• 23.11.2007 14:24

  • von David Pergler

Herring: Michelin wird zurückschlagen

Hondas Sportdirektor berichtet über Hondas Entwicklungsstrategie und die Möglichkeit, im Falle starker Michelinreifen als große Sieger dazustehen

(Motorsport-Total.com) - Honda fuhr 2007 doppelgleisig - ein Entwicklungsteam achtete auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der Honda von 2007, ein anderes beobachtete dessen Schritte und ließ diese in seinen Neuentwurf einfließen - eine völlige Neukonstruktion, wie Hondas Sportdirektor bei 'crash.net' beschreibt.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Honda hat einen Mitbewerber weniger auf dem Michelinparkett - eine Chance?

"Vom Jahresbeginn an entwickelte ein Projekt-Team das Motorrad dieses Jahrgangs, ein anderes Projekt-Team kümmerte sich um die neue Maschine für 2008. Natürlich hatte das "2008er-Team" ein großes Auge darauf, wie es mit der Version von 2007 lief und zog seine Schlüsse daraus. Das neue Bike unterscheidet sich grundlegend vom alten. Aber wir stehen da noch am Anfang", macht Herring klar, dass da noch viel kommen kann.#w1#

Sein Fahrer Nicky Hayden fasst den Unterschied zwischen altem und neuen Arbeitsgerät in einem Satz kompakt zusammen: "Ich würde sagen, die neue Honda geht über eine Sekunde schneller als die alte." Nur an Leistung würde es noch fehlen und diese würde die Entwicklung etwas bremsen. Denn Teile auf ihre Tauglichkeit am Limit zu testen ist nur möglich, wenn das wie gesagt am Limit geschieht. Das kann die neue Honda laut Nicky Hayden noch nicht bieten. Aber der Winter ist noch lang.

Eine weitere interessante Frage kristallisiert sich heraus - der Reifenkrieg. Jetzt fällt Valentino Rossi als direkter Rivale weg, der Italiener hielt dem Druck nicht stand und verbündete sich mit Bridgestone. Das kann ein Nachteil sein, wenn etwa Bridgestone erneut dominant sein sollte, kann aber auch ein Vorteil sein, wenn Bridgestone einbricht. In dem Fall wäre ein lästiger Mitbewerber aus dem Weg, mit dem man sich sonst um die Punkte geprügelt hätte, anstatt Jagd auf Casey Stoner zu machen.

Wie sieht es der Sportdirektor? "Das ist definitiv eine Möglichkeit", entgegnet Herring. "Die Frage ist, ob Michelin auf den Verlust des WM-Titels an Bridgestone reagieren wird, oder nicht, so einfach ist das. Und es liegt auf der Hand, dass sie das werden. Es kann nur nach vorne gehen und besser werden. Michelin ist eine große Firma, sie haben viel Fachwissen, sie haben Formel-1-Erfahrung und ihre Ingenieure wissen genau, was sie tun. Es wird definitiv, definitiv besser werden."

Vom 27. bis zum 29. November soll die neue Honda in Jerez weiteren Tests unterzogen werden. Diesmal wird auch Daniel Pedrosa mit von der Partie sein.