Stefan Bradl: "Meine Zeit in der MotoGP ist vorbei"

Nach fünf Jahren in der MotoGP verabschiedet sich Stefan Bradl und wechselt in die Superbike-WM - 2017 möchte der Deutsche wieder um Podestplätze kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Die Würfel sind gefallen: Stefan Bradl verlässt die MotoGP nach der laufenden Saison. Bradl schlug ein Angebot von Avintia-Ducati aus und entschied sich dazu, dem MotoGP-Fahrerlager den Rücken zuzukehren. Ab der kommenden Saison wird der Deutsche in der Superbike-WM antreten und vermutlich als Teamkollege von Nicky Hayden bei Ten-Kate-Honda an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl verlässt die MotoGP nach fünf Jahren bei LCR, Forward und Aprilia Zoom

"Die Zeit in der MotoGP ist vorbei. Das ist richtig. Ich bin 2017 nicht mehr dabei. Meine Zukunft sehe ich in der Superbike-WM", bestätigt Bradl gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der Moto2-Champion der Saison 2011 fährt seit 2012 in der Königsklasse und holte eine Pole-Position und stand ein Mal auf dem Podium. Nach drei Jahren bei LCR-Honda wechselte Bradl im Winter 2014/2015 zu Forward-Yamaha. Nach einem halben Jahr im Team von Giovanni Cuzari führte Bradls Weg zu Aprilia.

Aprilia zog die Option für 2017 nicht und entschied sich für Aleix Espargaro, der in der neuen MotoGP-Saison neben Sam Lowes für die Italiener fahren wird. Bradl und Alvaro Bautista müssen sich neue Arbeitgeber suchen. Während sich Bautista schnell mit Jorge "Aspar" Martinez einig wurde, verhandelte Bradl mit Avintia und Teams aus der Superbike-WM.

Warum schlug Bradl das Angebot von Avintia aus? "Es gab ein paar Dinge, die nicht gepasst haben. Es hat mir nicht richtig zugesagt. Die Vertragsverhandlungen liefen nicht besonders gut. Wir wurden uns unterm Strich nicht einig. Das war der Grund. In der MotoGP gab es nicht viele Alternativen für mich. Deshalb habe ich meine Entscheidung getroffen", kommentiert der zukünftige Superbike-WM-Pilot.


Fotos: MotoGP-Test auf dem Red-Bull-Ring


Der Reiz der Podestplätze sprach ebenfalls für den Wechsel. "Auch, ja. Sportlich ist es reizvoller, denn ich habe die Chance, bei jedem Rennen um Podestplätze zu kämpfen", erklärt Bradl. "Es war ein wichtiger Aspekt für mich, der diese Option interessanter machte. Schlussendlich entschied ich mich dafür. Die Entscheidung, mich aus der MotoGP zu verabschieden, fiel mir aber nicht leicht."

Stefan Bradl

Neun Rennen noch und dann wartet mit der Superbike-WM ein neues Abenteuer Zoom

Bisher unbestätigt ist, dass Bradl bei Honda unterkommen wird. "Wenn ich mir einig wäre, hätten wir es schon verkündet. Es scheint noch nicht unterschrieben zu sein", bemerkt der 26-Jährige und verspricht: "Es gibt bald etwas zu verkünden." Sollte Bradl bei Ten-Kate-Honda unterkommen, dann wird er den Platz von Michael van der Mark einnehmen, der aktuell mit Yamaha verhandelt und Nachfolger von Sylvain Guintoli werden könnte.