• 10.11.2007 13:59

  • von David Pergler

Brivio: Es ist ein großes Risiko

Davide Brivio gibt zu, dass Yamahas Spiel mit zwei "Reifenehepartnern" ein Risiko darstellt, aber nur Rossis Meinung zu diesem Thema zählte

(Motorsport-Total.com) - Yamaha muss sich auf eine schwierige Periode mit Michelin und Bridgestone gefasst machen. Trennwände, unabhängige Computersysteme und Entwicklungen bedeuten, dass man bei den Italienern sämtliche Ressourcen aufsplitten muss. Alle Kräfte zu halbieren birgt viele Gefahren in sich, dennoch ist Davide Brivio davon überzeugt, den richtigen Weg gegangen zu sein.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi ergreift jedes Mittel, um Casey Stoner 2008 herauszufordern

All der Aufwand wird betrieben, weil Valentino Rossi sicherstellen wollte, auf jeden Fall gleiches "Schuhwerk" wie Ducati-Konkurrent Casey Stoner zu haben. Die Tatsache, dass sich Rossi in dieser Hinsicht durchgesetzt hat und Yamaha dazu gebracht hat, bei diesem "Spiel" mitzumachen, zeigt auf, welches Gewicht der italienische Superstar in seinem Team und im Motorradzirkus genießt. Brivio ist sich vollkommen darüber im Klaren, dass Yamahas Weg auch nach hinten losgehen kann: "Er war ziemlich davon überzeugt, dass das der Weg ist, den er nehmen wollte. Es ist eine riskante Wahl aber der Rennsport ist immer risikoreich."#w1#

Dennoch sei dies die beste Art und Weise, um ans Ziel zu gelangen: "Vielleicht liegen wir auch falsch, aber das ist unserer Meinung nach der beste Weg, damit wir um die Weltmeisterschaft mitkämpfen können. Es besteht das Risiko, dass Michelin stärker sein könnte als Bridgestone. Das ist ein großes Risiko, aber an einem bestimmten Punkt muss man eben eine Entscheidung treffen. Und so sieht eben unsere Wahl aus. Wir werden versuchen, auf Bridgestone zu attackieren und sehen, was passiert", erklärt Brivio auf 'Motor Cycle News'.

Laguna Seca, wo Rossi mit einem haushohen Rückstand auf Stoner ins Ziel fuhr, war der Punkt, wo man sich bei Yamaha anfing, Gedanken zu machen: "Nach Laguna gab es eine Periode, wo wir anfingen, darüber nachzudenken. Wir wissen, dass Michelin eine große Firma mit Riesenpotenzial ist und wir haben die nächsten Rennen abgewartet. Wir waren sicher, dass Michelin zurückschlagen würde, weil sie mehr Ressourcen in ihre Entwicklungsarbeit investiert haben. Aber die Lage hat sich nicht wirklich verbessert."

Laut Brivio zählt die Meinung des Fahrers sehr viel bezüglich des Gesamtpaketes: "Wir denken, dass die Meinung des Fahrers sehr wichtig ist, weil er muss von dem Paket überzeugt sein und sich damit wohl fühlen. Er muss es fahren und 100 Prozent geben. Die Meinung des Piloten ist wichtig und es liegt im Interesse des Herstellers, dafür Sorge zu tragen, dass sich der Fahrer auf seiner Maschine stark fühlt. Wenn der Pilot glücklich mit seinem Arbeitsgerät ist, kann er seine maximale Leistung abrufen und daran haben wir wiederum Interesse."

Bei Yamaha weiß man, dass der Weg ungewöhnlich ist, doch es zählt nur eines: "Das Wichtigste sind die Ergebnisse. Ich weiß, dass eine Menge Geschichten herumgegangen sind, doch dazu habe ich nichts zu sagen. Wir wussten, dass das eine Menge Spekulationen anheizen würde, aber wir haben die Sache stets vom sportlichen Aspekt betrachtet. Es gab innerhalb dieses Prozesses sehr viel Politik. Wir sehen nur die Seite, die den Sport betrifft und haben nur Interesse daran, das bestmögliche Paket zu schaffen", so der Teamchef von Yamaha.