Smith: "Rückstand ist herzzerreißend"
Rookie Bradley Smith fehlt das Vertrauen zu den Bridgestone-Reifen - Austin bezeichnet der Brite als das schwierigste Wochenende seiner Karriere
(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Rookie Marc Marquez war am Samstag nach seiner Pole-Position der gefeierte Star in Texas. Am anderen Kette der Nahrungskette hatten die beiden Neulinge Andrea Iannone (Pramac-Ducati) und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) zu kämpfen. Iannone schied in Q1 knapp aus, während Smith den Sprung ins Q2 knapp schaffte. Dort wurde er schlussendlich Elfter. "Man muss hier verstehen, wie die Reifen funktionieren. Es ist auch nicht einfach eine Runde zusammenzubringen. Damit hatte ich zu kämpfen", berichtet der Brite.

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Rookie Bradley Smith ist noch nicht in der MotoGP angekommen Zoom
"In Q1 konnte ich hinter Andrea (Iannone; Anm. d. Red.) eine Runde in 2:06,5 Minuten fahren. Alleine bin ich in Q2 lediglich 2:06,6 bis 2:06,7 Minuten gefahren. Obwohl ich damit zu kämpfen hatte, in die Top 13 zu kommen, bin ich mit Startplatz elf sehr zufrieden. Wir haben das Motorrad an diesem Wochenende stark verändert. Im Warmup müssen wir noch weiterarbeiten. Wir haben uns die beste Ausgangsmöglichkeit geschaffen, damit ich in der Gruppe um Platz neun mitfahren kann."
Allerdings war der Rückstand in Q2 sehr groß. Auf Marquez fehlten ganze 3,7 Sekunden. Smith geht in die Ursachenforschung: "Ich weiß nicht wie sie es schaffen, weil ich mit den weichen Reifen fahren muss. Ich fahre mit den Mischungen weich-weich und kann mit der harten Mischung weder vorne noch hinten fahren. Vielleicht verwende ich die weichen Reifen auch im Rennen. In diesem Aspekt habe ich Probleme, obwohl die Temperaturen gestiegen sind und die Sonne schien. Hoffentlich ist es morgen besser, weil es wärmer wird und auch die Rennen der kleinen Klassen mehr Gummi legen."
Die speziellen Bridgestone-Reifen sind das große Problem für Smith. Schon andere Fahrer brauchten lange, um sich an den hohen Grip zu gewöhnen und das Vertrauen in den Kurven zu finden. "Das größte Problem ist einfach, dass wir zu wenig Streckenzeit haben und ich zu wenig Erfahrung mit den Bridgestone-Reifen habe. Immer wenn ich auf die Strecke gehe, kann ich das Motorrad besser und besser umlegen, aber es ist immer noch nicht hart genug, um die richtige Reifentemperatur zu erzeugen."
"Ich weiß nicht wo das Limit liegt. Dadurch bekomme ich die Reifen nicht auf Temperatur und kann das Potenzial nicht nutzen. Es ist eine Spirale. Wir versuchen eine passende Abstimmung zu finden. Das braucht seine Zeit. Alleine am Samstag haben wir eine Sekunde gefunden. Deshalb bin ich mit den Fortschritten zufrieden", merkt der 22-Jährige an. Da er kein Vertrauen aufbauen kann, ist Smith auch weit vom Limit und dem Potenzial des Materials entfernt.
Vertrauen zu den Reifen das größte Problem
"Es ist wahrscheinlich das schwierigste Wochenende meiner Karriere. Ich weiß, dass das Motorrad mehr kann, aber ich muss es erst finden. Es ist herzzerreißend so einen großen Rückstand zu sehen. Ich meine, ich gebe alles, damit mir am Ende 3,7 Sekunden fehlen. Es fällt mir immer noch schwer mit den Reifen zu arbeiten. Wenn ich die Reifen um ein paar Grad wärmer machen kann und mehr Vertrauen finde, dann kann ich vielleicht das nächste Level erreichen", gibt er sich positiv.
"Ich kann nicht das tun, was ich tun muss. Das Motorrad kann es, aber mir fehlt das Vertrauen. Derzeit versuchen wir eine Abstimmung zu finden, mit der ich Vertrauen und den Glauben finde. Die Yamaha will viel in Schräglage gefahren werden. Im Moment will ich auf einer Strecke mit wenig Grip nicht in Schräglage fahren. Das ist ein erschreckender Platz."
Nun gibt es noch das kurze Warmup und anschließend steht sein zweiter Grand Prix in der Königsklasse auf dem Programm. "Im Rennen werde ich versuchen den anderen Fahrern nachzufahren, um zu sehen wo ich die Zeit verliere", blickt Smith nach vorne. "Ich will eine Runde in 2:05 Minuten fahren und dieses Mal ins Ziel kommen."

