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Suzuki: Welchen Einfluss hatte die News vom MotoGP-Ausstieg auf die Fahrer?

Unmittelbar nach der Bekanntgabe des MotoGP-Ausstiegs verzeichneten die Suzuki-Werkspiloten Nuller in Serie: Livio Suppo spricht über diese schwierige Zeit

(Motorsport-Total.com) - Anfang Mai sickerte durch, dass Suzuki die MotoGP am Ende der Saison verlässt. Mit dieser überraschenden Entscheidung stieß Suzuki seine Fans, aber auch die Teammitglieder und Fahrer vor den Kopf. Joan Mir und Alex Rins planten, auch 2023 für Suzuki anzutreten. Die beiden Spanier mussten sich nach Alternativen umschauen und wirkten bei den folgenden Rennen etwas abgelenkt.

Titel-Bild zur News: Alex Rins

Nach der Nachricht vom Aus folgten zwei komplette Nullrunden in Le Mans und Mugello Zoom

Sportlich lief es nach der Schocknachricht überhaupt nicht rund. Bei den Grands Prix in Le Mans und Mugello ging Suzuki komplett leer aus. Zuvor hatte Rins um die Führung in der Meisterschaft gekämpft. Insgesamt fünf Mal in Folge ging der Suzuki-Pilot leer aus. Beim Rennen in Assen sammelte Rins seine ersten Punkte seit dem Grand Prix von Portugal in Portimao im April.

Auch Teammanager Livio Suppo muss sich nach einem neuen Job umschauen. Der ehemalige Ducati- und Honda-Manager kehrte Anfang des Jahres in die MotoGP zurück und wurde wie die anderen Teammitglieder vor den Kopf gestoßen. "Es ist eine sehr professionelle und familiäre Truppe", bemerkt Suppo, der nur noch wenige Monate mit dem Suzuki-Team vor sich hat.

Führung in der Teamwertung im April, freier Fall ab Mai

"In Portimao führten wir die Teamwertung an. Alex hatte genau so viele Punkte wie Fabio (Quartararo)", erinnert sich Suppo und scherzt: "Das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, um zurückzutreten (lacht; Anm. d. Red.)."

"Wir hatten wirklich einen sehr guten Start in die Saison. Alex befand sich in einer guten Form. Er war im Vergleich zum Vorjahr ein ganz anderer Fahrer", stellt Suppo fest. In der Box von Ex-Champion Joan Mir hingegen lief es nicht ganz so gut.

"Joan hatte etwas mehr zu kämpfen. Es entsprach seinem Stil, eine Meisterschaft zu starten. Er bevorzugt es, ruhig an die Sache heranzugehen und dann ab Europa stärker zu sein. Was dann passierte, hatte sicher einen Einfluss", bemerkt Suppo mit Blick auf die Nachricht vom Suzuki-Ausstieg.

Alex Rins

Suzuki-Teammanager Livio Suppo mit Alex Rins Zoom

Mir schaffte es in der laufenden Saison noch nicht aufs Podium und ist aktuell WM-Achter. "Joan fand beim Barcelona-Test eine für ihn sehr positive Änderung der Abstimmung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir diese Saison mit guten Ergebnissen beenden können. Das würde der Stimmung gut tun", so Suppo.

Laut Livio Suppo weiterhin gute Stimmung im Suzuki-Team

Und wie reagierten die Teammitglieder auf die Nachricht vom drohenden Aus? "Ich muss allen Mitarbeitern des Teams danken. Trotz der Neuigkeiten gaben sie nicht auf und bewahrten eine gute Stimmung. Wenn man sich bis zum Abend im Fahrerlager befindet, dann erkennt man, dass in unserer Hospitality eine sehr gute Stimmung herrscht", so Suppo.

"Natürlich versuche ich, den Mitarbeitern für nächstes Jahr zu helfen. Wichtig ist, dass sie gut auf den ersten Schock reagierten. Bei den Fahrern ist es schwierig. Alex erzielte zwei Nuller, die nicht seine Schuld waren", kommentiert Suppo mit Blick auf die kontroversen Kollisionen mit Honda-Pilot Takaaki Nakagami in Mugello und Barcelona.

Joan Mir, Marc Marquez

MotoGP 2023: Joan Mir wird voraussichtlich Teamkollege von Marc Marquez Zoom

Mit zwei Podestplätzen war Rins in diesem Jahr der auffälligere der beiden Suzuki-Piloten. Trotz der fünf Nuller in Folge hat er nur zwei Punkte weniger als Teamkollege Mir. "Er war ziemlich schnell. Deshalb ist es schwierig, zu sagen, ob die Neuigkeiten einen Einfluss auf die Leistungen hatten", grübelt Suppo.

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