noch offen: "Der harte und der weiche Reifen sind für das Rennen nicht so schlecht, es hängt von den Streckenbedingungen ab. Wenn es so wie heute heiß ist, kann man den härteren Hinterreifen wählen."