Dovizioso setzt sich gegen Spies & Simoncelli durch

Andrea Dovizioso hat sich im italienischen Duell gegen Marco Simoncelli durchgesetzt - In der letzten Kurve schnappte Ben Spies noch "Super Sic" Platz fünf weg

(Motorsport-Total.com) - Beim Deutschland-Rennen auf dem Sachsenring bildeten sich mehrere Gruppen. Marco Simoncelli (Gresini-Honda) und Andrea Dovizioso (Honda) verloren schon nach einigen Runden den direkten Anschluss auf das Führungstrio und duellierten sich die gesamte Renndistanz um den vierten Platz. Ben Spies auf der Werks-Yamaha fuhr lange hinter den beiden Italienern einsam und alleine, doch weil sich Simoncelli und Dovizioso oft überholten, schloss der US-Amerikaner wieder auf. Den Dreikampf entschied schließlich Dovizioso für sich, der als Vierter weiterhin konstant sein Punktekonto auffüllte. Spies ging in der letzten Kurve noch an Simoncelli vorbei.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso (4) setzte sich gegen Simoncelli (58) und Ben Spies (11) durch

"Es war ein hartes Rennen, weil dieser Kurs sehr klein und schwierig ist", sagt Dovizioso im Anschluss. "Unser Ziel war das Podium, weshalb ich mit Platz vier etwas enttäuscht bin. Wenn ich das Rennen aber genau betrachte, dann habe ich im vergleich zu den früheren Jahren einen großen Fortschritt geschafft. Mir gelang ein guter Start und ich wollte mit der Spitze mithalten. Es waren gute Kämpfe mit Simoncelli und Spies und ich bin sehr glücklich, dass ich daraus als Sieger hervorgegangen bin."

"Ich war das komplette Wochenende konstant schnell und obwohl ich heute zu kämpfen hatte, bin ich Vierter geworden. Wir haben bestätigt, dass wir da sind und haben Platz drei in der WM verteidigt. Ich wollte eigentlich noch mehr Punkte auf Jorge und Casey aufholen. Gratulation an Casey, Dani und Jorge für ein tolles Rennen." 36 Zähler liegt Dovizioso hinter seinem Teamkollegen Stoner zurück.

Spies: "Es ist die Hölle losgebrochen"

Assen-Sieger Spies hob sich das entscheidende Manöver gegen Simoncelli bis zum Schluss auf. "Leider habe ich die Gruppe etwas zu spät eingeholt, aber ich habe alles gegeben", sagt der Texaner nach dem Rennen zu seinem fünften Platz. "Zu Beginn hatte ich hinten zu wenig Grip. Ich bin konstant gefahren und hatte gehofft, dass sie zu mir zurückfallen würden, weil ich zu Beginn nicht ihr Tempo gefahren bin. Von der Rundenzeit her war ich so konstant wie noch nie in einem Rennen."


Fotos: MotoGP auf dem Sachsenring, Sonntag


"Drei Runden vor dem Ende habe ich sie eingeholt und die Hölle ist losgebrochen. Simoncelli hat einen Weg vorbei an Dovizioso gesucht. Immer wenn ich jemanden überholen wollte, war ständig einer auf dieser Seite der Strecke und der andere auf der anderen. Es war fair, denn sie haben gegeneinander gekämpft, aber es hat mein Spiel etwas durcheinander gebracht. Simoncelli ist am Ende von der Linie angekommen, weshalb ich ihn in der letzten Runde geschnappt habe. Ich hätte gerne noch Dovizioso bekommen, denn wir hatten das Tempo dazu. Leider sind uns die Runden ausgegangen."

Simoncelli startete am Freitag mit zwei Bestzeiten, verpasste im Qualifying die erste Startreihe knapp und wurde im Rennen Sechster. Auf sein erstes Podium in der Königsklasse muss der Italiener weiterhin warten. "Schade, denn der vierte Platz hätte sich ganz anders angefühlt. In der ersten Rennhälfte war ich schneller als Dovizioso. Vielleicht habe ich zu lange mit einem Überholmanöver gewartet, weil ich den Kontakt mit dem Führungstrio verlor", sagt Simoncelli.

"Wir haben uns mehrmals überholt. Der Reifenverschleiß war auf der linken Seite sehr stark, weshalb ich zu kämpfen hatte und es schwierig war, das Motorrad zu kontrollieren. In der letzten Runde habe ich alles gegeben, aber es war nicht genug und Spies ist vorbeigegangen. Schade, aber es war ein gutes Rennen. Wenn wir im Renntrimm noch ein paar Zehntel finden, dann kann ich um den Sieg kämpfen."