• 30.08.2009 01:42

  • von Lennart Schmid

Sind günstige Leasingmotoren die Lösung?

Auf der Suche nach einer Lösung im Kostenstreit in der MotoGP macht nun eine neue Idee die Runde - Günstige Leasingmotoren mit 800 cm³ Hubraum

(Motorsport-Total.com) - Seit Monaten wird in der MotoGP darüber diskutiert, wie man in Zukunft die Kosten verkleinern und das Starterfeld vergrößern könnte. Nachdem Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta schon vor einigen Wochen angedeutet hatte, dass die Zulassung von 1-Liter-Serienmotoren die Lösung aller Probleme bedeuten könnte, hatte die Herstellervereinigung MSMA angekündigt, bis zum Rennen in Indianaplis einen eigenen Vorschlag zu entwickeln.

Titel-Bild zur News: Carmelo Ezpeleta

Carmelo Ezpeleta kann sich die Einführung von Leasingmotoren vorstellen

Denn die Idee einer Serie, in der mit zwei unterschiedlichen Motorenreglements gefahren würde, ist bei den Herstellern nicht besonders beliebt. "Es war schon immer schwierig einen Kompromiss zu finden zwischen zwei verschiedenen Motorenreglements innerhalb einer Kategorie", sagte Ducati-Rennleiter Livio Suppo bereits im Juli. Außerdem hatte der Superbike-Vermarkter Infront bereits seinen Widerstand angekündigt, sollte in der MotoGP künftig mit Superbike-ähnlichen Maschinen gefahren werden.#w1#

Nun haben also die Hersteller ein eigenes Konzept präsentiert, wonach ab 2011 800-cm³-Motoren für Teams zum Leasing zur Verfügung stehen könnten. Diese Prototypen-Motoren kämen dann in Prototypen-Chassis zum Einsatz, welche die Teams selbst entwickeln würden. "Die Motoren wären die selben, die wir auch jetzt verwenden und es würde uns erlauben die Kosten zu optimieren", sagte Ezpeleta in Indianapolis.

Allerdings hat die MSMA noch keinen konkreten Kostenvoranschlag bekanntgegeben. "Wir warten noch auf ein verpflichtendes Abkommen für eine festgelegten Zeitraum durch die Hersteller. Wenn diese zwei Punkte geklärt sind, dann wäre das eine sehr positive Entwicklung für die MotoGP-Klasse in der Motorradweltmeisterschaft", ist sich Ezpeleta sicher.

Ippolito: "Es wäre ein interessanter Weg"

Auch FIM-Präsident Vito Ippolito findet die Idee nicht schlecht: "Wir schauen auf die Zukunft der MotoGP-Klasse. Es wäre ein interessanter Weg das Teilnehmerfeld zu vergrößern, mehr Teams einen Einstieg zu ermöglichen und die Kosten gering zu halten."

Ob es aber Teams gibt, die an der Entwicklung der besagten Prototypen-Chassis überhaupt interessiert sind, ist derzeit nicht bekannt. Und ob dieses Unterfangen unterm Strich tatsächlich günstiger wäre als gleich ein fertiges Motorrad von einem Hersteller zu leasen, ist ebenfalls fraglich.