Scharfe Kritik an "Marlboro-Man" Stoner

Weil er seine Erfolge in den Farben der Zigarettenmarke Marlboro einfährt, muss sich Casey Stoner in seiner Heimat scharfe Kritik gefallen lassen

(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner ist der Prototyp des vorzeigbaren Motorsportlers: erfolgreich, gerade mal 22 Jahre jung, bei seiner Ehefrau Adriana in festen Händen und in Interviews immer freundlich und nett. Kein Wunder, dass er nach seinem MotoGP-WM-Titel 2007 vom National Australia Day Council zum Jungen Australier des Jahres gewählt wurde.

Casey Stoner ist der moderne "Marlboro-Man" des Motorradsports

Doch jeder Held hat eben auch seine Feinde - und davon kann neuerdings auch Stoner ein Lied singen. Der Ducati-Star steht in seiner Heimat unter scharfer Kritik, weil sein MotoGP-Team von der Zigarettenmarke Marlboro gesponsert wird. Das geht einigen Anti-Raucher-Organisationen wie Action on Smoking and Health, Smarter than Smoking und dem Australian Network on Young People and Tobacco gewaltig gegen den Strich.#w1#

Die drei Organisationen haben Stoner und Ducati einen Brief geschrieben, in dem sie dazu auffordern, die Zusammenarbeit mit Marlboro-Mutterkonzern Philip Morris zu beenden. Stoner sei gerade für junge Menschen, die durch Sportler wie ihn leicht beeinflussbar sind, ein schlechtes Vorbild. Wörtlich wurde er sogar als "Hochgeschwindigkeits-Drogen-Pusher" bezeichnet, als moderner "Marlboro-Man" des Motorsports.

Das lässt er nicht auf sich sitzen: Stoner ist der Meinung, dass Marlboros Kampagne keineswegs auf junge Menschen abzielt. Und: "Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder erwachsene Mensch das Recht haben sollte, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, ob sie nun richtig sind oder falsch", so der 22-Jährige, der selbst nicht raucht und auch niemanden dazu ermutigen möchte, zur Zigarette zu greifen, der dies nicht ausdrücklich selbst will.

Die drei Stoner-kritischen Organisationen haben sogar das National Australia Day Council angeschrieben und es gebeten, darüber nachzudenken, welche Werte repräsentiert werden, wenn der Junge Australier des Jahres 2007 öffentlich für Tabakprodukte wirbt. Herauskommen wird bei der ganzen Affäre erfahrungsgemäß jedoch nichts - und bald werden hoffentlich wieder Stoners sportliche Erfolge im Vordergrund stehen...