Rossis große Premiere auf Bridgestone-Reifen

Valentino Rossi hat seine ersten Runden auf Bridgestone-Reifen hinter sich - Jeremy Burgess dämpft im Vorfeld die Erwartungen

(Motorsport-Total.com) - Im südspanischen Jerez de la Frontera absolvierte Valentino Rossi heute seine ersten Runden auf MotoGP-Reifen von Bridgestone. Der Yamaha-Pilot fuhr kurz nach Mittag den ersten Stint über sieben Runden, blieb um etwa anderthalb Sekunden hinter der Bestmarke zu jenem Zeitpunkt zurück und wurde anschließend von gleich 15 Technikern in der Box empfangen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi hat heute in Jerez seinen ersten Schnuppertag auf Bridgestone

Yamaha-Rennleiter Masao Furusawa, der Rossi für 2008 noch mehr Unterstützung aus Japan zugesagt hat, war dabei ebenso anwesend wie die wichtigsten Bridgestone-Köpfe. Den Schilderungen des siebenfachen Weltmeisters lauschte aber vor allem Reifeningenieur Peter Baumgartner, der ab sofort für die YZR-M1 des Superstars zuständig ist, was das Zusammenspiel zwischen Motorrad und Reifen angeht.#w1#

Rossi hat sich mit Bridgestone beschäftigt

"Vergessen wir nicht auf Michelin!" Valentino Rossi

Im Vorfeld hatte Rossi gesagt, er sei schon "neugierig" auf das Verhalten der Pneus, "obwohl ich im Grunde genommen schon weiß, wie sie sich ungefähr anfühlen werden, weil ich sie ja auf der Strecke immer genau im Auge behalten habe", sagte er gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. "Aber vergessen wir nicht auf Michelin! Die werden ihre Anstrengungen multiplizieren, um keine weitere schlechte Saison zu erleben, und sie haben eine besondere Motivation, nämlich mich zu schlagen."

Dass der Italiener schon diese Woche sein neues Reifenfabrikat testen darf, liegt an der vorzeitigen Freigabe von Michelin, denn eigentlich wäre der Vertrag noch bis Ende November gelaufen: "Die Verträge, die wir hatten, waren bis Ende November unterschrieben", erklärte Michelins Jean-Philippe Weber gegenüber 'Motor Cycle News'. "Michelin ist aber eine Gentlemen's Company, also haben wir unsere Zustimmung gegeben." Nach dem Motto: Was gut für Yamaha ist, ist gut für uns.

Schlecht für Michelin ist jedenfalls, dass Rossi künftig auf Bridgestone-Reifen fahren wird, glaubt Rossis Yamaha-Renningenieur Jeremy Burgess: "Er ist ein Gewinn für einen und ein Verlust für den anderen Hersteller", gab er zu Protokoll. "Ich sage nicht, dass die Reifen alle Probleme lösen werden, aber wir könnten etwas lernen, auch über unser Motorrad. Ob sich das positiv oder negativ auswirken wird, muss man sehen. Aber es ist eine interessante Sache."

Kann Michelin Rossis Verlust verkraften?

"Ich erwarte für uns keine Schwierigkeiten." Jeremy Burgess

Für Michelin könnte es zum Problem werden, mit Rossi den Entwicklungsfahrer Nummer eins zu verlieren, denn laut Burgess bleibt nun nur noch Hondas Dani Pedrosa als absoluter Spitzenfahrer. Zwar gibt er auch auf Nicky Hayden einiges, aber das Niveau eines Rossi sei für den 2006er-Weltmeister nicht erreichbar. Und für Jorge Lorenzo und James Toseland, die Neuzugänge bei Yamaha, sei es 2008 noch zu früh.

Ferner glaubt Burgess nicht an Komplikationen zwischen YZR-M1 und den Bridgestone-Reifen: "Alle Motorräder, die mit einer Öhlins-Gabel ausgestattet sind, scheinen auf Bridgestone gut zu funktionieren, und das eine Motorrad, das nicht auf Öhlins setzt, hat die meisten Probleme. Daher erwarte ich für uns keine Schwierigkeiten", so der Australier. Mehr dazu könne man aber erst nach dem heutigen Testtag sagen.