Suzuki: Austin-Test öffnet Maverick Vinales die Augen

Überraschende Erkenntnisse: Beim privaten Test in Austin testen die Suzuki-Piloten erneut das 2016er-Chassis und kommen auf eine interessante Idee

(Motorsport-Total.com) - Das Suzuki-Werksteam absolvierte nach dem Grand Prix in Austin einen eintägigen Test, um neue Setup-Varianten zu probieren. Bei den ersten drei Rennwochenenden fehlte Maverick Vinales und Aleix Espargaro die Zeit, um Experimente bei der Abstimmung zu machen. Der Montag nach dem Rennwochenende in Texas bot sich an, um die liegengebliebene Arbeit nachzuholen.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro, Maverick Vinales

Espargaro und Vinales werden in Zukunft beim Chassis die Wahl haben Zoom

Zu Beginn regnete es leicht, weshalb die beiden Suzuki-Werkspiloten etwas Zeit verloren. Danach beschäftigten sich Vinales und Espargaro mit dem 2016er-Chassis, das bei den Wintertests nicht überzeugen konnte. Neue Einstellungen machten aus dem bisher wenig beliebten Chassis eine echte Option, die an den kommenden Rennwochenenden zum Einsatz kommen könnte.

"Wir probierten beim 2016er-Chassis verschiedene Einstellungen, um Vergleiche mit der Variante der Vorsaisontests und der Variante, die ich bei den ersten drei Rennen verwendete, anzustellen", berichtet Vinales. "Wir sind froh, das probiert zu haben, denn diese neue Version hätte uns im Rennen ein besseres Ergebnis ermöglicht. Nach diesem Test bereue ich meine Wahl ein bisschen, aber das ist normal."

Maverick Vinales

Maverick Vinales ärgert sich, das 2016er-Chassis nicht eher probiert zu haben Zoom

"Verschiedene Varianten haben immer Vor- und Nachteile. Man benötigt Zeit, um bei der Analyse in die Tiefe zu gehen. Manchmal benötigt man mehr Zeit. Deshalb war es gut, diesen Test durchzuführen, weil wir beim Vergleich richtig in die Tiefe gehen konnten. Jetzt wissen wir besser, wie groß das Potenzial der beiden Chassisvarianten ist", erklärt Vinales, der bei den kommenden Rennwochenenden stets beide Chassisvarianten probieren möchte.

Es ist vorstellbar, dass Suzuki auf unterschiedlichen Strecken unterschiedliche Chassisvarianten einsetzen wird. "Wir streben Verbesserungen bei der Traktion und der Bremsstabilität an, die ebenfalls von der Haftung am Hinterrad abhängt. Die Setupänderungen haben sich bewährt. Meine Rundenzeiten waren ziemlich gut", bemerkt Vinales, der auch Fortschritte bei der Elektronik erzielen konnte.

Teamkollege Aleix Espargaro begrüßte die Chance, endlich testen zu können. Der Spanier erlebte einen schwierigen Saisonstart. "Es war gut, hier testen zu können, denn uns fehlten ein paar Informationen. Nun haben wir eine bessere Vorstellung, wo wir stehen. Wir konzentrierten uns hauptsächlich auf das Chassis. Wir testeten mit dem 2016er-Chassis einige neue Setups. Diese konnten wir mit der Variante, die wir im Winter verwendeten, und dem 2015er-Chassis, dass wir seit Katar verwenden, vergleichen."


Fotos: Suzuki, MotoGP in Austin


"Wir begannen mit dem Setup aus dem Katar-Qualifying. Die Unterschiede zwischen dem 2015er-Chassis und dem 2016er-Chassis sind nicht groß", stellt Espargaro klar, der aber wie Vinales bei den kommenden Grand-Prix-Wochenenden stets beide Chassisvarianten probieren möchte. "Sie haben aber unterschiedliche Stärken, die uns mehr Spielraum geben, um uns auf verschiedene Strecken zu spezialisieren", so Espargaro.

"Mein Vertrauen konnte gesteigert werden. Meine Rundenzeiten wurden besser. Das stimmt mich nach den drei schwierigen Rennen glücklich. Ich arbeite nach wie vor an meinem Fahrstil, um ihn an die Michelin-Reifen anzupassen. Wir probierten verschiedene Sitzpositionen. Zudem tüftelten wir erneut an der Elektronik", erklärt er abschließend. Nach den ersten drei Rennwochenenden der Saison 2016 belegen die Suzuki-Piloten die Positionen acht (Vinales) und zehn (Espargaro) der Fahrerwertung.