Stefan Bradl: "Bautista war deutlich besser als ich"

Nach dem Barcelona-Grand-Prix gesteht Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl, dass er nach den tragischen Vorfällen große Probleme hatte, den nötigen Biss zu finden

(Motorsport-Total.com) - Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl sammelte auch beim Rennwochenende in Barcelona wichtige Punkte für die Meisterschaft. Als Zwölfter kassierte der Deutsche vier WM-Zähler und setzte seine Serie fort. Seit dem Argentinien-Grand-Prix fuhr Bradl Rennen für Rennen in die Punkte. Bei den vergangenen sechs Rennen sammelte er 29 Zähler an. Doch das Ergebnis aus Barcelona hat einen kleinen Nachgeschmack, den Teamkollege Alvaro Bautista nahm Bradl im Rennen mehr als zwölf Sekunden ab und wurde starker Achter.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl hatte beim Rennen in Barcelona Probleme mit der Traktion Zoom

Bradl gesteht, dass ihn die Vorfälle vom Freitag etwas aus dem Rhythmus brachten: "Es war für jeden ein schwieriges Wochenende. Ich denke, man braucht nicht darüber zu reden warum. Nach dem schrecklichen Unfall von Luis (Salom) die Motivation und den Biss zu finden, war nicht einfach. In so einer Situation merkt man, wie schnell alles andere in den Hintergrund rückt. An dieser Stelle möchte ich Luis' Familie und seinem Team meine tiefste Anteilnahme ausdrücken. Ich wünsche ihnen die Kraft, die sie in dieser schweren Zeit brauchen."

"Mein Rennen selbst heute war nichts Besonderes. Die Platzierung geht in Ordnung und es waren wie immer wichtige Punkte. Wir hatten aber mit der Traktion und mit massiven Gripproblemen zu kämpfen", berichtet Bradl, der die Leistung von Bautista neidlos anerkennt: "Der Teamkollege hat es heute deutlich besser gemacht. Es ärgert mich ein bisschen, dass er um so viel besser war als ich."

"Wir müssen uns nun alles genau anschauen und überlegen, was da heute den Unterschied ausgemacht hat. Kleinigkeiten haben einen großen Unterschied bewirkt. Zudem war Alvaro über die gesamte Distanz hinweggesehen schneller. Wir müssen uns jetzt umso mehr ins Zeug legen, dass so etwas nicht mehr vorkommt", unterstreicht der ehemalige Moto2-Weltmeister.


Fotos: Aprilia, MotoGP in Barcelona


Der Test am Montag könnte Bradl helfen, die Probleme zu analysieren. "Es ist schwierig, vorherzusehen, ob der Test diesbezüglich hilfreich sein wird. Die Gripverhältnisse werden kaum anders sein und zudem kann man aufgrund der rapide abbauenden Reifen nur schwer Veränderungen spüren, die am Motorrad vorgenommen wurden", schildert der Deutsche. "In jedem Fall wird aber jede gefahrene Runde zählen, um mit unseren Projekt weiterzukommen. Ich denke, die zwei Wochen bis Assen werden auch jedem gut tun, um dieses Wochenende zu verkraften und etwas Abstand zu gewinnen und dann wieder voll bei der Sache zu sein."