• 10.07.2018 12:00

  • von Gerald Dirnbeck & Jamie Klein

Trotz ungewisser Zukunft: Abraham will in der MotoGP bleiben

Karel Abraham zählt zu den Fahren, die sich mit Saisonende aus der Königsklasse verabschieden könnten - Der Tscheche versucht trotzdem jede Chance zu nutzen

(Motorsport-Total.com) - Das neue SIC-Yamaha-Kundenteam übernimmt ab 2019 die beiden MotoGP-Startplätze von Angel-Nieto-Ducati. Jorge "Aspar" Martinez wird dem Rennstall als sportlicher Berater erhalten bleiben. Durch diese neue Wendung ist die Zukunft der aktuellen Fahrer Alvaro Bautista und Karel Abraham fraglich. Beim neuen SIC-Team soll Franco Morbidelli gesetzt sein. Ob Dani Pedrosa sich diesem Projekt anschließt, oder doch seinen Rücktritt verkünden wird, soll am Sachsenring bekannt werden.

Titel-Bild zur News: Karel Abraham

Ob Karel Abraham 2019 auch MotoGP fährt, ist mehr als fraglich Zoom

Sollten beide Plätze bei SIC-Yamaha vergeben sein, gäbe es theoretisch nur noch freie Plätze bei Avintia-Ducati. Xavier Simeon besitzt allerdings einen Zweijahresvertrag und Tito Rabat zeigt auf der Strecke bessere Leistungen als in den vergangenen beiden Jahren mit der Marc-VDS-Honda. Theoretisch gäbe es auch freie Plätze bei Marc VDS, doch die Zukunft des belgischen Rennstalls ist mehr als ungewiss.

Für Bautista und Abraham gibt es nicht viele Möglichkeiten. Alles hängt davon ab, ob Pedrosa zu SIC-Yamaha geht, oder nicht. "Die Gerüchte besagen, dass Petronas-Yamaha schon zwei Fahrer hat", meint Abraham zur aktuellen Situation. "Sollte sich aber eine Möglichkeit ergeben, sind wir dafür bereit, um zumindest darüber zu sprechen. Wir glauben aber nicht, dass Yamaha eine Möglichkeit ist. Und wenn Morbidelli dort schon unterschrieben hat, sagt uns das viel über die Zukunft von Marc VDS."

Abraham kam 2011 mit dem AB-Motorsport-Rennstall in die Königsklasse. Dieses Team wurde von seinem Vater finanziert, der auch hinter dem Grand Prix in Brünn steht. Ende 2015 wurde das Projekt eingestellt und Abraham wechselte in die Superbike-WM zu Milwaukee-BMW. Trotz einer enttäuschenden Saison 2016 schaffte er 2017 mit finanzieller Hilfe die Rückkehr in die MotoGP und fährt seither im Aspar-Rennstall eine ältere Ducati.


Fotos: MotoGP in Assen, Girls


Sollte es für 2019 nicht mit einem MotoGP-Platz klappen, dann wäre eine Rückkehr in die Superbike-WM möglich, aber nicht die bevorzugte Lösung: "Darüber habe ich nachgedacht, aber ich versuche alles, um nicht in die Superbike-WM zu kommen, sondern in der MotoGP zu bleiben", so der Tscheche. "Wenn ich mich nach etwas anderem umsehen muss, werde ich mich entscheiden, aber die Superbike-WM ist sehr schwierig."

In seiner einzigen SBK-Saison war ein neunter Platz sein bestes Ergebnis. "Es ist eine schöne Meisterschaft und die Fahrer sind super schnell. Aber wenn man keine Werksmaschine von Yamaha, Ducati oder Kawasaki hat, sind gute Ergebnisse sehr schwer zu schaffen. Das ist wie in der MotoGP. Ich hatte auch Angebote aus der Moto2, aber ich versuche nicht in die Moto2 zurückzukehren. Ich möchte es nicht kategorisch ausschließen, aber darüber habe ich noch nicht genau nachgedacht."

Karel Abraham

Eine Rückkehr in die Superbike-WM wäre für den Tschechen nicht die erste Wahl Zoom

Der Sieg im Moto2-Rennen in Valencia 2011 ist bis heute Abrahams bestes Grand-Prix-Ergebnis. Eine Rolle als Testfahrer wäre für den 28-Jährigen auch vorstellbar, doch Angebote hat er bisher keine erhalten. "Es käme darauf an, wie viel ich zu tun hätte oder ob es nur ein Teilzeitjob wäre. Alle diese Dinge spielen eine Rolle. Wir werden es sehen." Bisher bestritt Abraham 93 Rennen in der Königsklasse.

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