Scott Redding: MotoGP statt Diätwahn

Der Brite blickt auf die Zeit in der Moto2 zurück und erklärt, dass er Ende 2013 nur in die MotoGP aufstieg, weil er für die Moto2 zu groß und zu schwer war

(Motorsport-Total.com) - Marc-VDS-Pilot Scott Redding ist mit 1,85 Meter Größe und 78 Kilogramm der mit Abstand größte Honda-Pilot in der MotoGP. Reddings Maße sind kein Vorteil, doch in der MotoGP werden das Mehrgewicht und der durch die Größe bedingte Aerodynamiknachteil besser kompensiert als in der Moto2, in der Redding deutliche Nachteile hatte.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Scott Redding hat zu seiner Moto2-Zeit auf eine extreme Diät gesetzt Zoom

Ende 2013 entschied sich der Brite dazu, von der Moto2 in die MotoGP aufzusteigen. Doch der Aufstieg war nicht ganz freiwillig. Ursprünglich wollte der damalige Vizeweltmeister lieber in der mittleren Kategorie bleiben und erneut um den Titel kämpfen. "Das hätte ich ehrlich gesagt bevorzugt. Doch meine Größe und mein Gewicht waren problematisch", bemerkt er im Gespräch mit 'GPspirit'.

"Ich hatte immer einen Nachteil. Wenn ich mit Pol (Espargaro) kämpfen musste, dann konnte er sich immer durchsetzen. Wir haben ähnlich viel Talent, doch er hat beim Gewicht Vorteile", erklärt Redding, der im Winter 2012/2013 intensiv an seinem Gewicht arbeitete. "Ich habe so gut wie alles probiert. Das Team hat auch alles probiert, um das Gewicht niedrig zu halten. Auch mein Lederkombi-Ausrüster hat alles gegeben", erinnert sich der ehemalige Kalex-Pilot. "Dann lag es an mir."

Scott Redding

Mittlerweile hat Scott Redding wieder ein gesundes Gewicht für seine Größe Zoom

"Ich wog zwischen 75 und 76 Kilogramm und fühlte mich wohl. Im Winter trainierte ich hart und versuchte, das Gewicht runterzubringen, weil es in dieser Klasse sehr wichtig war. Ich kam auf 73,5 Kilogramm und war mehr oder weniger tot", schildert Redding. "Es war unmöglich für mich, zu trainieren. Ich hatte keine Kraft und schlief drei oder vier Mal am Tag. Ich aß auf den ganzen Tag verteilt einen Yoghurt, vier Reiswaffeln und zwei Bananen, obwohl ich trainierte."

Mittlerweile ist Redding ein absoluter Triathlon-Fan geworden. Doch der Sport soll nicht nur beim Halten des Gewichts helfen, sondern auch eine Art Motivation darstellen: "Ich wollte mein inneres Feuer erhalten, weil man manchmal den Siegeswillen verliert. Das kann vorkommen, wenn man sich in der Situation befindet, in der ich mich gerade befinde", spielt Redding die durchwachsenen Ergebnisse der laufenden Saison an.

"Ich genieße das Triathlontraining, mache es aber auch, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ich möchte fühlen, wie es ist, zu gewinnen, auch wenn ich nicht gewinne. Es geht nur um mich", berichtet der Honda-Pilot. "Wenn ich härter trainiere und arbeite, dann kann ich Zeit gutmachen. Vielleicht kann ich gewinnen. Meine Seele soll spüren, dass ich mit meiner Arbeit das Ergebnis beeinflussen kann."