Tech 3: Edwards und Crutchlow verkaufen sich unter Wert

Colin Edwards (10.) und Cal Crutchlow (14.) waren im spannenden Grand Prix von Deutschland in enge Positionskämpfe verwickelt - Gefühl besser als das Resultat

(Motorsport-Total.com) - Das Tech-3-Yamaha-Team erreichte das selbstgesteckte Ziel, auf dem Sachsenring mit beiden Piloten in die Top 10 zu fahren, nicht ganz. Colin Edwards musste sich nach hartem Kampf gegen die Werksfahrer mit dem zehnten Rang zufrieden geben. Teamkollege Cal Crutchlow kam bei seinem ersten Start in Sachsen als 14. ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards war auf dem Sachsenring der einzige Tech-3-Pilot in den Top 10

Edwards verbrachte die meiste Zeit des 30-Runden-Rennens mit harten Fights gegen die beiden Ducati-Werkspiloten Nicky Hayden und Valentino Rossi sowie Suzuki-Fahrer Alvaro Bautista. Vier Runden vor Schluss musste der "Texas Tornado" aufgrund von nachlassendem Grip am Hinterrad allerdings abreißen lassen.

"Das war ein schwieriges Rennen", gesteht Edwards. "Es war eines dieser, in denen du die Jungs vor dir siehst, aber nichts machen kannst. Ich fuhr nahezu das gesamte Rennen in einer Gruppe mit Valentino, Nicky und Alvaro. Was ich auch probiert habe, ich konnte nicht an ihnen vorbei ziehen."

Das Problem des US-Amerikaners waren vor allem die zahlreichen Linkskurven des Sachsenrings, wie er offenbart: "Jedesmal, wenn wir nach Kurve vier auf der linken Reifenflanke unterwegs waren, konnten mir die Jungs davonziehen, weil sie einfach etwas mehr Traktion hatten." Mit harten Anbremsmanövern in Kurve zwölf konnte sich Edwards jeweils wieder heran arbeiten. "Das ging Runde für Runde so weiter, bis mir ein paar Runden vor Schluss in Kurve zwei plötzlich das Hinterrad weggerutscht ist."

Poncharal: "Gefühl besser als das Resultat"

"Das Gefühl ist besser als es das Ergebnis erscheinen lässt", sagt Teamchef Herve Poncharal. "Colin hatte ein starkes Rennen, in dem er die meiste Zeit mit den Werkspiloten mithalten konnte. Viel mehr konnten wir heute nicht tun." Angesichts der Tatsache, dass der Sachsenring seit jeher nicht zu Edwards' Lieblingsstrecken zählt, zeigt sich der Boss "zufrieden", wie er sagt.


Fotos: Tech 3, MotoGP auf dem Sachsenring


Crutchlow musste sich nach engen Positionskämpfen seinerseits knapp außerhalb der Top 10 mit Rang 14 begnügen. Auf den Elftplatzierten Hector Barbera fehlte dem Tech-3-Rookie letztlich weniger als eine halbe Sekunde, auf Randy de Puniet (13.) gar nur 62 Tausendstelsekunden.

"Mit Platz 14 kann ich natürlich nicht zufrieden sein, da ich hier um eine Top-10-Platzierung mitfahren wollte", sagt Crutchlow. "Von der positiven Seite betrachtet, muss man festhalten, dass ich das gesamte Rennen über mit Fahrern kämpfen konnte, die über wesentlich mehr Erfahrung als ich verfügen."

Ähnlich wie Teamkollege Edwards kämpfte auch der Brite mit Grip-Problemen an seiner M1. "Ich hatte entweder vorn oder hinten nicht genug Haftung. Das wechselte im Verlauf des Rennens, änderte aber nichts daran, dass ich nicht so attackieren konnte, wie ich mir das vorgestellt hatte."

Teamchef Poncharal fand allenfalls in der Tatsache Genugtuung, dass Crutchlow nach einer schwierigen Phase in den vorangegangen Rennen diesmal wieder die Zielflagge sehen konnte. "Ich würde nicht sagen, dass wir mit Platz 14 zufrieden sein können, aber immerhin kam Cal ins Ziel. Jetzt können wir uns voll auf Laguna Seca konzentrieren, wo für das gesamte Team - vor allem aber für Colin - ein sehr wichtiges Rennen ansteht."